Im Kölner Stadtanzeiger vom 6.3.23 berichten Anne Burger und Robin Albers über die im Mai stattfindende Aktionswoche “verbrannt & verbannt”
Aktionswoche in Köln erinnert an Bücherverbrennung im Dritten Reich
Kaum waren die Nationalsozialisten vor 90 Jahren an der Macht, begann die systematische Verfolgung ihrer Gegner. Im März 1933 starteten sie die Aktion „Wider den undeutschen Geist“. Trauriger Höhepunkt dieser Kampagne waren die Bücherverbrennungen. Tausende Werke von Schriftstellerinnen und Schriftstellern wurden öffentlichkeitswirksam verbrannt. Literatur von jüdischen, marxistischen, pazifistischen, oppositionellen und anderen von den Nationalsozialisten geächteten Menschen stand auf den schwarzen Listen.
In Köln geschah diese am 17. Mai am Ort der alten Kölner Universität an der Claudiussstraße. 90 Jahre später, ab dem 10. Mai 2023, wird eine Aktionswoche in ganz Köln zum Gedenken an die Schriftstellerinnen und Schriftsteller stattfinden, deren Bücher damals verbrannt wurden. Organisiert wird die Aktionswoche „Verbrannt & Verbannt“ vom Verein EL-DE-Haus, dem Förderverein des NS-Dokumentationszentrums. Wichtig ist den Verantwortlichen, auch auf die Gegenwart zu schauen. So soll auch über Autorinnen und Autoren gesprochen werden, die heute verfolgt werden und in ihren Heimatländern nicht veröffentlichen dürfen.
Der vollständige Artikel kann hier gelesen werden.
Aktuelle Informationen zur Aktionswoche finden sich hier.
Im Kölner Stadtanzeiger vom 26. Oktober 2022 berichtet Clemens Schminke über die Veranstaltung mit Beate Klarsfeld am
23. Oktober im NS-Dok
Ikone der Unbeugsamkeit
Beate Klarsfeld berichtet imNS-Dokumentationszentrum von Ihrer Arbeit
Als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes in Paris war Kurt Lischka einer der Hauptverantwortlichen für die Deportation von rund 75 000 französischen Juden in die Vernichtungslager. Trotzdem blieb er nach dem Krieg ungeschoren, führte in Köln, wo er 1940 Leiter der Gestapo-Zentrale gewesen war, eine unauffällige bürgerliche Existenz – bis ihm doch noch der Prozess gemacht wurde.
Ohne die Initiative der „Nazi-Jäger“ Beate und Serge Klarsfeld wäre es nicht dazu gekommen. Am Sonntag war Beate Klarsfeld auf Einladung des Vereins EL-DE-Haus zu Gast im NS-Dokumentationszentrum, das neben der Synagogen-Gemeinde Köln Mitveranstalter war, und sprach mit WDR-Moderator Georg Restle über ihr Engagement. Auf den Tag genau war es 43 Jahre her, dass am Kölner Landgericht der Prozess gegen Lischka und seine früheren Mitarbeiter Herbert M. Hagen und Ernst Heinrichsohn begonnen hatte.

Die deutsch-französische Journalistin und ihr Ehemann, ein französischer Rechtsanwalt und Historiker aus jüdischer Familie, seien „europäische Ikonen der Unbeugsamkeit, der Unbestechlichkeit und der gesellschaftlichen Wahrheit“, sagte Bürgermeister Andreas Wolter. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Beate Klarsfeld im November 1968 buchstäblich mit einem Schlag bekannt: Auf dem CDU-Parteitag in Berlin gab sie Bundeskanzler Kiesinger wegen dessen Nazi-Vergangenheit eine Ohrfeige.
Noch am selben Tag sei sie zu einem Jahr Haft verurteilt worden, erzählte sie, und die Springer-Presse habe geschäumt. „In Frankreich und Israel war ich sehr angesehen, in Deutschland die Nestbeschmutzerin.“ Später wurde die Strafe verringert und zur Bewährung ausgesetzt.
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Über die Veranstaltung mit Beate Klarsfeld am 23. Oktober 2022 im NS-Dok berichtet Ulrike Weinert in der Kölnischen Rundschau am 25. Oktober 2022
Ikone der Aufklärung
Beate Klarsfeld spricht über die Kölner Prozesse gegen NS-Verbrecher
Bereits im Frühjahr 2020 wollte der Verein EL-DE-Haus Beate und Serge Klarsfeld zum 40. Jahrestag des Urteils gegen die NS- Kriegsverbrecher Kurt Lischka, Herbert Hagen und Ernst Heinrichsohn zum Gespräch einladen. Die Pandemie erzwang Verschiebung, doch jetzt und auf den Tag genau am 23. Oktober, als vor 43 Jahren der Prozess gegen die Mörder von 75 000 französischen Juden begann, konnte die Veranstaltung mit der unermüdlichen Kämpferin stattfinden. Für das Gespräch mit WDR- Journalist Georg Restle kehrte die 83-Jährige an einen für sie bedeutsamen Ort zurück. Denn 1979 befand sich das Landgericht, vor dem sich Lischka, Ha- gen und Heinrichsohn verantworten mussten, noch am Appellhofplatz. Gegenüber lag das Gestapo-Hauptquartier der NS- Zeit, das Lischka von Januar bis August 1940 leitete. So viele Besucherinnen und Besucher interessierten sich für Beate Klarsfelds Erinnerungen, dass die Veranstaltung in einen zweiten Raum des heutigen NS- Dokumentationszentrums auf Leinwand übertragen wurde. Während des Gesprächs trug die Zeitzeugin ein gelbes Abzeichen mit der Aufschrift „Fils et filles de déportés juifs de France“ (Söhne und Töchter jüdischer Deportierter aus Frankreich) am Jackett. Diese 1979 gegründete Vereinigung unterstützte das Ehepaar auch in Köln bei Aktionen, die das öffentliche Bewusstsein für die Aufarbeitung von Nazi-Ver- brechen schärften. Selbstverständlich war auch die berühmte Ohrfeige, die Beate Klarsfeld 1968 dem da- maligen Bundeskanzler Kiesinger wegen seiner Nazi- Vergangenheit verpasste, ein Thema. Längst kann sie über die damals skandalöse Tat scherzen und mit dem Kommentar „Danach war sein Auge braun“ zum Lachen bringen. Der Kölner Schriftsteller Heinrich Böll solidarisierte sich, indem er 50 rote Rosen schickte.
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Im Kölner Stadtanzeiger wird am 24. Oktober von Tobias Christ über die Pressekonferenz von “Köln stellt sich quer”, deren Mitglied der Verein EL-DE-Haus ist, über die geplante Demonstration am 10. November in Deutz berichtet.
Kundgebung zu Energiekrise
“Um auf die Folgen der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise aufmerksam zu machen, veranstaltet das Bündnis „Köln stellt sich quer“ am Donnerstag, 10. November, eine Kundgebung auf dem Ottoplatz vor dem Deutzer Bahnhof. Das Motto: „Solidarisch in der Energiekrise“. Im Vorfeld der „Arsch huh“-Großveranstaltung in der Lanxess-Arena wird es ab 17 Uhr ein 90-minütiges Programm aus musikalischen Darbietungen, Statements und moderierten Gesprächen geben. Zu den erwarteten Besucherzahlen machte Witich Roßmann, Bündnis-Sprecher und Kölner DGB-Vorsitzender, bei der Vorstellung des Programms keine genaueren Angaben: „Wir gehen von einer großen Kundgebung aus.“
Zum Bündnis gehören unter anderem Gewerkschaften, Sozialverbände sowie Kultur- und Sport-Organisationen. Die Liste der Forderungen ist lang, sie reicht von einem sozial ausgewogenen Energiepreisdeckel zum Schutz von Privathaushalten, Betrieben, kommunalen Unternehmen und gemeinwohlorientierten Unternehmen bis zur Besteuerung von Übergewinnen und die Abschaffung der Schuldenbremse. „Wir brauchen kurzfristige Entlastungsmaßnahmen“, so Witich Roßmann: „Wir brauchen Schutzschirme für verschiedene Gruppen, das bezieht sich nicht nur auf die Ärmsten der Armen.“
Der vollständige Bericht findet sich hier.
Siehe auch die Ankündigung unter der Rubrik Termine.
In der Oneline-Ausgabe der Kölnischen Rundschau vom 21. Oktober gab es auch einen Bericht von Ingo Schmitz zu der Pressekonferenz.
Demo gegen drohende Armut „Köln stellt sich quer“ setzt Zeichen gegen die Energiekrise
Köln – Auch wenn es nur halb so schlimm kommt, wird es wohl immer noch eine große Krise: Die Sozialverbände, die Kulturszene, die Gewerkschaften und auch die Sportler erwarten eine Teuerungswelle, die selbst bürgerliche Schichten in die Armut schwemmt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt unterspült.
Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ will dagegen ein Zeichen setzen mit einer Kundgebung unter dem Motto: „Solidarisch in der Energiekrise“. Sie wird am 10. November ab 17 Uhr auf dem Ottoplatz in Deutz stattfinden – im Vorfeld zu der Veranstaltung des Musikerbündnisses „Arsch huh“ in der Kölner Lanxess-Arena.
Ab Januar könnten viel mehr Menschen Sozialleistungen brauchen
Den Scheitelpunkt erwartet Franz-Xaver Corneth vom Mieterbund Köln für das kommende Jahr: „Die wirkliche Not wird im Januar kommen.“ Dann würden viele Mieter die Energiekosten nicht mehr tragen können. „Menschen mit einem Gehalt über den Hartz-IV-Satz bis zu 3600 Euro erleben dann erstmalig, dass sie Sozialleistungen brauchen“, sagt Corneth. Erstmals schließt sich der Stadtsportbund mit seinen rund 650 Vereinen und 320 000 Mitglieder dem Bündnis an. Warum? „Diese Energiekosten werden einige Vereine nicht überleben“, nennt der Vorsitzende Peter Pfeifer den Grund für den Schulterschluss.
Der vollständige Bericht findet sich hier.
Im Kölner Stadtanzeiger vom 21. Oktober wird über das vom Verein EL-DE-Haus geförderte Filmprojekt berichtet.
Rückkehr an die Orte der Kindheit
EL-DE-Haus widmet sich der Geschichte des KZ-Überlebenden Dany Dattel
Zeitzeugen sind ein wichtiger Bestandteil der Erinnerung an die Shoah. Ihr fortschreitendes Alter drängt jüngere Generationen, ihre Erinnerungen und ihr Andenken zu wahren. Das EL-DE-Haus am Appellhofplatz widmet sich nun der Geschichte von Dany Dattel, der als Fünfjähriger dem Konzentrationslager in Auschwitz entkam. Gefördert von der NRW-Stiftung haben Filmschaffende mehrere Interviews mit dem heute 83-Jährigen geführt und ihn bei der Rückkehr nach Auschwitz begleitet.
„Die zweifache Verfolgung des Dany Dattel“ lautet der Arbeitstitel des Projekts, denn der heutige Kölner entkam nicht nur dem KZ, sondern hatte in der Nachkriegszeit auch mit antisemitischen Klischees zu kämpfen. Persönliche Geschichten von Verfolgten im Nationalsozialismus aus Köln und der Region zu sammeln sei der Kern der Bildungsarbeit des EL-DE-Hauses, sagt die Direktorin Annemone Christians-Bernsee.
„Die Geschichte von Dany Dattel ist einzigartig, deswegen mussten wir nicht lange überlegen, ob wir sie erzählen wollen“, bekräftigte sie bei einem Pressegespräch. Der Förderverein des NS-Dokumentationszentrums förderte das Filmprojekt mit 3500 Euro, auf insgesamt 35 000 Euro stockte die NRW-Stiftung die Summe auf. Es sei Dattel selbst gewesen, der auf die Historiker zugegangen sein. Ein ungewöhnlicher Schritt, sagt Claudia Wörmann-Adam, Co-Vorsitzende des Fördervereins.
Der vollständige Bericht von Marius Fuhrmann kann hier gelesen werden.
Im Kölner Stadtanzeiger vom 18. Oktober wird über die Zustimmung des Hauptausschusses des Stadtratres berichtet:
Nach langer Suche Politik bestätigt neuen Direktor für Kölner NS-Gedenkstätte
“Köln – Jetzt ist es fix: Dr. Henning Borggräfe (40) wird neuer Leiter des NS-Dokumentationszentrum am Appellhofplatz. Der Hauptausschuss des Stadtrates hat der Personalie zugestimmt, Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte die Wahl dem Gremium vorgeschlagen.
Borggräfe soll laut Stadt voraussichtlich zum 1. November die Stelle antreten – dann endet die exakt einjährige Vakanz auf dem Posten, nachdem Werner Jung 2021 in Ruhestand ging.”
report-K.de berichtet am 16. Oktober über ein Zeitzeugenprojekt für den als Kind nach Auschwitz deportierten Dany Dattels.
Zeitzeugenprojekt des EL-DE-Haus Verein wird gefördert
Köln | Mit 31.500 Euro fördert die NRW-Stiftung ein Zeitzeugenprojekt des Verein EL-DE-Haus. Mit dem Geld sollen die Erinnerungen des als Kind nach Auschwitz deportierten Dany Dattels gesichert werden. Es ist ein wichtiges Zeitzeugenprojekt, dass die persönliche Lebensgeschichte eines Holocaust-Überlebenden, der heute 82 Jahre alt ist, der Nachwelt erhält.
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Zur Neubesetzung der NS-DOK-Leitung berichtet heute, am 12. Oktober, auch Ingo Schmitz in der Kölnischen Rundschau.
NS-Dokumentationszentrum Dr. Henning Borggräfe übernimmt Leitung in Köln
“Köln – Dr. Henning Borggräfe (40) wird der neue Direktor des NS-Dokumentationszentrums im EL-DE-Haus. Borggräfe verfügt über eine langjährige Forschungs- sowie Publikationserfahrung und fundierte Kenntnisse in der Konzeption digitaler Formate. Er wird voraussichtlich zum 1. November starten. Burggräfe folgt auf Werner Jung, der das NS-DOK über 35 Jahre im NS-DOK arbeitete und es seit 2002 leitete. Jung ging vor rund einem Jahr in den Ruhestand.
Wegen der langen Vakanz und einer vorerst unklaren Positionierung der Stadtverwaltung zu der Wiederbesetzung, wurde Kritik laut. Der Verdacht kam auf, das Kulturdezernat plane mit einem Generaldirektor für die historischen Museen der Stadt. Schließlich gab es aber ein klares Bekenntnis zu der Eigenständigkeit des NS-DOK. Die Direktorenstelle wurde ausgeschrieben.”
Der vollständige Artikel findet sich hier.
report-K.de berichtet heute, am 12. Oktober, über die Neubesetzung der Leitung des NS-DOK.
Verein El-De-Haus begrüßt Besetzung der Amtsleitung des NS-Dokumentationszentrums
Köln | Es war eine öffentlich geführt Debatte, um die Wiederbesetzung der Amtsleitung des NS-Dokumentationszentrums (NS-Dok der Stadt Köln). Diese ist jetzt endgültig beendet. Die Nachfolge von Dr. Werner Jung soll durch Dr. Henning Borggräfe erfolgen. Der Verein El-De-Haus begrüßt die Entscheidung und stellt dennoch eine wichtige Frage.
Dr. Werner Jung schlug den jetzt Auserwählten selbst vor. Er nannte, so der Verein El-De-Haus, zwei Personen, die er für geeignet hielt das NS-Dok zu führen. Einer war Borggräfe. Der Verein El-De-Haus merkt dazu an: „Schade, dass man Dr. Jungs Vorschlag nicht schon damals gefolgt ist, das hätte die lange Vakanz unter der das NSDOK gelitten hat, verhindert.“
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Im Kölner Stadtanzeiger vom 12. Oktober ist ein Artikel von Matthias Hensdorf zur Neubesetzung der Leitung des NS-DOK erschienen:
Kölner Gedenkstätte Neuer Direktor für NS-Dok gefunden
“Die vielfach kritisierte Vakanz auf dem Chefposten des Kölner NS-Dokumentationszentrum im EL-DE-Haus soll zum 1. November enden: Dr. Henning Borggräfe (40) soll die Leitung der Gedenkstätte am Appellhofplatz übernehmen. Das teilte die Stadt am Dienstagmittag offiziell mit, zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Noch muss aber der Hauptausschuss des Stadtrates am kommenden Montag zustimmen, das dürfte aber wahrscheinlich sein. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) schlägt Borggräfes Wahl dort vor. Aktuell ist er Abteilungsleiter Forschung und Bildung bei den „Arolsen Archiven – Internationales Zentrum für NS-Opfer“ in der hessischen Stadt Bad Arolsen. Die Einrichtung ist laut eigener Aussage „das internationale Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus“.
Borggräfe selbst sagte in einer städtischen Mitteilung: „Das NS-Dok ist ein großer Schatz an Quellen und Wissen und bietet die exzellente Möglichkeit, einen Erinnerungs- und Lernort fortzuentwickeln, der in der Stadt Köln einen wichtigen Platz einnimmt, aber ebenso überregional sowie international große Strahlkraft entfaltet.“ Er ist in Herdecke an der Ruhr geboren worden und hat promoviert, das Thema lautete: »Entschädigung als Selbstaussöhnung. Die deutsche Auseinandersetzung um NS-Zwangsarbeit, 1979-2005.«“
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Im Kölner Stadtanzeiger vom 17. September 2022 ist ein Artikel zur Verleihung des Giesberts-Lewin-Preises an den Verein EL-DE-Haus erschienen:
Entscheidung über Direktion steht bevor
Verein EL-DE-Haus bekommt den Giesberts-Lewin-Preis
von Clemens Schminke
In der letzten Septemberwoche fällt die Entscheidung, wie die vakante Direktionsstelle des NS-Dokumentationszentrums besetzt wird. Das teilte Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, am Donnerstagabend mit und berief sich dabei auf Kulturdezernent Stefan Charles, mit dem er über das Thema gesprochen habe. Anlass für die Ankündigung war die Feier zur Verleihung der Giesberts-Lewin-Preises an den Verein EL-DE-Haus, den Förderverein des Zentrums, im Käthe-Kollwitz-Museum.

Obwohl seit langem klar gewesen sei, dass Werner Jung, der die Einrichtung seit 2002 geleitet hatte, im Oktober 2021 in Pension gehen würde, habe es die Stadt „monatelang versäumt, sich frühzeitig um eine geordnete Übergabe zu kümmern“, sagte Wilhelm, ließ aber positive Worte folgen: „Wenn man berücksichtigt, dass es sich beim EL-DE-Haus um einen zentralen Ort handelt, in dem die Kölner NS-Zeit erforscht wird und zahlreiche Kölner Schülerinnen und Schüler einen interaktiven Lernort vorfinden, an dem sie sich mit den Themen Demokratie, Toleranz und plurale Gesellschaft auseinandersetzen können, ist es erfreulich, dass nun für Kontinuität auf dem Direktionsposten gesorgt wird.“ Der Förderverein habe eine „ganz wichtige Rolle“ bei der Neubesetzung gespielt.
Der vollständige Artikel findet sich hier.
In report-K.de ist ein Artikel zur Verleihung des Giesberts-Lewin-Preis an den Verein EL-DE-Haus erschienen:
EL-DE-Haus Verein erhält Giesberts-Lewin-Preis 2022
Köln | aktualisiert | Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammen-
arbeit vergibt den Giesberts-Lewin-Preis seit 2006 an Persönlichkeiten und Institutionen. Der Preisträger 2022 ist der EL-DE-Haus Verein und damit eine wichtige Institution in Köln.
Der Vorsitzende der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammen-
arbeit, Prof. Jürgen Wilhelm, begründet die Wahl in einem schriftlichen Statement: „Der Verein EL-DE-Haus hat sich über viele Jahrzehnte hinweg große Verdienste für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus erworben und sich maßgeblich für eine fortschrittliche Erinnerungskultur eingesetzt. Darüber hinaus engagiert er sich in herausragender Weise gegen jedwede Form von Antisemitismus und Rassismus.“
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Unangepasst und widerborstig
Am 6. Juli gab es in der Volksbühne am Rudolfplatz eine hervorragende Uraufführung des Stückes „Der Unbeugsame – Der Widerstand des Karl Küpper“.
Das von Tilmann Strasser verfasste Theaterstück über den Karnevalisten Karl Küpper beruht maßgeblich auf den Informationen die Dr. Fritz Bilz in seinem Buch „Unangepasst und widerborstig“ sowie im persönlichen Gespräch mit dem Autor gegeben hat. Auch das im Programmheft abgedruckte Gedicht „Es stand ein Baum am Waldesrand“ hat der Theaterautor von Fritz Bilz, der viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Vereins El-DE-Haus war, erhalten. Dieser hatte es seinerzeit von dem Edelweißpiraten Jean Jülich bekommen.
Das Buch von Fritz Bilz ist in der Geschichtswerkstatt Köln in 2.erweiterter Auflage erschienen.
Im Kölner Stadtanzeiger vom 8.Juli2022 findet sich ein Artikel über die Uraufführung.
Der Karnevalist, der sich gegen die Nazis stellte
Von Monika Salchert
„Von der Decke hängen etwa ein Dutzend schwarze Schnüre, an denen Glühbirnen befestigt sind, an einigen sind zusätzlich Zettel mit Wäscheklammern angebracht, zwei Holzstühle, ein Kleiderständer, an dem ein Jacket und ein Hut hängen, und eine Bütt. Mehr Bühneneinrichtung braucht das Theaterstück „Der Unbeugsame – der Widerstand des Karl Küpper“ nicht. Das fiktionale Stück basiert auf dem Leben des Büttenredners, der es wagte, sich offen gegen die Nationalsozialisten zu stellen. Damals ein Alleinstellungsmerkmal unter den Kölner Karnevalisten. Die Produktion von Autor Tilman Strasser und Regisseur Stefan Herrmann feierte am Mittwochabend eine umjubelte Premiere in der Volksbühne am Rudolfplatz.
„Der Unbeugsame“ ist ein wuchtiges Stück mit grandiosen Darstellern. Gerd Köster verleiht der Figur Karl Küpper eine unglaubliche Tiefe. Es gelingt ihm, den Büttenredner in seiner Stärke, seinem Mut, seiner Angst und in seiner Zerrissenheit zwischen Bühne und Familie zu zeigen.“
Der vollständige Beitrag findet sich hier.
Nachfolgend ein Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 2. Juli 2022
Wenn Erinnerung das Herz trifft
Holocaustüberlebender Boris Zabarko zu Gast im NS-Dokumentationszentrum
von Catherine Rensmann im Kölner Stadtanzeiger vom 2. Juli 2022
Eigentlich wollte Boris Zabarko Kiew nicht verlassen. Erst die Aufforderung seiner Tochter bewegte ihn zur Flucht: „Du bist ein Opa, du musst deine Enkelin retten.“ Und so fuhr er gemeinsam mit seiner Enkelin zum hoffnungslos überfüllten Bahnhof in Kiew, um Richtung Westen aufzubrechen. Ihre Reise führte sie über Lwiw und Budapest nach Nürnberg, wie er am Donnerstag im Kölner NS-Dokumentationszentrum berichtete. ….
Boris Zabarko widmet sich seit Jahrzehnten der Aufklärung über die Shoa. Sein Buch „Leben und Tod in der Epoche des Holocaust in der Ukraine“, ist 2019 auch in deutscher Sprache veröffentlicht worden. Auf 1100 Seiten klärt er über das Leben in den Ghettos und Vernichtungslagern auf – mit Berichten von 215 Überlebenden. …..
Viele der Befragten hatten für Zabarkos Recherche zum ersten Mal über den Holocaust geredet. „Ich habe mehrmals bei Treffen mit Überlebenden den Notarzt rufen müssen“, erinnert sich Zabarko, „weil ihr Herz die Erinnerungen an das Leben im Holocaust nicht ausgehalten hat.“ Andere schrieben ihm Briefe über ihre Erfahrungen. Es kam nicht selten vor, sagte Zabarko, dass man die Spuren von Tränen auf dem Papier erkennen konnte. Wieso hat er sich freiwillig für seine Recherche den schrecklichen Erinnerungen so vieler Menschen ausgesetzt?
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Nachfolgend ein Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 29.6.2022 . Worauf darin nicht hingewiesen wird, ist der Tatbestand, dass die „Projektgruppe“ Teil des Vereins EL-DE-Haus ist. Dieser hat den Aufruf zu Spendengeldern für NS Verfolgte und ehemalige Zwangsarbeiter*innen aus der Ukraine initiiert und verwaltet das Spendenkonto hierfür.
NS-Dok setzt sich ein für Kriegsopfer
Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine spendet Geld
“Von 1989 bis 2014 organisierte das NS-Dokumentationszentrum der Stadt gemeinsam mit der Projektgruppe „Messelager“ – einem Zusammenschluss unterschiedlicher Akteure der Kölner Zivilgesellschaft – ein regelmäßiges Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Insgesamt nahmen 532 ehemalige Zwangsbeschäftigte daran teil – rund 170 von ihnen kamen aus der Ukraine. Neben einem offiziellen Programm wurden Ortsbesichtigungen an Lagerstandorten und Arbeits- und Haftstätten veranstaltet.
… Als Russland im zurückliegenden Februar den Krieg in der Ukraine begann, nutzten die Projektgruppe und das NS-Dok die Kontakte zu den Zeitzeugen, um die mittlerweile Hochbetagten zu unterstützen.
Parallel dazu schlossen sich Anfang März rund 50 Gedenkstätten, Erinnerungsorte, Stiftungen und Vereine zusammen, um ein „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ zu gründen. Seitens der teilnehmenden Institutionen bestehe ein dichtes Netz an formellen und informellen Kontakten in verschiedene Städte der Ukraine, so die Stadt. Die Koordination des Hilfsnetzwerks werde durch eine Förderung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft unterstützt. Das Netzwerk, in dem das NS-Dok unterstützend mitwirkt, akquiriere Spendengelder, die treuhänderisch vom gemeinnützigen Verein „KONTAKTE-KOНTAKTbI e.V.“ verwaltet und an die Betroffenen und deren Angehörige ausgezahlt werden.
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Rückkehr in den Lieblingspark
Edelweißpiraten nach zwei Jahren Abstinenz wieder in der Südstadt
VON ROLAND MEURER Kölner Stadtanzeiger 21.6.2022
“In den letzten beiden Jahren konnte das Edelweißpiratenfestival coronabedingt nicht wie gewohnt im Friedenspark stattfinden. Stattdessen ging die Veranstaltungsreihe mit zahlreichen Musikern auf Tour durch Köln und die Region. Unter dem Titel „Schwester Widerstand“ kehrte am Sonntag die 18. Auflage des beliebten Festivals in die Südstadt zurück. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte Organisator Jan Krauthäuser. „Der Friedenspark ist unser Lieblingspark. Hier gehören wir hin.“
Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker freute sich, „dass dieses bunte und vielfältige Festival endlich wieder als zentrale Veranstaltung im Friedenspark stattfinden kann“, wie sie in einem Grußwort schrieb. In Zeiten von Krieg und Krisen erinnere das Festival an seine eigentlichen Botschaften. Frieden, Toleranz und gegenseitiger Respekt seien die Werte, die das Edelweißpiratenfestival immer ausgezeichnet haben.”

Zahlreiche Besucher hörten am Sonntag den 25 Bands und Musikern auf den fünf Bühnen zu, die mit ihrer Musik an die mutigen, unangepassten Jugendlichen während der Diktatur der Nationalsozialisten erinnerten.
Der vollständige Artikel findet sich im Kölner Stadtanzeiger vom 21.6.2022
55 antisemitische Vorfälle in Köln
Bedrohungen, Hetze und brutale Attacken – Jahresbericht des NS-Dok
VON ULI KREIKEBAUM im Kölner Stadtanzeiger vom 18./19. Juni 2022
Ein junger Mann, der eine Kippa trägt, wird aus einer zehnköpfigen Gruppe als „Judenschwein“ beschimpft, angegriffen und schwer verletzt. Dutzende Lehrerinnen und Lehrer mehrerer Kölner Schulen erhalten eine Mail mit dem Betreff „Reißt die Holocaust-Denkmäler ab!“ Auf einer propalästinensischen Kundgebung am Heumarkt sind etliche antisemitische Plakate zu sehen. In Rodenkirchen rufen Hooligans bei einem Amateurfußballspiel „Jude!“ und „alle für die HJ“. Auf einer Demonstration von Impfgegnern in Mülheim schwadroniert ein Redner von einer vermeintlichen Weltverschwörung und verdächtigt bekannte jüdische Familien.
Jeder kann Vorfälle melden
55 antisemitische Vorfälle hat das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln für das vergangene Jahr registriert. Am Mittwoch hat Daniel Vymyslicky, der die Meldestelle leitet, den ersten Kölner Jahresbericht dieser Art vorgestellt. „Unser Ziel ist es, antisemitische Vorfälle in Köln systematisch zu erfassen und zu zeigen, wie verbreitet antisemitische Argumentationsmuster im öffentlichen Raum sind“, sagte Vymyslicky. Es gehe darum, „einen Dunkelraum zu erhellen“ – je bekannter die Meldestelle und je sensibler das Bewusstsein für Antisemitismus werde, desto besser könne in Köln das gelingen. Jede(r) kann dem NS-Dok antisemitische Vorfälle in Köln melden.
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Ausstellung über Schicksal von Verfolgten
Im NS-Dok kommen Menschen zu Wort, die den Völkermord in der NS-Zeit überlebt haben
Von Ingo Hinz im Kölner Stadtanzeiger vom 10. Juni 2022
„Markus Reinhardt steht vor dem Gebäude, in dem seinem Vater der deutsche Pass abgenommen und von dem aus er anschließend von den Nazis in ein Vernichtungslager deportiert worden war. Das ehemalige Kölner Gestapo-Gefängnis der Nationalsozialisten am Appellhofplatz ist heute das NS-Dokumentationszentrum (NS-Dok) der Stadt Köln und trotz, oder gerade wegen seiner düsteren Vergangenheit, findet in und vor dem Gebäude ab Freitag eine Sonderausstellung statt, die Menschen zu Wort kommen lässt, die als Sinte und Sintezza, als Rom oder Romnja während des Nationalsozialismus verfolgt wurden und den Völkermord überlebt haben. Reinhardt ist deutscher Rom. Kölner Rom.

„Meine Familie lebt schon seit mehreren hundert Jahren hier. Als mein Großvater und seine Kinder in Auschwitz angekommen sind, hat er ihnen gesagt, dass alle, die diesen Ort überleben, sich anschließend in Köln wiedertreffen sollen.“, sagt er.
„Klänge des Lebens. Geschichten von Sinte*zze und Rom*ja“ lautet der Titel der Open-Air-Ausstellung, die nun bis zum 26. Juni im NS-Dokumentationszentrum zu sehen ist und die Reinhardt als Initiator des Projektes gemeinsam mit seiner Ehefrau Krystiane Vajda sowie dem des NS-Dok und dem Verein Maro Drom – Kölner Sinte und Freunde, präsentiert.“
Der komplette Artikel kann hier gelesen werden: https://epages.ksta.de/data/158252/reader/reader.html?t=1654946451510#!preferred/0/package/158252/pub/209922/page/26

NS-Dok Ausstellung in Köln erinnert an Verfolgung von Sinti und Roma
Von Ulrike Weinert, Kölnische Rundschau vom 10.06.22
Köln – Das gab es noch nie am NS-Dokumentationszentrum. Vor dem EL-DE-Haus am Appellhofplatz ist ein prächtiger Oldtimer-Wohnwagen Baujahr 1958 derzeit die Attraktion. Das schmucke Mobil wird bis 26. Juni eine „Ge-Denk-Station“ sein, die unter dem Titel „Klänge des Lebens. Geschichten von Sinte*zze und Rom*nja“ die Kultur von Menschen würdigt, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden.
Der vollständige Artikel findet sich hier.
Ein Bericht von Stephan Eppinger über die Eröffnung der Ausstellung: »Ein junger Nationalsozialist fotografiert Köln«
findet sich auf »report-K.de«
Köln | Mit 19 Jahren bekommt Theo Beckers 1933 seine erste kompakte Kleinbildkamera zu Weihnachten geschenkt.
Der junge Kölner entwickelt sich schnell zu einem begeisterten Amateurfotografen. 80.000 Fotos hat er bis zu seinem Tod 2003 geschossen. Interessant sind vor allem die der ersten Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in den 1930ern. Sie zeigen den Alltag in der NS-Diktatur aus der Sicht eines Menschen, der das System voll unterstützt.
Denn im selben Jahr, in dem er seine Kamera geschenkt bekommt, ist der Kölner freiwillig in die Hitlerjugend eingetreten und übernimmt dort schon bald die ersten Ämter im rechtsrheinischen Köln. Dabei betreut er das Jungvolk, in dem Jungen zwischen 10 und 14 Jahren Mitglied der Hitlerjugend werden. Er schafft den schnellen Aufstieg und ist schon bald für mehrere Hundert Jungen in Kalk zuständig.
Beckers wird 1914 als Sohn einer bürgerlichen Familie in Deutz geboren. Er strebt wie sein Vater den Beruf des Lehrers an, wird aber von der Universität als Student abgelehnt. Stattdessen absolviert er eine Ausbildung als Zahntechniker. Seine katholische Familie ist streng gläubig und in Beckers Zimmer finden sich die Marienbilder direkt neben Porträts von Adolf Hitler.
Der vollständige Bericht findet sich hier.
In einem Livebericht von der Kölner Ratssitzung vom 5. Mai berichtet Andi Goral in »report-K.de« über die Besetzung der Leitungsstelle des NS-Dok sowie über die »Initiative „Respekt! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus“«.
Der Kölner Rat wählt zum zweiten Mal Andree Haack zum Stadtentwicklungsdezernenten –
Leitung des NS-DOK wird ausgeschrieben
Von Andi Goral 5. Mai 2022
Köln | Der Kölner Rat tagt wieder im Ratssaal des Spanischen Rathauses und nicht im Gürzenich. Die Stadtpolitik diskutiert mit der Stadtverwaltung in der aktuellen Stunde über das Anmeldeverfahren an weiterführenden Schulen. Der Rat wählte zum zweiten Mal Andree Haack zum Beigeordneten. In der bundesweit Schlagzeilen machenden Debatte um die Eigenständigkeit des NS-DOK und die Besetzung der vakanten Leitungsstelle erklärte der Kölner Kulturdezernent Stefan Charles, dass diese Stelle ab der KW 22 ausgeschrieben werden solle.
…………..
Leitungsstelle des NS-DOK wird in KW 22 ausgeschrieben
Der neue Kölner Kulturdezernent Stefan Charles nahm Stellung zum Verfahren um die Neubesetzung der Leitungsstelle des NS-DOK. Die Ausschreibung werde aktuell vorbereitet und erfolge in KW 22. Das Auswahlverfahren soll nach den Sommerferien beginnen und mit Sorgfalt durch eine Findungskommission unter anderem mit wissenschaftlichen Kenntnissen begonnen werden. Charles machte deutlich, dass Köln auf eine großartige 2000-jährige Geschichte zurückblicke. Charles öffnete den Blick auf einen radikalen Transformationsprozess der Darstellung von Stadtgeschichte in europäischen Metropolen, den er auch in Köln ermöglichen wolle und dazu einen Prozess anstossen will, entsprechend des Ratsbeschlusses vom 14. Dezember zur Historischen Mitte. Charles machte deutlich, dass er sich im Gesprächt mit dem Förderverein des EL-DE-Hauses befinde.
Maria Helmis, SPD, zwingend als eigenständig zu betrachten. Die SPD will den Förderverein EL-DE-Hauses in die Ausschreibung eingebunden wissen.
Heiner Kockerbeck, die Linke, kritisierte die Oberbürgermeisterin für Ihren Konfrontationskurs mit dem Kulturausschuss und erinnerte an die Wichtigkeit des EL-DE-Hauses. Der Ratsbeschluss vom 14. Dezember 2021 bereite der Linke und der Stadtgesellschaft Sorgen, dass die Eigenständigkeit des NS-DOK durch diesen Antrag aus dem Dezember verliere.
Eine Einbindung eines Vereins in die Besetzung von Amtsleiterstellungen lehnt die Oberbürgermeisterin ab, da dies nach der Gemeindeordnung ihr Aufgabengebiet ist. Dr. Ralph Elster, CDU, machte deutlich, dass das Verfahren der Nachbesetzung jetzt aufgesetzt sei. Er machte deutlich dass CDU und Grüne das Haus gestärkt haben und weiter stärken will. Brigitta von Bülow, Grüne, stellte klar, dass NS-DOK ist eigenständig. Katja Hoyer von der FDP stellte heraus, dass das NS-DOK einzigartig sei und kritisierte die lange Vakanz auf der Leitungsstelle des NS-DOK.
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Initiative „Respekt! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus“
Ein gemeinsamer Antrag von Grünen, CDU, SPD, Linke, FDP, Volt, Fraktion und Klimafreunde machte deutlich, dass Köln sich weltoffen zeigt: Initiative „Respekt! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus“. Damit beauftragte die Kölner Politik die Stadtverwaltung eine Kampagne zu entwickeln, die das Thema in die Öffentlichkeit trägt und dauerhaft sichtbar macht. Die Respekt-Initiative ging auf den Rom e.V. zurück, die das Bündnis „Köln stellt sich quer“, der Verein ELDE Haus und der „Runde Tisch für Integration“ unterstützt. Dieses schrieb die Oberbürgermeisterin und Fraktionsvorsitzenden an und bat darum Tafeln an städtischen Gebäuden anbringen zu lassen, die das Thema und Motto transportieren. Damit soll Köln offen machen, dass die Stadt Köln für Weltoffenheit, für Respekt und gegen jede Form rassistischer, antisemitischer, religiöser, sozialer oder kultureller Ausgrenzung steht. Der Antrag wurde mit breiter Mehrheit verabschiedet.
Der vollständige Bericht findet sich bei diesem Link.
Im K-Report.de veröffentlichte Andi Goral am 29. April 2022 nachfolgenden Artikel:
NS-DOK-Leitung: Was die CDU will – Antrag der SPD, Linken und Fraktion
Von Andi Goral 29. April 2022
Köln | Die Leitungsposition des NS-DOK ist seit dem Ausscheiden von Dr. Werner Jung im November 2021 vakant. Seit Wochen tobt eine Diskussion um die Nachbesetzung, die deutschlandweit bereits für Aufsehen sorgte. Report-K sprach mit Dr. Ralph Elster, kulturpolitischer Sprecher der Kölner CDU zu deren Vorstellungen. Zudem berichtet Kölns Internetzeitung über einen neuen Antrag im Rat und die Redaktion kann die Frage nicht beantworten, ob die Stadtverwaltung über eine Teamlösung für die Leitung des NS-DOK nachdenkt oder doch eine Führungsfigur suchen will.
Die CDU in Köln sieht Stadtgeschichte nicht empathisch genug präsentiert
Die CDU will dem neuen Kölner Kulturdezernenten Charles die Möglichkeit geben ein neues Konzept vorzuschlagen, wie die immense Kölner Kulturgeschichte neu und zusammenhängender präsentiert werden kann. Die CDU sieht die Kölner Stadtgeschichte in ihrer Dimension unterrepräsentiert. Der kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Dr. Ralph Elster macht deutlich, dass es für die Präsentation der Stadtgeschichte in Köln viel Luft nach oben gebe und sich die Stadt damit in der Vergangenheit nicht selten verzwergt anstatt sich in bestem Licht präsentiert habe.
Köln sei die einzige Millionenstadt nördlich der Alpen, die auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurückblicken könne, von der Römerzeit, über das Mittelalter mit Kaiserin Theophanu bis in die Neuzeit als Stadt neben dem Regierungsdorf Bonn, aus dem einst die Geschicke der Bundesrepublik mehrere Jahrzehnte lang geleitet wurden.
Es müsse mit der Historischen Mitte und ihrer Neugestaltung gelingen, den Einfluss Kölns auf die Weltgeschichte zu erzählen, so Elster und diese erfahrbar zu machen. Auch neue Technologien und multimediale Angebote, wie Virtual-Reality oder Augmented Reality-Formate schweben dem CDU-Kulturmann vor . Römisch-Germanisches Museum, Kölnisches Stadtmuseum stehen als Museen und Sammlungsorte für diese Geschichte, die aber in den Häusern getrennt dargestellt werde. Dazu kämen die Schnittstellen mit Originalschauplätzen, an erster Stelle der Kölner Dom, aber auch die Via Culturalis mit Miqua oder die romanischen Kirchen. Die neuen Häuser entstünden mit der Historischen Mitte neben dem Dom. Hier ist es der CDU wichtig, die Relevanz der Kölner Stadtgeschichte und ihren Einfluss auf das Weltgeschehen im Kontext darzustellen.
Der neue Kulturdezernent Charles – auf den Elster große Stücke hält – soll für diese neue Einordnung und Sichtbarmachung der Kölner Stadtgeschichte ein neues Konzept vorschlagen und vor allem auch die Chance haben, dieses überhaupt zu entwickeln und dann vorzustellen. Vor allem bei den beiden Häusern Römisch-Germanisches Museum und Kölner Stadtmuseum, kann sich Elster eine engere – auch personell verzahntere – Lösung vorstellen. Insgesamt wünscht sich die CDU eine Präsentation der Kölner Geschichte, die deren Bedeutung unterstreicht und nicht wie bisher ins Klein-Klein zerfällt und vor allem die stringenter mit modernen Methoden erzählt wird. Aber Elster will Charles nicht vorgreifen, sondern dem neuen Mann an der Spitze der Kulturverwaltung Kölns die Möglichkeit bieten, neue Ideen einzubringen und diese in einem Konzept zu präsentieren.
Der vollständige Artikel kann hier geladen werden.
Im Kölner-Stadtanzeiger veröffentlichte Dirk Riße am 29. April nachfolgenden Artikel:
Neue Leitung gesucht – Streit um das Kölner NS-Dok geht in eine neue Runde
Köln –Mehrere Ratsparteien wollen die Neubesetzung der Leitung des NS-Dokumentationszentrums forcieren. SPD, Linke, sowie die Partei Die Fraktion und die Klimafreunde fordern, dass die Stadt einen Beschluss des Kulturausschusses vom 5. April aufnimmt und zügig umsetzt. Der Ausschuss hatte vor drei Wochen beschlossen, die Besetzung der seit November vakanten Stelle zu forcieren. Zudem soll ein Expertengremium aus Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Kulturdezernent Stefan Charles sowie Mitgliedern des Kulturausschusses und Elde-Haus über die Neubesetzung entscheiden.
Der vollständige Artikel kann hier geladen werden:
In dem aktuellen Heft 5/2022 der Stadtrevue berichte Anne Weber über “Erhebliche Irritationen” bei der Besetzung der Leitung des NS-Dok.
Hier ein Teaser:Stadtrevue Heft 5_2022 Seite11
Ist Erinnerungskultur in Köln nichts mehr wert?
Unter dem Titel »„Nicht hinnehmbarer Zustand“ Kölner NS-Dok weiter ohne Direktor – Kritik nimmt zu« veröffentlichte Rüdiger Heimlich am 26.03.22 einen Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger (s.u.). Am 14. April erschien der Artikel »Kulturausschuss fordert, Leitung des NS-Dok „sofort“ zu besetzen– Stadt will Beschluss nicht umsetzen« von Oliver Görtz.
Im Kölner Stadt-Anzeiger vom 27. April erschienen nun die nachfolgenden Leserbriefe:
Umgang mit dem NS-Dok ist eine Schande für die Stadt Köln
Der Umgang mit dem NS-Dokumentationszentrum ist eine Schande für die Stadt Köln! Als Leiterin des Vereins Kavod e.V. – Freunde Jüdischer Kultur und langjähriger freiwilliger Mitarbeiterin der Synagogen-Gemeinde Köln habe ich persönlich, bei Recherchen und Besuchen jüdischer Zuwanderer, von der Vielseitigkeit des Forschungs- und Vermittlungsangebots profitiert, und immer konnte ich zählen auf fachkundige, zugewandte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das fällt natürlich zurück auf die Spitze des Hauses, Herrn Dr. Werner Jung, langjähriger Direktor mit immer neuem Schwung und Engagement.
In vielen Reden beschwört gerade die OB den Einsatz gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus, und nun agiert die Stadt ohne jede Wertschätzung für dieses wichtige Bildungszentrum.
Ihm verdankt sich der Auf- und Ausbau, der zu einem beispielhaften Erinnerungsort, zu höchst lebendiger Ausstellungs- und pädagogischer Tätigkeit geführt hat. Werner Jung ging Ende letzten Jahres in Ruhestand – ohne offiziellen Abschied, wissenschaftliches Symposium zu seinen Ehren und Überlegungen zur Zukunft des Zentrums. Das ist einfach nicht nachvollziehbar. In vielen Reden beschwört gerade die OB den Einsatz gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus, und nun agiert die Stadt ohne jede Wertschätzung für dieses wichtige Bildungszentrum. Der neue Kulturdezernent aus der Schweiz scheint nicht verstanden zu haben, welche Bedeutung die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Deutschland hat.
Maria Heer Köln
Leitungsposition umgehend neu besetzen
Ich vertrete den Standpunkt, dass die Leitung des NS-Dokumentationszentrums umgehend besetzt werden muss. Dieses Haus ist kein Museum, wie das Museum Ludwig, das Wallraf Richartz Museum oder das MAK.
Das NS-Dok hat eine wichtige aufklärerische und damit auch politische Funktion und hat dies unter der Leitung von Dr. Werner Jung bewiesen. Das NS-DOK ist ein in ganz Deutschland wichtiges Zentrum für geschichtliche Arbeit und für politische Aufklärung und Sensibilisierung.
Ich habe einige Jahre ehrenamtlich die von der Stadt Köln eingeladenen ehemaligen Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen begleitet und zu den Orten geführt, wo sie im Zweiten Weltkrieg arbeiten mussten und dann Interviews mit ihnen geführt. Auch diese Materialien stehen im Zentrum Schulklassen und Interessenten zur Verfügung.
Ich schlage vor, dass sich unsere Abgeordneten der Stadt das NS-Dok, die Räume und das umfangreiche Archiv ansehen, lesen und hören, um zu verstehen, dass dies kein Museum ist, sondern ein Zentrum, das unsere Vergangenheit und die Folgen der NS-Politik veranschaulicht und uns für das „Nie wieder!“ sensibilisieren soll. Ich kenne keinen Besucher, der nach dem Besuch des NS-Dok dieses Haus nicht erschüttert und trauernd verlässt.
Karin Witte Köln
Bollwerk gegen Rechtsextremismus nicht schwächen
Ein Haus ohne Leitung ist wie ein Körper ohne Kopf. Welch ein Geschichtsbewusstsein spricht aus der Überlegung einiger Ratsmitglieder der Stadt Köln, die Stelle der Leitung des EL-DE-Hauses unbesetzt zu lassen oder sogar grundsätzlich infrage zu stellen? Nur wer bereit ist, sich zu erinnern, kann Zukunft gestalten. Die Generation, die noch aus eigener Anschauung, ja aus eigenem Leid, über dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte berichten konnte, stirbt gerade aus, würde sich aber im Grabe herumdrehen, wenn sie diese Diskussion mitbekäme.
Nur wer bereit ist, sich zu erinnern, kann Zukunft gestalten
Ein EL-DE-Haus ohne Leitung spricht dem Haus seine Bedeutung ab und entzieht ihm eigenen Gestaltungsspielraum für seinen Auftrag. Das EL-DE-Haus auf diese Weise zu schwächen, bedeutet auch, unser Bollwerk gegen den Rechtsextremismus zu schwächen. Die Leitung eines EL-DE-Hauses zu übernehmen, verpflichtet die Leitung täglich dazu, die Erinnerung immer wieder neu zu gestalten und junge Menschen dafür zu sensibilisieren, wie fragil Freiheit und Demokratie, Menschenrechte und ein funktionierender Rechtsstaat sind.
Heute, mehr denn je, geht es darum, zu zeigen, wohin autoritäre Regime führen können, wohin die Verneinung von Menschenrechten führt. Nur mit einer Leitung des EL-DE-Hauses würdigt die Stadt Köln den – leider schon wieder – hochaktuellen Auftrag.
Renate Canisius Göttingen
Bürgermeisterin a.D.
Die Neubesetzung der Leitung des NS-DOK schlägt bundesweit Wellen
Köln | Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) hat nach dem Ausscheiden ihres bisherigen Leiters Dr. Jung seit November 2021 keine neue Leitung. Die Stelle ist noch nicht einmal ausgeschrieben. Der Ausschuss Kunst und Kultur traf eine Entscheidung, die die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker nicht akzeptiert. Der Fall schlägt jetzt in überregionalen Medien Wellen.
Die komplette Berichterstattung auf Report-K.de findet sich hier.
EL-DE-Haus in Köln : Reker blockiert Neubesetzung
Von Patrick Bahners – –Aktualisiert am
Der Kulturausschuss des Kölner Stadtrats hat eine schnelle Wiederbesetzung der Leitung des NS-Dokumentationszentrums beschlossen. Die Oberbürgermeisterin will den Beschluss nicht umsetzen.
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker stellt sich der von einer Mehrheit im Rat gewünschten zeitigen Beendigung der Vakanz in der Leitung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt in den Weg. Werner Jung, der seit 1986 im EL-DE-Haus arbeitete, dem früheren Gestapo-Hauptquartier, das Gedenkstätte, Museum und Forschungseinrichtung zugleich ist, und 2002 zum Direktor ernannt wurde, ist zum 1. November 2021 in den Ruhestand getreten. Eine Ausschreibung der Nachfolge unterblieb, weil der seit dem 1. Oktober 2021 amtierende Kulturdezernent Stefan Charles ein neues Konzept für die Kölner Geschichtsmuseumslandschaft erarbeiten soll.”….
Der vollständige Artikel findet sich in der FAZ vom 15. April 2022
Geschichtspolitik : Kölns Höllentor
Ein Kommentar von Patrick Bahners – Aktualisiert am
“Zwölf Tore zählten die Kunsthistoriker in der Kölner Stadtmauer, woraus sie schlossen, dass die Stadt als Abbild des himmlischen Jerusalems geplant gewesen sei. Was ins Bild solcher Legenden nicht passt, zeigt das NS-Dokumentationszentrum, dessen Zukunft kurzzeitig gefährdet aussah. (…)
Die Suggestionskraft der Jerusalem-These, die der frühere Landeskonservator Udo Mainzer 1973 in seiner Kölner Dissertation über „Stadttore im Rheinland“ in die Welt setzte, erklärt sich vielleicht aus der Erinnerung an das Wunder des Wiederaufbaus nach 1945. Dass das neue alte Köln als himmlisch dimensionierte Stätte wahrgenommen werden konnte, belegt der Bericht einer Besucherin aus dem Jahr 2004. „Ja, ich war acht Tage im Paradies, das die Menschen geschaffen haben, die sich von Krieg und Gewalt losgesagt haben. Für alles, was ich gesehen und gehört habe, danke ich Gott und dem gastfreundlichen Köln.“ Das schrieb eine ehemalige Zwangsarbeiterin aus der Ukraine, die für einen Tag länger, als laut dem Buch Genesis die Schöpfung der Welt benötigt hatte, in einer Gruppe von Leidensgenossen als Gast der Stadt an den Ort ihrer Sklavenarbeit zurückgekehrt war. Sie besichtigte auch das NS-Dokumentationszentrum (NS-Dok), das die Besucher betreute, im EL-DE-Haus, dem zeitweiligen Gestapo-Hauptquartier am Appellhofplatz. (…)
In einem Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker legten vier Professoren des Historischen Instituts der Universität zu Köln dar, dass die Fortsetzung der professionellen wissenschaftlichen Arbeit des Dokumentationszentrums den Fortbestand von dessen Autonomie zur Voraussetzung habe. „Das NS-Dok ist aus der Sicht von uns ZeithistorikerInnen der Universität zu Köln als ein zentraler und zugleich eigenständiger Ort nicht nur von Dokumentation, sondern auch von Wissenschaft und historisch-politischer Bildung unentbehrlich. Wir können aus eigener Anschauung bekunden: Das NS-Dok hat in den letzten Jahrzehnten seine Ansätze schlüssig und im Rahmen der Stadtpolitik wie der Wissenschaft konsensual erweitert. Es bedarf für das NS-Dok keiner Neukonzeption oder neuen Anbindung.“ Wer Köln durch das Tor des EL-DE-Hauses unter den Initialen von Leopold Dahmen, dem von der Gestapo beraubten Erbauer des Gebäudes, betritt, wird froh sein, dass in der Stadt nicht immer alles stringent verlief.”
Der vollständige Artikel findet sich in der FAZ vom 14.4.2022
Nichts dazugelernt
ANNE BURGMER
Über die Direktorensuche beim NS-Dok
Zur Entstehungszeit des NS-Dokumentationszentrums hat sich die Stadt Köln nicht mit Ruhm bekleckert. Es bedurfte des unermüdlichen, jahrelangen Kampfes vieler engagierter Streiter außerhalb der Verwaltung, um die Gedenkstätte zu dem zu machen, was sie heute ist: ein weit über die Grenzen Kölns hinaus bekanntes Museum, ein lebendiger Lernort, eine wichtige Forschungseinrichtung. Aus den Fehlern der Vergangenheit hat man bei der Stadt offensichtlich keine Lehren gezogen. Im Oktober 2021 ging Direktor Werner Jung in den Ruhestand, doch statt einer unmittelbar anschließenden Neubesetzung der Stelle, die der Bedeutung des NS-Dok gerecht geworden wäre, verschleppt die Stadt die Entscheidung Monat um Monat. Sie behandelt diesen so wichtigen Ort der Stadtgeschichte mehr als respektlos.
(….) Die monatelange Vakanz hat schon jetzt erheblichen Schaden angerichtet, aber hätte die Stadt nun schnell und entschlossen gehandelt, wäre das immerhin ein Zeichen gewesen. Anscheinend haben aber weder Oberbürgermeisterin Henriette Reker noch der neue Kulturdezernent Stefan Charles begriffen, welch verheerendes Signal diese Salamitaktik sendet: Die Stadt lernt immer noch nicht.
Der vollständige Artikel findet sich im Kölner Stadtanzeiger vom 6. April 2022
Kulturausschuss fordert, Leitung des NS-Dok „sofort“ zu besetzen
Stadt will Beschluss nicht umsetzen
“Vergangene Woche hatte der Kulturausschuss auf Antrag von SPD, Linke und FDP mehrheitlich beschlossen, die seit einem halben Jahr vakante Leitung des NS-Dokumentationszentrums (NS-Dok) „sofort“ zu besetzen. Nun hat die Verwaltung dem Ausschuss zur Kenntnis gegeben, dass für sie der Beschluss nicht bindend sei. Personalentscheidungen dieser Art lägen ausschließlich in der Befugnis von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, heißt es. Die Kulturpolitiker zeigen sich deswegen irritiert. Es stelle sich „die Frage, ob die politische Dimension dieses Vorganges erkannt wurde und warum es der Verwaltung so wichtig ist, diese Besetzung zunächst nicht vorzunehmen“, sagt Lorenz Deutsch, kulturpolitischer Sprecher der FDP.”
Der vollständige Artikel findet sich im Kölner Stadtanzeiger vom 14. April bei diesem link.
„Nicht hinnehmbarer Zustand“ Kölner NS-Dok weiter ohne Direktor – Kritik nimmt zu
Rüdiger Heimlich 26.03.22
„Seit dem Ausscheiden des zum 1. November pensionierten langjährigen Direktors Werner Jung ist die Leitung des NS-Dokumentationszentrums im Kölner EL DE-Haus vakant. Ein „nicht hinnehmbarer Zustand, der auch über Köln hinaus kritisch beachtet wird“, findet nicht nur der Förderverein des NS-Dokumentationszentrums unter Vorsitz von Martin Sölle und Claudia Wörmann-Adam. „Schon angesichts der aktuellen Diskussion über Rassismus und Diskriminierung muss auf das Schärfste gegen diese Verfahrensweise der Stadt protestiert werden“, schreiben sie in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung.
Die Direktion einer der politisch wichtigsten und renommiertesten Kulturinstitutionen der Stadt müsse sofort besetzt werden. Obwohl der Verein dies beim Kulturausschuss und in der Öffentlichkeit wiederholt angemahnt habe, geschehe nichts. Unterstützt wird die Forderung auf sofortige Neubesetzung von Gerhard Baum, Rolly Brings, Prof. Dr. Jost Dülffer, Irene Franken, alternative Ehrenbürgerin von Köln, Ulrich Soénius, Martin Stankowski, Wolfgang Uellenberg van Dawen, dem Sprecher Kölner runder Tisch für Integration, von Arsch huh und Köln stellt sich quer.“
Der vollständige Artikel kann unter nachfolgendem Link gelesen werden: