Förderverein des NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

EL-DE-Info

EL-DE-Info 100 vom April 2024

Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,

mit diesem Newsletter, der 100. Ausgabe, wechseln wir vom pdf-Newsletter zum E-Mail-Newsletter. Wir hoffen, Sie dadurch künftig wieder regelmäßiger mit Informationen versorgen zu können.

So wie Sie es aus unserem bisherigen Newsletter kennen, werden wir weiterhin auf Ausstellungen und Veranstaltungen des NS-DOK, unseres Vereins EL-DE-Haus e.V. sowie auf ausgewählte Veranstaltungen anderer Vereine und Initiativen hinweisen. Sie gelangen zu den Artikeln, indem Sie auf die Links klicken. Auf unserer von Henry Bleicher betreuten Homepage finden Sie Berichte über Veranstaltungen, Redetexte, Buchvorstellungen, Podcasts und vieles mehr. https://el-de-haus-koeln.de/

Aktuell sind wir wie alle mit dem erstarkenden Rechtsextremismus und Antisemitismus beschäftigt. Dass es nach den großen Demonstrationen, dem Flagge zeigen gegen rechts, im Januar, nun am 21.März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, mit der Aktion „15 vor 12“ und einem Sternmarsch in Köln mit vielen beteiligten Vereinen und Institutionen weiter geht, ist ein Zeichen der Hoffnung. Unser Vorstand setzt sich auch persönlich mit dem Antisemitismus auseinander, indem wir an einem Workshop zur Weiterbildung mit diesem Thema teilnehmen.

Engagiert gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus war auch unser langjähriges Mitglied Brigitte Bilz, die am 30. Dezember 2023, nur wenige Tage nach der Bilz-Preisverleihung im NS-DOK, verstorben ist. Wir trauern um unsere Freundin Brigitte und wünschen ihrem Mann Fritz Bilz viel Kraft.

Im NS-Dokumentationszentrum gibt es nach der sehr gut besuchten Ausstellung „Shalom und Alaaf“ im April die Ausstellung Kulturretter:innen: Wie widerstehen?“ zu deren Besuch wir alle einladen.

Und zuletzt noch eine Nachricht, die uns besonders gefreut hat: Das Projekt „verbrannt und verbannt“, das der Verein anlässlich des 90. Jahrestages der Bücherverbrennungen initiiert hat, ist für den Kölner Kulturpreis nominiert worden. Ab dem 3. April können Sie als Publikum für das beste Kulturereignis in Köln abstimmen. Mit Ihrer Stimme erhöhen Sie unsere Chancen für den Kölner Kulturpreis!

Wir bedanken uns für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung unserer Arbeit und wünschen allen ein friedliches Fest, ob Ostern, Pessach oder Zuckerfest nach dem Ramadan!

Martin Sölle
Verein EL-DE-Haus e.V.

 

Aus dem NS-DOK: Ausstellungen, Veranstaltung, Publikationen

Besuchen Sie auch die Homepage des NS-DOK:

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=286

Hier geht es zum Veranstaltungsprogramm des EL-DE-Haus Vereins:

http://el-de-haus-verein.de/events/liste/

Nachfolgend eine Auswahl aus den Veranstaltungen im NS-DOK.

  • Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval – noch bis zum 31. März 2024 zu sehen

Mit Beginn des organisierten Kölner Karnevals vor 200 Jahren sind Jüdinnen und Juden ein Teil davon – im Treiben auf der Straße und in der Kneipe, im Verein, auf der Bühne und davor. Für einige gehört der Karneval zu den Höhepunkten des Jahres, manche verdienen mit ihm ihren Lebensunterhalt. Die Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval“ stellt erstmals jüdische Karnevalist*innen in den Mittelpunkt, die den Karneval prägen, mitgestalten, feiern.

  • Eröffnung der Ausstellung „Kulturretter:innen“
  1. April 2024, 19:00 Uhr

In der multimedialen Ausstellung werden „Kulturretter:innen“ aus vier Generationen vorgestellt – mutige Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, Widerstand geleistet und Kultur ins Heute gerettet haben.

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Kurator*innenführung: Kulturretter*innen
  1. April 2024, 15:00 Uhr

Kultur schenkt Hoffnung” – schreiben die Kurator:innen der Kooperative Berlin in der Einleitung zu dieser Ausstellung, die derzeit im EL-DE-Haus zu Gast ist. Lernen Sie die neue Ausstellung im EL-DE-Haus mit Dr. Ljiljana Heise aus dem Kurator:innenteam der Kooperative Berlin kennen. Eine Kurator:innenführung für Vereinsmitglieder ist geplant.

Mehr hier:

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Gespräch: Alternative Fakten. Zur Praxis der kommunikativen Erkenntnisverweigerung
  1. März. 2024, 19:00 Uhr

Begriffe wie „postfaktisch“ und „alternative Fakten“ haben Konjunktur. Sie verweisen darauf, dass in vielen Gesellschaften ein Kampf um die Wirklichkeit der Wirklichkeit entbrannt zu sein scheint. Dr. Nils Kumkar (Universität Bremen) betrachtet diese Phänomene im Gespräch mit Dr. Janosch Steuwer (NS-DOK) jedoch aus einem anderen Blickwinkel und plädiert dafür, „alternative Fakten“ als diskursive Nebelkerzen im Kontext polarisierter Debatten zu verstehen. Mehr hier:

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Gespräch: Erstes Erzählcafé der Sinti-Allianz Deutschland
  1. April 2024, 18:00 Uhr

Sinti*zze und Rom*nja leben seit Jahrhunderten in Deutschland und in Köln. Sie fühlten sich immer als Kölner*innen. Stellvertretend für das wechselvolle Schicksal der Minderheit stellt die Dauerausstellung des NS-DOK die Rom-Familie Wernicke und die Sinti-Familie Reinhardt vor, die seit Jahrhunderten in der Stadt lebten.

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Weiterbildung: Schreibwerkstatt für BI_PoC*
  1. April 2024, 11:30 Uhr

Der Spoken Word und Poetry Künstler Maurice Soulié (Instagram: @reezyreez) wird im safer space (möglichst sicherer Raum) mit den Teilnehmenden ins Schreiben kommen und sich mit ihnen über das Geschriebene austauschen, um sich gegenseitig zu inspirieren. Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an Menschen, die von Rassismus betroffen sind, sprich BI_PoC (Black, Indigenous & People of Colour), migrantisierte und rassifizierte Menschen. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Vortrag: Extreme Rechte und Europa
  1. April 2024, 18:00 Uhr

Am 9. Juni finden Europawahlen statt. Bereits seit der letzten Wahl 2019 entfallen knapp 24 Prozent der 705 Mandate im Europäischen Parlament auf Parteien am rechten Rand. Ihr Anteil hat sich in zehn Jahren mehr als verdreifacht. 59 rechtsextreme Abgeordnete aus Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Belgien, Tschechien, Estland, Niederlande und Dänemark haben sich in der rechtsextremen Fraktion „Identität und Demokratie“ zusammengeschlossen, weitere in anderen Fraktionen. Am Beispiel ausgewählter Parteien analysiert Prof. Dr. Gudrun Hentges (Universität zu Köln), welche Themen sie setzen, welche Strategien sie anwenden und wie sie agitieren. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Weiterbildung für Lehrkräfte: Theaterpädagogische Schulprojekte im Umgang mit Erinnerungen und Geschichte
  1. April 2024, 16:00 Uhr

Sie möchten ein Theaterprojekt mit historischen Zeitzeugeninterviews und Lebensgeschichten umzusetzen? Sie interessieren sich für theaterpädagogische Methoden im Umgang mit aktuellen Perspektiven auf Krieg und Frieden, Flucht und Vertreibung, Heimat und Fremde? Entwickeln Sie im Austausch mit dem JTK-Team und Dr. Dirk Lukaßen, Leitung Bildung und Vermittlung am NS-DOK, erste eigene Ideen zur Umsetzung oder Weiterentwicklung von Theaterprojekten in Ihrer Schule. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • NS-DOK-Publikation: Jüdische Schülerinnen und Schüler an Kölner Gymnasien. Ihre Geschichte(n) zwischen Integration, Ausgrenzung und Verfolgung | Dirk Erkelenz / Thomas Kahl (Hrsg.)

Berichte aus dem Verein EL-DE-Haus und aus anderen Vereinen und Initiativen

  • Nominiert für den 14. Kölner Kulturpreis:
    „verbrannt & verbannt“ – Bücher und ihre Autor*innen

Wir freuen uns sehr über die Nominierung unserer Aktionswoche http://verbranntundverbannt.info/ für den Kölner Kulturpreis. Am 3. April erscheint die Liste der Nominierten im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnische Rundschau“. Ab dann wünschen wir uns Ihre und Eure Unterstützung! Deshalb erhalten Sie am 3. April ein Schreiben mit dem Link für die Abstimmung.

Mehr dazu hier: https://el-de-haus-koeln.de/el-de-haus-verein/nominierung-fuer-kulturereignis-2023/

  • Neues Arbeitskonzept des NS-DOK – Bericht von Hans-Peter Killguss, Leiter der Abteilung Gegenwart im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Bei der Vorstandssitzung unseres Vereins am 11. März 2024 berichtete Hans-Peter Killguss über das neue Arbeitskonzept und die neue Gliederung des NS-DOK. Mehr hier: https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/veranstaltungsberichte/

  • „Niemand wurde zu Recht in einem Konzentrationslager inhaftiert, gequält oder ermordet“ – 27. Januar 2024: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Die diesjährige Gedenkveranstaltung in der Kölner AntoniterCitykirche nahm das Schicksal Tausender Menschen in den Blick, die die Nazis als „Asoziale“ oder „Berufsverbrecher“ bezeichneten. Erst im Jahr 2020 hatte sie der Bundestag als NS-Opfer anerkannt.

Wir berichten über die Veranstaltung https://el-de-haus-koeln.de/wp-content/uploads/2024/03/Bericht-27-Januar-2024.pdf und dokumentieren die bei der Veranstaltung gehaltene Rede von Klaus Jünschke https://el-de-haus-koeln.de/wp-content/uploads/2024/03/Rede-Klaus-Juenschke-Antoniterkirche-20240127.pdf.

  • „Multiperspektivisches Erinnern und Gedenken in der Einwanderungsgesellschaft“

Zwischen dem „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Verbrechens des Völkermordes und ihrer Würde und der Verhütung dieses Verbrechens“ (9. Dezember) und dem Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit wurden (27. Januar), sprachen Angehörige von Opfern von Völkermorden und Pogromen über die Bedeutung des multiperspektivischen Erinnerns und Gedenkens in der Einwanderungsgesellschaft. https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/veranstaltungsberichte/

  • Gewerkschaften im Gedächtnis der Demokratie.
    Welche Rollen spielen soziale Kämpfe in der Erinnerungskultur?

„Die Gefährdung der Demokratie in Deutschland ist unübersehbar. Sie zu verteidigen sehen die Gewerkschaften als ihre Aufgabe an. Aber wo sind die Gewerkschaften mit diesem Auftrag in der Öffentlichkeit, bei den politischen Akteuren, in der wissenschaftlichen Forschung wahrnehmbar?“ Lesen Sie die Buchvorstellung unseres ehemaligen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen hier: Buchbesprechung – Verein EL-DE-Haus e.V. (el-de-haus-koeln.de)

  • Podcast: Gespräche mit Menschen im EL-DE-Haus: Dietmar Orfgen

In der Podcast-Reihe „Gespräche mit Menschen im EL-DE-Haus“ hat unser Vorstandsmitglied Walla Blümcke diesmal Dietmar Orfgen getroffen. https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/interviews/

  • Bilz-Preisverleihung an Coach e.V. – Trauer um Brigitte Bilz

Die große Freude über die gelungene Bilz-Preisverleihung an den Verein Coach e.V. am 21. Dezember 23 wurde durch den Tod unseres langjährigen Mitglieds wenige Tage später überschattet. https://el-de-haus-koeln.de/dokumentation/archiv-dezember/

 

Ankündigungen und Termine

  • Nominiert für den 14. Kölner Kulturpreis:
    „verbrannt & verbannt“ – Bücher und ihre Autor*innen
  1. April 2024 – Abstimmen für „verbrannt&verbannt“

Am 3. April erscheint die Liste der Nominierten im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnische Rundschau“. Ab dann wünschen wir uns Ihre und Eure Unterstützung! Mehr dazu hier: https://el-de-haus-koeln.de/el-de-haus-verein/nominierung-fuer-kulturereignis-2023/

  • Einladung von Rom e.V. zum Welt-Roma-Tag:
  1. April 2024, 17 Uhr – Roma-Flagge hissen am Historischen Rathaus
  2. April 2024, 16 Uhr – Politisch-kulturelle Veranstaltung bei Rom e.V.

Der Rom e.V. lädt Roma- und Sinti-Vereine ein, den Welt-Roma-Tag gemeinsam zu begehen. Weiterhin werden alle Kölner Organisationen der Zivilgesellschaft eingeladen, den gemeinsamen Interessen nach gleichberechtigter sozialer Teilhabe, nach Bürgerrechten (z.B. Wahlrecht für alle) und an einer Gesellschaft ohne Rassismus Ausdruck zu verleihen. Schirmherr der Veranstaltung ist Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt. http://el-de-haus-verein.de/event/einladung-zum-welt-roma-tag/

  • Internationaler Gedenktag zum Genozid an den Armeniern
  1. April 2024, 17 Uhr – Gedenken am Mahnmal

Die Initiative „Völkermord erinnern“ und die Armenische Gemeinde Köln laden zum Gedenken am Mahnmal “Dieser Schmerz betrifft uns alle!” ein. „Wir erinnern an die Opfer! Wir nennen die Täter! Wir stellen uns gegen Kriegspropaganda, Antisemitismus und Rassismus heute!“ Mit Beiträgen u.a. von Israel Kaunatjike, Aktivist Herero/Nama, Berlin

Mehr über die Initiative und das Mahnmal finden Sie hier: https://voelkermord-erinnern.de/

  • Lesung „Zeichen setzen. Gegen Antisemitismus“
  1. April 2024, 19 Uhr im Literaturhaus Köln

Mit der Lesung von Texten jüdischer Autor*innen möchten die Auftretenden ein Zeichen gegen Antisemitismus sowie für Solidarität und ein friedliches Miteinander mit jüdischen Mitbürger*innen in Deutschland setzen und der jüdischen Kunst- und Geisteswelt eine Stimme geben. Eine Aktion, mit der wir gemeinsam und in Vielfalt das Wort für eine solidarische Welt erheben wollen – eine Welt, in der Antisemitismus keinen Platz hat. Mit Markus Berges, Dietlind Falk, Jörg Phil Friedrich, Andreas Graf, Julia Grinberg, Kirsten Jüngling, Tamara Labas, Barbara Peveling, Melanie Raabe, Mithu Melanie Sanyal, Simone Scharbert, Gundula Schiffer, Angela Steidele. Mehr hier: https://www.koelnische-gesellschaft.de/veranstaltungen/lesung-zeichen-setzen-gegen-antisemitismus/