Ausstellungseröffnung
Im Kölner Stadtanzeiger berichtet Anne Burgmer am 13.9.2024 über die Eröffnung der Ausstellung “Kritik im Nationalsozialismus”, die im NS-DOK bis zum 16. Februar 2025 zu sehen ist.
Wann wird aus Kritik Widerstand?
Otto Kropp war Mitte 20, als die Nazis an die Macht kamen – die denkbar schlechteste Zeit, um sich in Deutschland als junger Mann für die KPD zu engagieren. Die Nazis gingen gegen Kommunisten mit äußerster Härte vor. Doch das hielt den Kölner nicht von dem Versuch ab, Mitte der 1930er die verbotene Partei im Bezirk Mittelrhein und in Köln wieder aufzubauen. Er zahlte dafür den höchsten Preis. Nach seiner Verhaftung war er wochenlang Vernehmungen und Misshandlungen ausgesetzt. Schließlich wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Es sind Geschichten wie diese, wenn wir an Oppositionelle in der NS-Diktatur denken. Mutige Menschen, die trotz der Allmacht des Regimes Widerstand leisteten. Dabei ist der Begriff „Widerstand“, wie wir in heute verwenden, erst in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs und dann vor allem in der Nachkriegszeit geprägt worden, wie Henning Borggräfe, Leiter des NS-Dokumentationszentrums, bei der Präsentation der neuen Ausstellung erläuterte. Es ist die erste große Eigenproduktion des Hauses seit seinem Amtsantritt.
Die Schau stellt die spannende Frage, welche Formen von Unmutsäußerungen es in der Diktatur gab und wie die Machthaber damit umgingen. Bewusst lautet der Titel daher auch „Kritik im Nationalsozialismus“ und nicht „Kritik am Nationalsozialismus“. Denn das Regime reagierte höchst unterschiedlich auf Kritik. Die Ausstellung zeigt, dass längst nicht alles, was kritisch gegen das Regime geäußert wurde, Widerstand war.
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Medienberichte zur Kundgebung auf der Deutzer Werft am 1. Juni
Der “Express” stellt fest, dass die Demoresonanz alle Erwartungen übertraf
Eine Woche vor der Europawahl hat Köln schon wieder ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt. Nach der Großdemonstration im Januar war die Deutzer Werft erneut Treffpunkt, um für Demokratie und gegen Rechtsextremismus die Stimme zu erheben.
Die Veranstalter hatten im Vorfeld defensiv geschätzt. Letztlich wurde es am Rhein am Samstag (1. Juni 2024) doch wieder voller als gedacht. Die Initiativen „Arsch huh“ und „Köln stellt sich quer“ sprachen am Ende stolz von 18.000 Teilnehmenden.
Premiere der Arsch huh Band mit vier Songs auf der Deutzer Werft
Die Kampagnen-Organisation Campact hatte insgesamt über 220 Demonstrationen in ganz Deutschland organisiert. Geschäftsführerin Astrid Deilmann war vor allem stolz auf das Kölner Signal. „Ihr setzt ein Zeichen gegen die Feinde der Demokratie, gegen Rechtsextremismus und die AfD. So sieht wehrhafte Demokratie aus. Wir brauchen einen Aufstand der Anständigen, um den Faschisten zu zeigen: Nie wieder ist jetzt!“
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Der Bericht im “Kölner Stadtanzeiger”:
Bands, Kabarettisten und Tausende Kölner zeigen Flagge auf Deutzer Werft
Das dreistündige Programm bestritten Bands wie die Paveier, Miljö, Microphone Mafia und die Höhner. Zu den Rednern gehörten DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi, Kabarettist Wilfried Schmickler und Schauspielerin Annette Frier, die mit einem Gedicht von Hanns Dieter Hüsch berührte.
Mehrmals trat die „Arsch huh“-Band rund um Ex-Höhner-Mitglied Hannes Schöner auf die Bühne. Sie startete mit „Su läuft dat he“ in den Nachmittag, einem Lied, das sich gegen die Vereinnahmung kölscher Songs durch rechte Kräfte wehrt. „Rassismus gab es immer und wird es immer geben“, so Schöner vor seinem Auftritt: „Wichtig ist, dass die politische Struktur sich dem entgegensetzt.“ Und wichtig sei, dass alle wählen gingen.
Der vollständige Bericht findet sich hier.
Auch die “Kölnische Rundschau” berichtet:
Der Bericht findet sich hier.
Die Kölnische Rundschau berichtet am 22. März über die Aktionen und Kundgebung zum Aktionstag gegen Rassismus am 21. März:
Mehrere Tausend Menschen machen in Köln gegen Rassismus mobil
Tausende Menschen versammelten sich in Köln am internationalen Tag gegen Rassismus unter dem Motto „Köln stellt sich quer“. Bei der zentralen Kundgebung mit Großaktion #15vor12 beteiligten sich auch Vereine und Unternehmen.
zum vollständigen Artikel geht es hier.
Der Kölner Stadtanzeiger berichtet am 14. März über die Pressekonferenz von “Köln stellt sich quer” zum 21. März.
„Köln stellt sich quer“ plant Aktionen für Internationalen Tag gegen Rassismus
Sie wollen den Rahmen für ein Zeichen gegen Rechts in Köln schaffen, „der überall in der Stadt von möglichst vielen Gruppen, Initiativen sowie Firmen und Vereinen mit Leben gefüllt“ werde, sagen die Vertreter und Vertreterinnen des Sprecherkreises der antirassistischen Initiative „Köln stellt sich quer“ (KSSQ“).
Für den 21. März, den Internationalen Tag gegen Rassismus, plant die Initiative unter dem Motto „15 vor 12 für Menschenwürde“ zahlreiche Aktionen – zur Verteidigung der Menschenwürde, des demokratischen und sozialen Rechtsstaates, zur Bekämpfung aller Rechtsextremisten und der AfD als ihrem parlamentarischen Arm. „Unternehmen, Werkstätten, Büros und Verwaltungen, auf Sportplätzen, in Kultureinrichtungen, in Kitas, Schulen und Hochschulen – wir wollen sichtbar machen, dass wir in einer offenen, international geprägten Gesellschaft zusammenleben und uns nicht spalten lassen“, sagt Jörg Detjen (Linke).
Der vollständige Berichte aus dem Stadtanzeiger findet sich hier.
Die Kölnische Rundschau berichtet am 14. März über die Pressekonferenz von “Köln stellt sich quer” zum Aktionstag gegen Rassismus am 21. März:
„Köln stellt sich quer“ ruft am 21. März zu einem vielfältigen Aktionstag auf
„Ab Mittag wird es in der Stadt wuselig, weil sehr viele Menschen unterwegs sein werden.“ Damit meint Jörg Detjen, Mitglied der Linken-Fraktion im Stadtrat und des Sprecherkreises der Initiative „Köln stellt sich quer“, keineswegs nur das alltägliche Chaos in einer Großstadt: Am 21. März wird in der Kölner Innenstadt zumindest verkehrstechnisch gar nichts mehr gehen.
An diesem Donnerstag ist der Internationale Tag gegen Rassismus, und die Initiative hat aus gegebenem Anlass zu einem Aktionstag aufgerufen, an dem sich jede Menge Kölner Schulen, Unternehmen, beide großen christlichen Kirchen, Vereine, Institutionen und Behörden in vielfältiger Form beteiligen wollen. Ab 11.45 Uhr am Vormittag wird es unter dem Motto „15 vor 12 für Menschenwürde“ in der ganzen Stadt verschiedene Projekte und Events der Teilnehmer geben, die diese selbst organisieren und gestalten.
Zeichen für Toleranz und Offenheit
Das kann etwa die Form einer simplen Gesprächsrunde unter Kollegen und Freunden zu Themen wie Rechtsextremismus und Diskriminierung annehmen: „Wir wollen diese schlimme Tendenz, dass Menschen nur noch in ihrer eigenen Blase leben, aufbrechen“, sagt Witich Roßmann, Gewerkschafter und ebenfalls einer der Sprecher von „Köln stellt sich quer“. Es gehe darum, Austausch und Diskussion in die breite Gesellschaft zu tragen und potenzielle AfD-Wählerinnen und Wähler aufzuklären, „dass sie mit einem Votum für eine solche Partei gegen ihre eigenen Interessen abstimmen.“
Der vollständige Bericht findet sich hier.
Radio Köln berichtet am Donnerstag dem 14. 3. über die Pressekonferenz von “Köln stellt sich quer”.
Aktionen am internationalen Tag gegen Rassismus
Der 21. März ist der Internationale Tag gegen Rassismus. Mit der Aktion “15 vor 12” ruft das Kölner Bündnis “Köln stellt sich quer” dazu auf, ein starkes Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zu setzen.
An dem Tag sollen Menschen in ganz Köln um Viertel vor 12 innehalten und sich über das Thema Rassismus austauschen. Dabei gehe es aber nicht in erster Linie darum, um wie viel Uhr und auf welche Weise protestiert wird, sondern dass überhaupt, heißt es von den Organisatoren: Es gebe genug Möglichkeiten, ein Zeichen zu setzen, auch unabhängig von der Uhrzeit.
Zahlreiche Kölner Vereine, Unternehmen und Schulen haben schon angekündigt, sich an der Aktion zu beteiligen, zum Beispiel die Stadtverwaltung und der 1. FC Köln.
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete in seiner Ausgabe vom 22. Januar auf der Startseite und auf der dritten Seite durch Kathy Stolzenbach und Ingo Hinz über die Kundgebung vom 21. Januar gegen die AfD.
„Demokratie schützen – AfD bekämpfen”
Köln – Köln kennt nur ein Ziel an diesem kalten Winter-Sonntag: die Deutzer Werft. Aus allen Himmelsrichtungen strömen die Menschen nach Deutz. In der S11 aus Bergisch Gladbach stimmt sich eine Gruppe Seniorinnen und Senioren über den kürzesten Fußweg zur Kundgebung ab. Bei jeder Station füllt sich die Bahn mit weiteren Menschen, die Regenbogen-Fahnen und Transparente tragen. „Ich bin ganz beschwingt, dass so viele kommen“, sagt eine Frau. Am Deutzer Bahnhof spucken die S-Bahnen aus dem Umland ab elf Uhr immer mehr Menschen aus – Junge, Alte, Familien mit kleinen Kindern und Bollerwagen. Sie strömen durch die Bahnhofshalle. Die Stimmung ist friedlich, die Laune der Menschen gut. Fast könnte man den ernsten Anlass dieses kollektiven Sonntagsausflugs vergessen.
Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ hat unter dem Motto „Demokratie verteidigen, AfD bekämpfen“ zu einer Kundgebung auf der Deutzer Werft aufgerufen. Anlass sind die Veröffentlichungen des Recherchenetzwerks „Correctiv“, die ein Geheimtreffen von AfD-Politikern und Mitgliedern der Werteunion mit der Identitären Bewegung offenbarten. Dort wurden unter anderem Pläne geschmiedet, Millionen von Menschen aus Deutschland zu vertreiben.
Der vollständige Bericht kann hier gelesen werden.
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete in seiner Ausgabe vom 28. Dezember über die Verleihung des Bilz-Preises an den Verein Coach e.V.
Verein Coach erhält den Bilz-Preis
Hilfe für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte – Neue Leitung der Bilz-Stiftung ab Januar
Der gemeinnützige Verein Coach e.V. hat den mit 5000 Euro dotierten Bilz-Preis erhalten. Die Bilz-Stiftung verlieh die Auszeichnung zum 25. Mal. Sie ehrt Kölner Vereine, die sich in besonderem Maße gegen Rassismus und für Integration und Völkerverständigung einsetzen.
Fritz Bilz plädierte in seiner Rede für mehr gegenseitigen Respekt und Einfühlungsvermögen. In den aktuellen Zeiten mit wachsendem Rassismus und Antisemitismus sei es umso wichtiger, für Toleranz und Integration einzustehen.
„Wir müssen gemeinsam verhindern, dass Gruppen von Menschen sich nicht gehört fühlen und sich dann von der Gesellschaft abkapseln“, sagte Bilz. Der Coach e.V. leiste genau dafür einen wichtigen Beitrag. Der Verein, der sich im September 2004 gründete, hilft vor allem Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte, gleiche Bildungs- und Teilhabechancen zu erhalten.
Die Jugendlichen können Hausaufgabenhilfe oder verschiedene Beratungsangebote in Anspruch nehmen. Damit soll ihnen eine bessere Bildung und ein leichterer Weg in das Berufsleben ermöglicht werden. Der Verein bietet den Schülerinnen und Schüler auch Gruppenaktivitäten an, um den Zusammenhalt zu stärken.
Rolf Mützenich, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, hielt die Laudatio. Mützenich lobte vor allem die Herzlichkeit, die in dem Verein stets zu spüren sei. „Der Coach e.V. hat Persönlichkeiten geschaffen und ihnen ein Selbstwertgefühl gegeben“, sagte Mützenich. Für viele Kinder und Jugendliche würde der Verein eine zweite Heimat bedeuten. „Der Verein ist ein Beispiel für gute Kölner Stadtgeschichte, ich wünsche mir mehr davon“, sagte Mützenich.
Ahmet Sinoplu, Geschäftsführer des Coach e.V., freute sich sehr über die Auszeichnung. „Wir sind überwältigt von der Auszeichnung. Es ist ein ermutigendes Zeichen in diesen Zeiten“, sagte Sinoplu. Das Preisgeld möchte der Verein in zukünftige Projekte investieren. Vor allem das außerschulische Engagement sei für die Bildungsgerechtigkeit wichtig. „Wir wollen ein Teil der Lösung sein“, sagte Sinoplu.
Der vollständige Bericht von Bastian Prockner steht online beim KStA leider nicht mehr zur Verfügung.
Der Kölner Stadt-Anzeiger würdigt Rolly Brings in der Ausgabe vom 19. Juli 2020 zu seinem 80. Geburtstag.
Kölner Kämpfer für Freiheit und Demokratie
Nur einen Tag Auszeit – Rolly Brings feiert 80. Geburtstag
Der Begriff klingt veraltet oder historisch, aber könnte dem Jubilar vielleicht gefallen: Tausendsassa. Zumal sich Rolly Brings wie kaum ein anderer Kölner Musiker für Geschichte interessiert und diese oft zum Gegenstand seiner Kunst macht. „Multitalent“ dagegen klingt zu sehr nach Anfänger – und das ist man nach Jahrzehnten auf der Bühne kein bisschen mehr. Heute feiert Rolly Brings seinen 80. Geburtstag. Ein Kölner, der noch viel mehr ist als Musiker und Texter: Seefahrer, Schlosser, Lehrer, Gewerkschafter, Schauspieler sowie Kämpfer gegen Rassismus und Ausgrenzung.
Mit gerade einmal 14 Jahren verließ Rolly Brings seine Familie und fuhr zur See, nach seiner Rückkehr verdiente er seinen Lebensunterhalt zunächst als Hilfsarbeiter. Es folgte eine Lehre als Maschinenschlosser bei Ford, bis er sich im Rahmen einer Begabtenförderung für die Zulassung für ein Pädagogik-Studium qualifizieren konnte. Nachdem er dieses erfolgreich absolviert hatte, unterrichtete Brings viele Jahre Englisch, Deutsch und Gesellschaftslehre, zuletzt an der Gesamtschule in Weilerswist.
Der vollständige Artikel von Jan Wördenweber findet sich hier.
Die Redaktion des Kölner Stadt-Anzeiger berichtet am 27. Mai von der diesjährigen Mitgliederversammlung von “Köln stellt sich quer” bei der der Verein EL-DE-Haus mit Claudia Wörmann-Adam auch im Sprecher*innenkreis vertraten ist.
„Köln stellt sich quer“ warnt vor rechten Bewegungen
Das Bündnis „Köln stellt sich quer“, das sich gegen Rassismus einsetzt, hat bei seiner diesjährigen Mitgliederversammlung auf das Jahr 2022 zurückgeblickt. Hervorgehoben wurde dabei die Kooperation mit dem Festkomitee des Kölner Karnevals bei der großen Rosenmontagsdemonstration anlässlich des russischen Überfalls auf die Ukraine, die Aktion „Solidarisch aus der Pandemie“ in Zusammenarbeit mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, die erneute Initiative zu der Vereinbarung der demokratischen Kölner Parteien zum Umgang mit der AfD im Landtagswahlkampf sowie die Kampagne und Kundgebung „Solidarisch in der Energiekrise“.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Treffens war die Vorstellung des neuen Direktors des EL-DE-Hauses, Henning Borggräfe. Er stellte seine Überlegungen zum künftigen Profil seines Hauses vor. Es habe Einvernehmen darin bestanden, die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen „Köln stellt sich quer, EL-DE-Haus und der Informations-und Beratungsstelle gegen rechts fortzuführen und angesichts verstärkter rechtsextremistischer Aktivitäten weiter zu intensivieren, teilte das Bündnis mit.
Als neue Mitglieder von Köln stellt sich quer wurden Volt Köln und das Alevitische Kulturzentrum Porz aufgenommen.
…
Bei den Wahlen wurden die bisherigen Mitglieder des Sprecherinnen- und Sprecher-Kreises Brigitta von Bülow, Jörg Detjen, Patrick Gloe, Reiner Hammelrath, Joanna Peprah, Witich Roßmann, Sammy Wintersohl, und Claudia Wörmann-Adam im Amt bestätigt.
Der vollständige Artikel steht beim KStA leider nicht mehr zur Verfügung.
In der Ausgabe vom 17. Mai berichtet Leng Heising vom Kölner Stadt-Anzeiger, dass die pro-russischen Rechtsextremisten und der rechtsextreme Leverkusener Ratsherr und Vorstandsmitglied Markus Beisicht (Aufbruch Leverkusen) zur Europawahl antreten wollen.
Nach Demo in Köln
Pro-russische Aktivisten und Leverkusener Rechtsextremist wollen zur Europawahl
Im Vorstand sammeln sich Ex-AfD-Politiker und Personen, die der Verfassungsschutz im Blick hat
Eine Gruppe pro-russischer und rechtsextremistischer Aktivisten hat in Leverkusen eine politische Vereinigung gegründet – mit dem Ziel, in das Europaparlament einzuziehen. Dies teilte der rechtsextreme Leverkusener Ratsherr und Vorstandsmitglied Markus Beisicht (Aufbruch Leverkusen) in einer Pressemitteilung mit. Ziel der Vereinigung sei der Austritt Deutschlands aus der EU und der Nato. Mehrere Mitglieder des Vorstandes tauchen wegen ihrer Aktivitäten in Verfassungsschutzberichten auf.
In ihrem Grundsatzprogramm schreibt die deutsch-russische Vereinigung „Aufbruch Frieden – Souveränität – Gerechtigkeit“, sie ziele auf eine neue Friedensbewegung ab. Die Gruppe spricht von angeblicher „Fremdbestimmung“ durch die USA und impliziert mehrmals, Deutschland sei kein souveräner Staat. Alle Angriffskriege der letzten Jahrzehnte lehne man ab. Die Vereinigung gründete sich offenbar am 6. Mai, im Anschluss an eine pro-russische Kundgebung auf der Deutzer Werft.
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Im Kölner Stadtanzeiger vom Montag dem 8. Mai berichtet Ingo Hinz über den Protest gegen die Pro-Putin Demo vom 6. Mai vor dem El-DE-Haus
400 Menschen protestieren gegen pro-russische Demo
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Ein entsprechender Artikel findet sich auch in der Kölnisachen Rundschau vom 8. Mai.
Sowjetfahnen und Gegenprotest
Einen detaillierten Bericht zu den geplanten rechten Demonstrationen vor dem EL-DE-Haus bringt Report-K.de von Andi Goral am 5. Mai 2023:
Kölner El-DE-Haus Ziel rechter Demonstrationen
Köln | aktualisiert | Das EL-DE-Haus in Köln ist Gedenkstätte für die menschenverachtenden Gräueltaten der Gestapo und Nationalsozialisten in Köln und beherbergt das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Zwei Tage vor dem 8. Mai, der als „Tag der Befreiung“ von Demokraten gefeiert wird und das Ende des Zweiten Weltkriegs markiert sowie vor der Woche, in der Köln an die Bücherverbrennung vor 90 Jahren erinnert, zieht der im Verfassungsschutzbericht des Landes NRW 2022 als in seiner Bedeutung einer lokalen rechtsextremistischen Splittergruppe geführte „Aufbruch Leverkusen“ gemeinsam mit der Kölner Organisation „Brücke zwischen Deutschland und Russland“ vor die Gedenkstätte. Der Verein EL-DE-Haus ruft alle Kölner Demokrat:innen auf, diesen besonderen Ort durch eine Menschenkette zu schützen.
Die Demonstration und Kundgebung des rechtsextremen „Aufbruch Leverkusen“ und der Kölner Organisation „Brücke zwischen Deutschland und Russland“ ist für den morgigen Samstag, 6. Mai angekündigt. Es ist nicht die erste gemeinsame Demonstration und Kundgebung dieser beiden Organisationen in Köln mit dem Ziel prorussischer Propaganda. Der Verein EL-DE-Haus ruft daher zum Schutz des Hauses vor Rechtsextremisten und nationalistischen Kriegstreibern auf. Der „Aufbruch Leverkusen“ mobilisiert mit der Organisation „Brücke zwischen Deutschland und Russland“ zu einem Autokorso, der gegen Mittag in Leverkusen starten soll und zum EL-DE-Haus führt.
Der Zeitpunkt zwei Tage vor dem 8. Mai und der Ort EL-DE-Haus ist nicht zufällig gewählt von den beiden Anmeldern „Aufbruch Leverkusen“ und „Brücke zwischen Deutschland und Russland“. Der 8. Mai 1945 ist der Tag, an dem der Zweite Weltkrieg endete, der in Russland als „Großer Vaterländischen Krieg“ gilt. In Russland gibt es einen extremen Kult um den „Großen Vaterländischen Krieg“ und Putin nutzt dies für sein Narrativ und das neoimperiale Mythos, das die russische Identität prägt. Dies ist Teil der aggressiven Außenpolitik von Putins Russland. Gleichzeitig verbreitete Putin das Narrativ der nazistischen Ukraine. Beide Narrative können am EL-DE-Haus von den Anmeldern erzählt werden und damit wird diese Gedenkstätte, wo an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft und Diktatur gedacht wird, von der Organisation „Brücke zwischen Deutschland und Russland“, die dort sogar Blumen niederlegen wollte, für prorussische Propaganda missbraucht. Gleiches gilt für den rechtsextremen „Aufbruch Leverkusen“, dem der Verfassungsschutzbericht attestiert er missachte mit seinen Aussagen und Forderungen die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte, insbesondere die Menschenwürde und das Diskriminierungsverbot.
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Im Kölner Stadtanzeiger vom 4.5.23 wird in Anlehnung an die Pressekonferenz des Vereins EL-DE-Haus vom 3.5.23 über die geplante Demonstration von rechten Gruppe vor dem NS-Dokumentationszentrum berichtet:
Rechtsextreme Gruppen planen Demonstration vor Kölner NS-Dokumentationszentrum
Die Organisation „Brücke Freundschaft zwischen Russland und Deutschland“ plant eine Demonstration vor dem EL-DE-Haus.
Der Verein EL-DE-Haus e.V. hat dazu aufgerufen, am 6. Mai zum NS-Dokumentationszentrum Köln am Appellhofplatz zu kommen, um dort gegen eine zeitgleich geplante Kundgebung von rechtsextremen und nationalistischen Gruppen zu protestieren.
Die Putin-treue Organisation „Brücke Freundschaft zwischen Russland und Deutschland“ der in Köln lebenden Elena Kolbasnikova und ihres Partners Max Schlund plant gemeinsam mit der rechtsextremen Gruppierung „Aufbruch Leverkusen“ eine Demonstration vor dem EL-DE-Haus. Die Veranstaltung soll mit einem Autokorso von Leverkusen nach Köln beginnen und dann vor dem Haus stattfinden.
Protest in Köln: Menschenkette vor dem EL-DE-Haus geplant
In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Organisatoren der Protestaktion die Stadt Köln auf, die Kundgebung in unmittelbarer Nähe zum Deserteurs-Denkmal zu verbieten. Ab 14.30 Uhr möchte man eine Menschenkette vor dem Haus bilden.
Ein Kommentar von Patrick Bahners – Aktualisiert am
“Zwölf Tore zählten die Kunsthistoriker in der Kölner Stadtmauer, woraus sie schlossen, dass die Stadt als Abbild des himmlischen Jerusalems geplant gewesen sei. Was ins Bild solcher Legenden nicht passt, zeigt das NS-Dokumentationszentrum, dessen Zukunft kurzzeitig gefährdet aussah. (…)
Die Suggestionskraft der Jerusalem-These, die der frühere Landeskonservator Udo Mainzer 1973 in seiner Kölner Dissertation über „Stadttore im Rheinland“ in die Welt setzte, erklärt sich vielleicht aus der Erinnerung an das Wunder des Wiederaufbaus nach 1945. Dass das neue alte Köln als himmlisch dimensionierte Stätte wahrgenommen werden konnte, belegt der Bericht einer Besucherin aus dem Jahr 2004. „Ja, ich war acht Tage im Paradies, das die Menschen geschaffen haben, die sich von Krieg und Gewalt losgesagt haben. Für alles, was ich gesehen und gehört habe, danke ich Gott und dem gastfreundlichen Köln.“ Das schrieb eine ehemalige Zwangsarbeiterin aus der Ukraine, die für einen Tag länger, als laut dem Buch Genesis die Schöpfung der Welt benötigt hatte, in einer Gruppe von Leidensgenossen als Gast der Stadt an den Ort ihrer Sklavenarbeit zurückgekehrt war. Sie besichtigte auch das NS-Dokumentationszentrum (NS-Dok), das die Besucher betreute, im EL-DE-Haus, dem zeitweiligen Gestapo-Hauptquartier am Appellhofplatz. (…)
In einem Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker legten vier Professoren des Historischen Instituts der Universität zu Köln dar, dass die Fortsetzung der professionellen wissenschaftlichen Arbeit des Dokumentationszentrums den Fortbestand von dessen Autonomie zur Voraussetzung habe. „Das NS-Dok ist aus der Sicht von uns ZeithistorikerInnen der Universität zu Köln als ein zentraler und zugleich eigenständiger Ort nicht nur von Dokumentation, sondern auch von Wissenschaft und historisch-politischer Bildung unentbehrlich. Wir können aus eigener Anschauung bekunden: Das NS-Dok hat in den letzten Jahrzehnten seine Ansätze schlüssig und im Rahmen der Stadtpolitik wie der Wissenschaft konsensual erweitert. Es bedarf für das NS-Dok keiner Neukonzeption oder neuen Anbindung.“ Wer Köln durch das Tor des EL-DE-Hauses unter den Initialen von Leopold Dahmen, dem von der Gestapo beraubten Erbauer des Gebäudes, betritt, wird froh sein, dass in der Stadt nicht immer alles stringent verlief.”
Der vollständige Artikel findet sich in der FAZ vom 14.4.2022
„Nicht hinnehmbarer Zustand“ Kölner NS-Dok weiter ohne Direktor – Kritik nimmt zu
Rüdiger Heimlich 26.03.22
„Seit dem Ausscheiden des zum 1. November pensionierten langjährigen Direktors Werner Jung ist die Leitung des NS-Dokumentationszentrums im Kölner EL DE-Haus vakant. Ein „nicht hinnehmbarer Zustand, der auch über Köln hinaus kritisch beachtet wird“, findet nicht nur der Förderverein des NS-Dokumentationszentrums unter Vorsitz von Martin Sölle und Claudia Wörmann-Adam. „Schon angesichts der aktuellen Diskussion über Rassismus und Diskriminierung muss auf das Schärfste gegen diese Verfahrensweise der Stadt protestiert werden“, schreiben sie in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung.
Die Direktion einer der politisch wichtigsten und renommiertesten Kulturinstitutionen der Stadt müsse sofort besetzt werden. Obwohl der Verein dies beim Kulturausschuss und in der Öffentlichkeit wiederholt angemahnt habe, geschehe nichts. Unterstützt wird die Forderung auf sofortige Neubesetzung von Gerhard Baum, Rolly Brings, Prof. Dr. Jost Dülffer, Irene Franken, alternative Ehrenbürgerin von Köln, Ulrich Soénius, Martin Stankowski, Wolfgang Uellenberg van Dawen, dem Sprecher Kölner runder Tisch für Integration, von Arsch huh und Köln stellt sich quer.“
Der vollständige Artikel kann unter nachfolgendem Link gelesen werden: