Der Kölner Stadt-Anzeiger würdigt Rolly Brings in der Ausgabe vom 19. Juli 2020 zu seinem 80. Geburtstag.
Kölner Kämpfer für Freiheit und Demokratie
Nur einen Tag Auszeit – Rolly Brings feiert 80. Geburtstag
Der Begriff klingt veraltet oder historisch, aber könnte dem Jubilar vielleicht gefallen: Tausendsassa. Zumal sich Rolly Brings wie kaum ein anderer Kölner Musiker für Geschichte interessiert und diese oft zum Gegenstand seiner Kunst macht. „Multitalent“ dagegen klingt zu sehr nach Anfänger – und das ist man nach Jahrzehnten auf der Bühne kein bisschen mehr. Heute feiert Rolly Brings seinen 80. Geburtstag. Ein Kölner, der noch viel mehr ist als Musiker und Texter: Seefahrer, Schlosser, Lehrer, Gewerkschafter, Schauspieler sowie Kämpfer gegen Rassismus und Ausgrenzung.
Mit gerade einmal 14 Jahren verließ Rolly Brings seine Familie und fuhr zur See, nach seiner Rückkehr verdiente er seinen Lebensunterhalt zunächst als Hilfsarbeiter. Es folgte eine Lehre als Maschinenschlosser bei Ford, bis er sich im Rahmen einer Begabtenförderung für die Zulassung für ein Pädagogik-Studium qualifizieren konnte. Nachdem er dieses erfolgreich absolviert hatte, unterrichtete Brings viele Jahre Englisch, Deutsch und Gesellschaftslehre, zuletzt an der Gesamtschule in Weilerswist.
Der vollständige Artikel von Jan Wördenweber findet sich hier.
Die Redaktion des Kölner Stadt-Anzeiger berichtet am 27. Mai von der diesjährigen Mitgliederversammlung von “Köln stellt sich quer” bei der der Verein EL-DE-Haus mit Claudia Wörmann-Adam auch im Sprecher*innenkreis vertraten ist.
„Köln stellt sich quer“ warnt vor rechten Bewegungen
Das Bündnis „Köln stellt sich quer“, das sich gegen Rassismus einsetzt, hat bei seiner diesjährigen Mitgliederversammlung auf das Jahr 2022 zurückgeblickt. Hervorgehoben wurde dabei die Kooperation mit dem Festkomitee des Kölner Karnevals bei der großen Rosenmontagsdemonstration anlässlich des russischen Überfalls auf die Ukraine, die Aktion „Solidarisch aus der Pandemie“ in Zusammenarbeit mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, die erneute Initiative zu der Vereinbarung der demokratischen Kölner Parteien zum Umgang mit der AfD im Landtagswahlkampf sowie die Kampagne und Kundgebung „Solidarisch in der Energiekrise“.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Treffens war die Vorstellung des neuen Direktors des EL-DE-Hauses, Henning Borggräfe. Er stellte seine Überlegungen zum künftigen Profil seines Hauses vor. Es habe Einvernehmen darin bestanden, die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen „Köln stellt sich quer, EL-DE-Haus und der Informations-und Beratungsstelle gegen rechts fortzuführen und angesichts verstärkter rechtsextremistischer Aktivitäten weiter zu intensivieren, teilte das Bündnis mit.
Als neue Mitglieder von Köln stellt sich quer wurden Volt Köln und das Alevitische Kulturzentrum Porz aufgenommen.
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Bei den Wahlen wurden die bisherigen Mitglieder des Sprecherinnen- und Sprecher-Kreises Brigitta von Bülow, Jörg Detjen, Patrick Gloe, Reiner Hammelrath, Joanna Peprah, Witich Roßmann, Sammy Wintersohl, und Claudia Wörmann-Adam im Amt bestätigt.
In der Ausgabe vom 17. Mai berichtet Leng Heising vom Kölner Stadt-Anzeiger, dass die pro-russischen Rechtsextremisten und der rechtsextreme Leverkusener Ratsherr und Vorstandsmitglied Markus Beisicht (Aufbruch Leverkusen) zur Europawahl antreten wollen.
Nach Demo in Köln
Pro-russische Aktivisten und Leverkusener Rechtsextremist wollen zur Europawahl
Im Vorstand sammeln sich Ex-AfD-Politiker und Personen, die der Verfassungsschutz im Blick hat
Eine Gruppe pro-russischer und rechtsextremistischer Aktivisten hat in Leverkusen eine politische Vereinigung gegründet – mit dem Ziel, in das Europaparlament einzuziehen. Dies teilte der rechtsextreme Leverkusener Ratsherr und Vorstandsmitglied Markus Beisicht (Aufbruch Leverkusen) in einer Pressemitteilung mit. Ziel der Vereinigung sei der Austritt Deutschlands aus der EU und der Nato. Mehrere Mitglieder des Vorstandes tauchen wegen ihrer Aktivitäten in Verfassungsschutzberichten auf.
In ihrem Grundsatzprogramm schreibt die deutsch-russische Vereinigung „Aufbruch Frieden – Souveränität – Gerechtigkeit“, sie ziele auf eine neue Friedensbewegung ab. Die Gruppe spricht von angeblicher „Fremdbestimmung“ durch die USA und impliziert mehrmals, Deutschland sei kein souveräner Staat. Alle Angriffskriege der letzten Jahrzehnte lehne man ab. Die Vereinigung gründete sich offenbar am 6. Mai, im Anschluss an eine pro-russische Kundgebung auf der Deutzer Werft.
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Im Kölner Stadtanzeiger vom Montag dem 8. Mai berichtet Ingo Hinz über den Protest gegen die Pro-Putin Demo vom 6. Mai vor dem El-DE-Haus
400 Menschen protestieren gegen pro-russische Demo
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Ein entsprechender Artikel findet sich auch in der Kölnisachen Rundschau vom 8. Mai.
Sowjetfahnen und Gegenprotest
Einen detaillierten Bericht zu den geplanten rechten Demonstrationen vor dem EL-DE-Haus bringt Report-K.de von Andi Goral am 5. Mai 2023:
Kölner El-DE-Haus Ziel rechter Demonstrationen
Köln | aktualisiert | Das EL-DE-Haus in Köln ist Gedenkstätte für die menschenverachtenden Gräueltaten der Gestapo und Nationalsozialisten in Köln und beherbergt das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Zwei Tage vor dem 8. Mai, der als „Tag der Befreiung“ von Demokraten gefeiert wird und das Ende des Zweiten Weltkriegs markiert sowie vor der Woche, in der Köln an die Bücherverbrennung vor 90 Jahren erinnert, zieht der im Verfassungsschutzbericht des Landes NRW 2022 als in seiner Bedeutung einer lokalen rechtsextremistischen Splittergruppe geführte „Aufbruch Leverkusen“ gemeinsam mit der Kölner Organisation „Brücke zwischen Deutschland und Russland“ vor die Gedenkstätte. Der Verein EL-DE-Haus ruft alle Kölner Demokrat:innen auf, diesen besonderen Ort durch eine Menschenkette zu schützen.
Die Demonstration und Kundgebung des rechtsextremen „Aufbruch Leverkusen“ und der Kölner Organisation „Brücke zwischen Deutschland und Russland“ ist für den morgigen Samstag, 6. Mai angekündigt. Es ist nicht die erste gemeinsame Demonstration und Kundgebung dieser beiden Organisationen in Köln mit dem Ziel prorussischer Propaganda. Der Verein EL-DE-Haus ruft daher zum Schutz des Hauses vor Rechtsextremisten und nationalistischen Kriegstreibern auf. Der „Aufbruch Leverkusen“ mobilisiert mit der Organisation „Brücke zwischen Deutschland und Russland“ zu einem Autokorso, der gegen Mittag in Leverkusen starten soll und zum EL-DE-Haus führt.
Der Zeitpunkt zwei Tage vor dem 8. Mai und der Ort EL-DE-Haus ist nicht zufällig gewählt von den beiden Anmeldern „Aufbruch Leverkusen“ und „Brücke zwischen Deutschland und Russland“. Der 8. Mai 1945 ist der Tag, an dem der Zweite Weltkrieg endete, der in Russland als „Großer Vaterländischen Krieg“ gilt. In Russland gibt es einen extremen Kult um den „Großen Vaterländischen Krieg“ und Putin nutzt dies für sein Narrativ und das neoimperiale Mythos, das die russische Identität prägt. Dies ist Teil der aggressiven Außenpolitik von Putins Russland. Gleichzeitig verbreitete Putin das Narrativ der nazistischen Ukraine. Beide Narrative können am EL-DE-Haus von den Anmeldern erzählt werden und damit wird diese Gedenkstätte, wo an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft und Diktatur gedacht wird, von der Organisation „Brücke zwischen Deutschland und Russland“, die dort sogar Blumen niederlegen wollte, für prorussische Propaganda missbraucht. Gleiches gilt für den rechtsextremen „Aufbruch Leverkusen“, dem der Verfassungsschutzbericht attestiert er missachte mit seinen Aussagen und Forderungen die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte, insbesondere die Menschenwürde und das Diskriminierungsverbot.
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Im Kölner Stadtanzeiger vom 4.5.23 wird in Anlehnung an die Pressekonferenz des Vereins EL-DE-Haus vom 3.5.23 über die geplante Demonstration von rechten Gruppe vor dem NS-Dokumentationszentrum berichtet:
Rechtsextreme Gruppen planen Demonstration vor Kölner NS-Dokumentationszentrum
Die Organisation „Brücke Freundschaft zwischen Russland und Deutschland“ plant eine Demonstration vor dem EL-DE-Haus.
Der Verein EL-DE-Haus e.V. hat dazu aufgerufen, am 6. Mai zum NS-Dokumentationszentrum Köln am Appellhofplatz zu kommen, um dort gegen eine zeitgleich geplante Kundgebung von rechtsextremen und nationalistischen Gruppen zu protestieren.
Die Putin-treue Organisation „Brücke Freundschaft zwischen Russland und Deutschland“ der in Köln lebenden Elena Kolbasnikova und ihres Partners Max Schlund plant gemeinsam mit der rechtsextremen Gruppierung „Aufbruch Leverkusen“ eine Demonstration vor dem EL-DE-Haus. Die Veranstaltung soll mit einem Autokorso von Leverkusen nach Köln beginnen und dann vor dem Haus stattfinden.
Protest in Köln: Menschenkette vor dem EL-DE-Haus geplant
In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Organisatoren der Protestaktion die Stadt Köln auf, die Kundgebung in unmittelbarer Nähe zum Deserteurs-Denkmal zu verbieten. Ab 14.30 Uhr möchte man eine Menschenkette vor dem Haus bilden.
Ein Kommentar von Patrick Bahners – Aktualisiert am
“Zwölf Tore zählten die Kunsthistoriker in der Kölner Stadtmauer, woraus sie schlossen, dass die Stadt als Abbild des himmlischen Jerusalems geplant gewesen sei. Was ins Bild solcher Legenden nicht passt, zeigt das NS-Dokumentationszentrum, dessen Zukunft kurzzeitig gefährdet aussah. (…)
Die Suggestionskraft der Jerusalem-These, die der frühere Landeskonservator Udo Mainzer 1973 in seiner Kölner Dissertation über „Stadttore im Rheinland“ in die Welt setzte, erklärt sich vielleicht aus der Erinnerung an das Wunder des Wiederaufbaus nach 1945. Dass das neue alte Köln als himmlisch dimensionierte Stätte wahrgenommen werden konnte, belegt der Bericht einer Besucherin aus dem Jahr 2004. „Ja, ich war acht Tage im Paradies, das die Menschen geschaffen haben, die sich von Krieg und Gewalt losgesagt haben. Für alles, was ich gesehen und gehört habe, danke ich Gott und dem gastfreundlichen Köln.“ Das schrieb eine ehemalige Zwangsarbeiterin aus der Ukraine, die für einen Tag länger, als laut dem Buch Genesis die Schöpfung der Welt benötigt hatte, in einer Gruppe von Leidensgenossen als Gast der Stadt an den Ort ihrer Sklavenarbeit zurückgekehrt war. Sie besichtigte auch das NS-Dokumentationszentrum (NS-Dok), das die Besucher betreute, im EL-DE-Haus, dem zeitweiligen Gestapo-Hauptquartier am Appellhofplatz. (…)
In einem Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker legten vier Professoren des Historischen Instituts der Universität zu Köln dar, dass die Fortsetzung der professionellen wissenschaftlichen Arbeit des Dokumentationszentrums den Fortbestand von dessen Autonomie zur Voraussetzung habe. „Das NS-Dok ist aus der Sicht von uns ZeithistorikerInnen der Universität zu Köln als ein zentraler und zugleich eigenständiger Ort nicht nur von Dokumentation, sondern auch von Wissenschaft und historisch-politischer Bildung unentbehrlich. Wir können aus eigener Anschauung bekunden: Das NS-Dok hat in den letzten Jahrzehnten seine Ansätze schlüssig und im Rahmen der Stadtpolitik wie der Wissenschaft konsensual erweitert. Es bedarf für das NS-Dok keiner Neukonzeption oder neuen Anbindung.“ Wer Köln durch das Tor des EL-DE-Hauses unter den Initialen von Leopold Dahmen, dem von der Gestapo beraubten Erbauer des Gebäudes, betritt, wird froh sein, dass in der Stadt nicht immer alles stringent verlief.”
Der vollständige Artikel findet sich in der FAZ vom 14.4.2022
„Nicht hinnehmbarer Zustand“ Kölner NS-Dok weiter ohne Direktor – Kritik nimmt zu
Rüdiger Heimlich 26.03.22
„Seit dem Ausscheiden des zum 1. November pensionierten langjährigen Direktors Werner Jung ist die Leitung des NS-Dokumentationszentrums im Kölner EL DE-Haus vakant. Ein „nicht hinnehmbarer Zustand, der auch über Köln hinaus kritisch beachtet wird“, findet nicht nur der Förderverein des NS-Dokumentationszentrums unter Vorsitz von Martin Sölle und Claudia Wörmann-Adam. „Schon angesichts der aktuellen Diskussion über Rassismus und Diskriminierung muss auf das Schärfste gegen diese Verfahrensweise der Stadt protestiert werden“, schreiben sie in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung.
Die Direktion einer der politisch wichtigsten und renommiertesten Kulturinstitutionen der Stadt müsse sofort besetzt werden. Obwohl der Verein dies beim Kulturausschuss und in der Öffentlichkeit wiederholt angemahnt habe, geschehe nichts. Unterstützt wird die Forderung auf sofortige Neubesetzung von Gerhard Baum, Rolly Brings, Prof. Dr. Jost Dülffer, Irene Franken, alternative Ehrenbürgerin von Köln, Ulrich Soénius, Martin Stankowski, Wolfgang Uellenberg van Dawen, dem Sprecher Kölner runder Tisch für Integration, von Arsch huh und Köln stellt sich quer.“
Der vollständige Artikel kann unter nachfolgendem Link gelesen werden: