EL-DE-Info 101 | Dezember 2024
Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,
vor dem Jahreswechsel haben wir Informationen und Tipps für Veranstaltungen zusammengestellt. Neben der Förderung der Arbeit und Begleitung des NS-DOK tritt immer stärker das Thema der Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Populismus in den Vordergrund. Dies beschränkt sich nicht nur auf Deutschland, sondern ist auch global zu betrachten. Die Menschenrechte sind universell. Im NS-DOK selber gibt es den Arbeitsbereich Gegenwart. In dieser Benennung drückt sich auch die zunehmende Bedeutung dieser Themen aus.
Unser Verein hat im Herbst die Kampagne „Demokratie ist alternativlos“ gestartet. Im kommenden Jahr gibt es hierzu – unabhängig vom Termin der vorgezogenen Bundestagswahl – eine Reihe von Veranstaltungen, mit denen wir für diese Themen sensibilisieren wollen. Die geplanten Termine finden Sie in diesem Newsletter.
Das NS-DOK bietet zahlreiche Bücher zum ermäßigten Preis an. Sie können sie an der Museumskasse erwerben. Die Liste mit Titeln und Preisen finden Sie im Anhang und auf unserer Webseite.
Wir sind im Lauf des Jahres öfter angesprochen worden, was ein einzelnes Mitglied oder auch Interessierte denn tun könnten. Daraus ist die Idee eines Mitgliedertreffs entstanden.
Am 5. Dezember fand im Erzählcafé des NS-DOK der erste Mitgliedertreff für Vereinsmitglieder statt. Vier Mitglieder waren gekommen, weil sie sich gern aktiv einbringen möchten. Der nächste Mitgliedertreff ist am 2. Januar um 17.30 Uhr. Alle interessierten Mitglieder sind herzlich willkommen. Es wird um vorherige Anmeldung per Mail an el-de-haus@web.de gebeten. Der Mitgliedertreff wird künftig an jedem 1. Donnerstag im Monat von 17:30 – 19:00 Uhr stattfinden.
Bitte beachten Sie, dass für fast alle Veranstaltungen eine vorherige Anmeldung notwendig ist.
Dieser Newsletter erscheint wieder in der neuen veränderten Form mit der Möglichkeit, über Links zu Webseiten mit ausführlicheren Informationen zu gelangen. Besuchen Sie auch unsere Vereinswebseite sowie unsere Kanäle auf Facebook und Instagram.
Wir bedanken uns für Ihr Interesse und die Unterstützung unserer Arbeit.
Kommen Sie gut in das neue Jahr, das hoffentlich friedlicher wird als die letzten.
Martin Sölle
Verein EL-DE-Haus e.V.
Aktuelle Ausstellungen im NS-DOK
Kritik im Nationalsozialismus. Kölner Fälle 1934-1944
Die Ausstellung im NS-DOK läuft bis zum 16. Februar 2025
1974 richtete eine Ausstellung erstmals den Blick auf den „bis dahin unerforschten Widerstand“ im nationalsozialistischen Köln. Sie identifizierte die „stärksten Widerstandsgruppen“ der Stadt, um zu zeigen, dass es auch in der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus „auf lokaler Ebene allenthalben Widerstand gegeben“ habe. 50 Jahre später nimmt sich das NS-DOK diesem Thema noch einmal in veränderter Weise an. Mehr zur Ausstellung und zum Begleitprogramm finden Sie hier: https://www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/Kritik-im-Nationalsozialismus
Antifeminismus – eine politische Agenda
Die Ausstellung im NS-DOK läuft bis zum 2. Februar 2025
„Feminismus wird nicht mehr gebraucht!“ Das behaupten zumindest antifeministische Akteur:innen – und lehnen Feminismus pauschal ab. Dabei zeigt sich Antifeminismus auf vielfältige Weise. Er verfolgt eine politische Agenda der Einschränkung und Verhinderung von Teilhabe. Die Ausstellung gibt erste Impulse und will zur weiteren Auseinandersetzung anregen.
Mehr zur Ausstellung und zum Begleitprogramm finden Sie hier: https://www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/Antifeminismus-eine-politische-Agenda
Aufruf „Demokratie ist alternativlos“
Nach dem fatalen Ergebnis der Europawahlen, das sowohl auf deutscher als auch auf europäischer Ebene zu einer Stärkung rechtsextremer, rechtspopulistischer und nationalistischer Parteien geführt hat, sowie den Wahlen in Sachsen und Thüringen, stellt sich die Frage: wie geht es weiter? Was können Sie als einzelne Person, als Unternehmen oder Institution gegen das Erstarken des Rechtsextremismus tun? Unser Vorschlag ist, gerade jetzt als starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus, Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und anderen diskriminierenden Ideologien, die Arbeit des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln und der Initiative „Buchenwald war überall“ zu unterstützen! Mehr hier: Aufruf
Kolumne Brandbriefe
Hennig Borggräfe, Direktor des NS-DOK, und Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, schreiben im wöchentlichen Wechsel im Kölner Stadtanzeiger in der Kolumne „Brandbriefe – Zwischen Köln und Buchenwald“ über die Arbeit in den Gedenkstätten und die politische und gesellschaftliche Lage in Thüringen und Köln. Mehr hier: http://demokratie-ist-alternativlos.el-de-haus-koeln.de/
Zum 100. Geburtstag von Esther Bejarano
- Dezember | 18:00 – 19:30 Uhr | Ort: NS-DOK
Am 15. Dezember wäre die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano 100 Jahre alt geworden. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2021 setzte sie sich engagiert für die Erinnerung an die Schoa und die kritische Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte ein. Vor allem durch ihre gemeinsamen Auftritte mit der Rapgruppe Microphone Mafia erreichte sie damit auch jüngere Generationen. Im Gespräch und mit musikalischen Beiträgen erinnern ihr Sohn Noram Bejarano, Claudia Wörmann-Adam und Kutlu Yurtseven (Microphone Mafia) an das Wirken Esther Bejaranos. Mehr hier: Zum 100. Geburtstag von Esther Bejarano
Giesberts-Lewin-Preis an Eva Weissweiler
- Dezember | 18:00 – 19:30 Uhr | Ort: Domforum
Dr. Eva Weissweiler gilt als Pionierin der Frauenmusikforschung. In den letzten Jahren widmete sie sich verstärkt deutsch-jüdischen Frauenbiographien wie etwa den Lebensgeschichten von Fanny Mendelssohn, Tussy Marx, oder zuletzt Lisa Fittko. Ihre „Biographie einer Fluchthelferin” ist kürzlich im Verlag Hoffmann und Campe erschienen. Als Angehörige der Nachkriegsgeneration fühlt sie sich besonders der Wiederentdeckung von Frauen verpflichtet, die als Jüdinnen, Künstlerinnen oder Antifaschistinnen doppelt und dreifach zu leiden hatten. Für dieses hervorragende Engagement wird ihr der Giesberts-Lewin-Preis verliehen.
Mehr hier: Giesberts-Lewin-Preis an Eva Weissweiler
Ringvorlesung: „Nie wieder“ ist jetzt? Antisemitismus seit dem 7. Oktober 23
Ort: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Hörsaal H112
„Nie wieder ist jetzt!“ lautete in den Wochen und Monaten nach dem 7. Oktober auch die Parole für Solidaritätsveranstaltungen mit Jüdinnen:Juden. Doch anders als bei der Anti-AfD Protestwelle Anfang 2024 und den Massenmobilisierungen zu Black Lives Matter im Jahre 2020 blieben Massendemonstrationen oder größere Kundgebungen gegen Antisemitismus und in Solidarität mit Israel aus. Vielmehr waren es erst die israelischen Reaktionen auf den Angriff, d.h. der Gaza-Krieg und seine schlimmen Folgen mit mittlerweile mehreren zehntausend palästinensischen Todesopfern, die bundesweit zu anti-israelischen Demonstrationen führten. Bei den Protesten wurde das Massaker des 7. Oktobers oftmals relativiert, teilweise gar zu einem antikolonialen Widerstandsakt stilisiert, es wurden antisemitische Parolen skandiert und eine Täter-Opfer-Umkehr betrieben.
Mehr hier: Ringvorlesung: „Nie wieder“ ist jetzt? Antisemitismus seit dem 7. Oktober
Dezember | 18:00 – 19:30 Uhr
Dr. Annette Seidel-Arpaci: „Free Palestine from German Guilt?“ Multidirektionaler Schlussstrich und antirassistischglobalisierter Judenhass
- Januar | 18:00 – 19:30 Uhr
Dr. Fabian Weber: Postkolonial von rechts. Israel und die extreme Rechte in Deutschland nach 1945
- Januar | 18:00 – 19:30 Uhr
Offenes Gespräch mit dem Netzwerk jüdischer Hochschullehrender und der Fachstelle gegen Antisemitismus Köln
- Januar | 18:00 – 19:30 Uhr
Prof. Dr. Oliver Decker: Judenhass in Deutschland 2024 – Antisemitismus als politischer Code der Gegenwart
„Die Sache mit Israel. Fünf Fragen zu einem komplizierten Land“ – Lesung und Gespräch mit Richard C. Schneider
- Januar | 19:00 – 20:30 Uhr | Haus der Evangelischen Kirche
„Israel ist ein überaus komplexes, kompliziertes Land. Die Gesellschaft auf ihre extremen Anteile zu reduzieren, macht demjenigen, der ein ganz bestimmtes Weltbild bestätigt haben will, das Leben sicher leicht. Doch damit versteht er oder sie noch lange nicht, wie Israel wirklich tickt.“ – schreibt Richard C. Schneider, SPIEGEL-Autor und langjähriger Israel-Korrespondent der ARD. Seit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas am 7. Oktober scheint die Welt Kopf zu stehen: für Israelis und Palästinenser:innen sowie für viele Teile der Linken, die sich, während Menschen im Nahen Osten um ihre Existenz fürchten, an der Frage aufhängen, ob Israel überhaupt ein Existenzrecht hat. Ist Antizionismus schon Antisemitismus?
Lesung mit Kindern des Widerstandes
- Januar | 18:00 Uhr | NS-DOK
Nachkommen von Verfolgten des NS-Regimes haben sich unter dem Namen »Kinder des Widerstandes« zusammengetan. Als Töchter, Söhne und Enkel*innen erinnern sie an Widerstand und Verfolgung ihrer Mütter, Väter, Großeltern während der NS-Zeit. In Gefängnissen, Zuchthäusern und Konzentrationslagern erlitten sie Folter und Terror und manche den Tod, oder sie flohen aus Deutschland. In Lesungen und mit Filmdokumenten soll erinnert werden an: Kurt Bachmann, Rudi Grützner, Grete Humbach, Albert Müller, Willi Neurath, Klara Schabrod und Jakob Zorn.
Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/Veranstaltungen
Nikolaus Groß Gedenktag in Köln – Vortrag von Liane Bednarz
- Januar | 16:00 Uhr | Ort: Pfarrzentrum St. Agnes
Religion und Politik: Welchen Einfluss haben rechte Christen in Deutschland? In ihrem politischen Debattenbuch beschreibt Liane Bednarz, wie Teile der evangelischen, evangelikalen und katholischen Christen seit Jahren rechtes Gedankengut annehmen und verbreiten.
Mehr hier: https://tinyurl.com/3dp4u5zh
Veranstaltung und Mahngang: Erinnern – eine Brücke in die Zukunft
- Januar | 18:00 – 20:15 Uhr | Ort: Antoniter Citykirche
2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 80. Mal. Auschwitz, das größte Vernichtungslager der NS-Zeit, steht bis heute als Symbol für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die rassistische Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus. Auch aus Köln wurden Tausende Jüdinnen und Juden sowie andere Verfolgte über Fort V und die Messehallen nach Auschwitz deportiert.
Der diesjährige Mahngang führt zur Bahnschwelle auf dem Bahnhofsvorplatz, die an die Deportationen durch die Deutsche Reichsbahn erinnert. Dabei wird die Rolle Kölns als Ausgangspunkt zahlreicher Transporte und die Bedeutung des Erinnerns für die Gegenwart thematisiert. Mehr hier: https://friedensbildungswerk.de/html/krieg.html#Erinnern
Maria Herz – Das Leben und die Musik einer außergewöhnlichen jüdischen Kölner Komponistin
- Februar | 19:30 Uhr | Domforum
Maria Herz, jüngste Tochter der Textilhändlerfamilie Bing, ist 1878 in Köln geboren. In den 1920er Jahren war sie eine der wenigen Komponistinnen, die sich einen Namen machen konnte und zwar als Jüdin und alleinerziehende Mutter von vier Kindern, nachdem ihr Mann Albert Herz, der den Militärdienst während des Ersten Weltkriegs überlebte 1920 an der Spanischen Grippe starb. Bis 1934 komponierte sie rund 30 Werke. Danach muss sie wegen der aufkommenden Nazi-Diktatur aus Deutschland fliehen und verstummt im erzwungenen Exil. Bis 2015 bleiben ihre Manuskripte in Schubkästen vergessen. Jetzt werden ihre Werke endlich wiederentdeckt, aufgeführt, aufgenommen und ihre Geschichte erzählt. Ein musikalischer Abend mit Aude St-Pierre (Klavier), Franka Larichelière-Banken (Violine), Stella Louise Göke (Gesang), und Hanka Meves-Fricke (Moderation und Rezitation).
Online-Exkursion: Jugendleben und -erleben in Köln: Gruppen und ihre Identitäten in den Kölner Veedeln
- Februar | 18:00 – 21:00 Uhr | Online mit Anmeldung
Besuchen Sie in dieser Online-Exkursion quer durch Köln die Stadtviertel zwischen Ehrenfeld und Rath, zwischen Nippes und Sülz. Erfahren Sie mehr über die Jugendkultur(en) in den verschiedenen Kölner Veedeln, über die Menschen, die Gruppen und ihre Identität(en). Andrea Völcker stellt Ihnen in diesem multimedialen Stadtrundgang Zeitzeug:innen und ihre Geschichte(n) vor, die individuelle Einblicke in das Jugendleben von den 1920er bis in die 1940er-Jahre bieten – anhand derer aber auch die verschiedenen Gruppen von der dominierenden HJ bis hin zu den konfessionellen oder unangepassten Jugendgruppen sowie ihre Verankerung und die Treffpunkte in ausgewählten Stadtvierteln erläutert werden.
Mehr hier: https://www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/Veranstaltungen
Der Sportpark Müngersdorf in der Nazizeit, der Holocaust und der Umgang mit der NS-Vergangenheit in Sport und Gesellschaft
- Februar | 16:00 Uhr | Ort: Rhein-Energie-Stadion
Eine große Arena für Fußball und anderen Mannschaftssport, Anlagen für Leichtathletik, Tennisplätze, ein Schwimmbad, eine Radrennbahn: Der Kölner Sportpark Müngersdorf war zur Einweihung im September 1923 bis zur Eröffnung des Berliner Olympiastadions 1936 die größte deutsche Sportanlage. Lernen Sie in diesem Rundgang die Geschichte des Sportparks kennen: NS-Sportfeste und Wettkämpfe, aber vor allem Fußball-Länderspiele zogen auch damals zehntausende Besucher*innen in ihren Bann. Jüdische Vereinsmitglieder und Zuschauer*innen wurden jedoch rasch ausgegrenzt. Die Sportveranstaltungen dienten auch zur Propaganda und sollten im Zweiten Weltkrieg das Regime stützen. Schließlich wurde der Sportpark für Schieß- und Wehrübungen genutzt. Erfahren Sie auf dem Weg durch die Umgebung des Stadions auch mehr über die Verbrechen in unmittelbarer Nähe: 1941 richteten die NS-Machthaber nur wenige hundert Meter nördlich des Sportparks einen Lagerkomplex ein, in dem in den folgenden Jahren Tausende als jüdisch verfolgte Kölner*innen unter schrecklichen Bedingungen interniert wurden – als Vorbereitung auf die anschließenden Deportationen in die Ghettos und Vernichtungslager.
Mehr hier: https://www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/Veranstaltungen
Veranstaltung: Frauen im Nachkriegsdeutschland: Zwischen Schweigen und Schippen – mit Ina Hoerner-Theodor
- März | 19:30 – 21:00 Uhr | Ort: NS-DOK
Frauen erlebten die Zeit zwischen NS-Diktatur, Kriegsende und Wiederaufbau auf sehr unterschiedliche Weise. Die Not der Nachkriegszeit überlagerte oft die Erinnerung an die NS-Jahre, so dass sich auch (Mit)täterinnen als Opfer sehen konnten. Diese Ambivalenz wurde sowohl von den Besatzungsmächten als auch von Journalist:innen wahrgenommen. Welche Funktion hatten die ‚Trümmerfrauen‘? Frauenorganisationen in Köln entwickelten rudimentäre Ansätze politischer Partizipation. Doch trotz der Stärke und immensen Leistungen der Frauen kam es zu einer Restauration der traditionellen Geschlechterverhältnisse.
Mehr hier: https://friedensbildungswerk.de/html/krieg.html#Frauen-Nachkriegsdeutschland
„Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ – Einführung in Ausstellung und Begleitangebot
- März | 15:00 Uhr | Ort: NS-DOK
Der Zweite Weltkrieg trägt zwar die „Welt“ im Namen, doch kommen dessen gravierende weltweite Folgen in der hiesigen Geschichtsschreibung und im Schulunterricht kaum vor. Karl Rössel, Mitarbeiter von ‚recherche international‘ e.V., hat die Ausstellung mit entwickelt und stellt ihre Inhalte sowie die dazu verfügbaren didaktischen Materialien zum Einsatz in der Schule vor. Diese können auf www.3www2.de kostenfrei heruntergeladen werden. Die Unterrichtsmaterialien enthalten Hintergrundtexte, historische Quellen und Berichte von Zeitzeug:innen zu den Folgen des Zweiten Weltkriegs in Afrika, Asien und Ozeanien. Konkrete Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung und weiterführende Informationen ergänzen das Angebot. Mit Karl Rössel und Dr. Dirk Lukaßen.
Mehr hier: https://www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/Veranstaltungen
IMPRESSUM
Herausgeber: Verein EL DE Haus e.V. –
Förderverein des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln
Appellhofplatz 23 – 25, 50667 Köln
www.el-de-haus-koeln.de
Kontakt: el-de-haus@web.de
Konto: Verein EL-DE-Haus
IBAN: DE03 3705 0198 0008 1922 05
BIC: COLSDE33
Redaktion: Çiler Fırtına, Walla Blümcke, Martin Sölle
Verantwortlich laut § 6 MDStV: Martin Sölle (Co-Vorsitzender)
Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht zwingend der Vereins- bzw. Redaktionsmeinung. Für Inhalte angegebener Links sind deren Betreiber verantwortlich. Veranstaltungshinweise, Termin- und Ortsangaben sind ohne Gewähr.
Datenschutz: Ihre personenbezogenen Daten sowie Ihre E-Mail-Adresse werden ohne Ihre Zustimmung nie an Dritte weitergegeben.
Dieser Newsletter kann per Mail unter Angabe Ihrer Mailadresse kostenlos bestellt und jederzeit wieder abbestellt werden.
EL-DE-Info 100 | April 2024
Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,
mit diesem Newsletter, der 100. Ausgabe, wechseln wir vom pdf-Newsletter zum E-Mail-Newsletter. Wir hoffen, Sie dadurch künftig wieder regelmäßiger mit Informationen versorgen zu können.
So wie Sie es aus unserem bisherigen Newsletter kennen, werden wir weiterhin auf Ausstellungen und Veranstaltungen des NS-DOK, unseres Vereins EL-DE-Haus e.V. sowie auf ausgewählte Veranstaltungen anderer Vereine und Initiativen hinweisen. Sie gelangen zu den Artikeln, indem Sie auf die Links klicken. Auf unserer von Henry Bleicher betreuten Homepage finden Sie Berichte über Veranstaltungen, Redetexte, Buchvorstellungen, Podcasts und vieles mehr. https://el-de-haus-koeln.de/
Aktuell sind wir wie alle mit dem erstarkenden Rechtsextremismus und Antisemitismus beschäftigt. Dass es nach den großen Demonstrationen, dem Flagge zeigen gegen rechts, im Januar, nun am 21.März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, mit der Aktion „15 vor 12“ und einem Sternmarsch in Köln mit vielen beteiligten Vereinen und Institutionen weiter geht, ist ein Zeichen der Hoffnung. Unser Vorstand setzt sich auch persönlich mit dem Antisemitismus auseinander, indem wir an einem Workshop zur Weiterbildung mit diesem Thema teilnehmen.
Engagiert gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus war auch unser langjähriges Mitglied Brigitte Bilz, die am 30. Dezember 2023, nur wenige Tage nach der Bilz-Preisverleihung im NS-DOK, verstorben ist. Wir trauern um unsere Freundin Brigitte und wünschen ihrem Mann Fritz Bilz viel Kraft.
Im NS-Dokumentationszentrum gibt es nach der sehr gut besuchten Ausstellung „Shalom und Alaaf“ im April die Ausstellung „Kulturretter:innen: Wie widerstehen?“ zu deren Besuch wir alle einladen.
Und zuletzt noch eine Nachricht, die uns besonders gefreut hat: Das Projekt „verbrannt und verbannt“, das der Verein anlässlich des 90. Jahrestages der Bücherverbrennungen initiiert hat, ist für den Kölner Kulturpreis nominiert worden. Ab dem 3. April können Sie als Publikum für das beste Kulturereignis in Köln abstimmen. Mit Ihrer Stimme erhöhen Sie unsere Chancen für den Kölner Kulturpreis!
Wir bedanken uns für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung unserer Arbeit und wünschen allen ein friedliches Fest, ob Ostern, Pessach oder Zuckerfest nach dem Ramadan!
Martin Sölle
Verein EL-DE-Haus e.V.
Aus dem NS-DOK: Ausstellungen, Veranstaltung, Publikationen
Besuchen Sie auch die Homepage des NS-DOK:
https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=286
Hier geht es zum Veranstaltungsprogramm des EL-DE-Haus Vereins:
http://el-de-haus-verein.de/events/liste/
Nachfolgend eine Auswahl aus den Veranstaltungen im NS-DOK.
- Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval – noch bis zum 31. März 2024 zu sehen
Mit Beginn des organisierten Kölner Karnevals vor 200 Jahren sind Jüdinnen und Juden ein Teil davon – im Treiben auf der Straße und in der Kneipe, im Verein, auf der Bühne und davor. Für einige gehört der Karneval zu den Höhepunkten des Jahres, manche verdienen mit ihm ihren Lebensunterhalt. Die Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval“ stellt erstmals jüdische Karnevalist*innen in den Mittelpunkt, die den Karneval prägen, mitgestalten, feiern.
- Eröffnung der Ausstellung „Kulturretter:innen“
- April 2024, 19:00 Uhr
In der multimedialen Ausstellung werden „Kulturretter:innen“ aus vier Generationen vorgestellt – mutige Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, Widerstand geleistet und Kultur ins Heute gerettet haben.
https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329
- Kurator*innenführung: Kulturretter*innen
- April 2024, 15:00 Uhr
„Kultur schenkt Hoffnung“ – schreiben die Kurator:innen der Kooperative Berlin in der Einleitung zu dieser Ausstellung, die derzeit im EL-DE-Haus zu Gast ist. Lernen Sie die neue Ausstellung im EL-DE-Haus mit Dr. Ljiljana Heise aus dem Kurator:innenteam der Kooperative Berlin kennen. Eine Kurator:innenführung für Vereinsmitglieder ist geplant.
Mehr hier:
https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329
- Gespräch: Alternative Fakten. Zur Praxis der kommunikativen Erkenntnisverweigerung
- März. 2024, 19:00 Uhr
Begriffe wie „postfaktisch“ und „alternative Fakten“ haben Konjunktur. Sie verweisen darauf, dass in vielen Gesellschaften ein Kampf um die Wirklichkeit der Wirklichkeit entbrannt zu sein scheint. Dr. Nils Kumkar (Universität Bremen) betrachtet diese Phänomene im Gespräch mit Dr. Janosch Steuwer (NS-DOK) jedoch aus einem anderen Blickwinkel und plädiert dafür, „alternative Fakten“ als diskursive Nebelkerzen im Kontext polarisierter Debatten zu verstehen. Mehr hier:
https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329
- Gespräch: Erstes Erzählcafé der Sinti-Allianz Deutschland
- April 2024, 18:00 Uhr
Sinti*zze und Rom*nja leben seit Jahrhunderten in Deutschland und in Köln. Sie fühlten sich immer als Kölner*innen. Stellvertretend für das wechselvolle Schicksal der Minderheit stellt die Dauerausstellung des NS-DOK die Rom-Familie Wernicke und die Sinti-Familie Reinhardt vor, die seit Jahrhunderten in der Stadt lebten.
https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329
- Weiterbildung: Schreibwerkstatt für BI_PoC*
- April 2024, 11:30 Uhr
Der Spoken Word und Poetry Künstler Maurice Soulié (Instagram: @reezyreez) wird im safer space (möglichst sicherer Raum) mit den Teilnehmenden ins Schreiben kommen und sich mit ihnen über das Geschriebene austauschen, um sich gegenseitig zu inspirieren. Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an Menschen, die von Rassismus betroffen sind, sprich BI_PoC (Black, Indigenous & People of Colour), migrantisierte und rassifizierte Menschen. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329
- Vortrag: Extreme Rechte und Europa
- April 2024, 18:00 Uhr
Am 9. Juni finden Europawahlen statt. Bereits seit der letzten Wahl 2019 entfallen knapp 24 Prozent der 705 Mandate im Europäischen Parlament auf Parteien am rechten Rand. Ihr Anteil hat sich in zehn Jahren mehr als verdreifacht. 59 rechtsextreme Abgeordnete aus Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Belgien, Tschechien, Estland, Niederlande und Dänemark haben sich in der rechtsextremen Fraktion „Identität und Demokratie“ zusammengeschlossen, weitere in anderen Fraktionen. Am Beispiel ausgewählter Parteien analysiert Prof. Dr. Gudrun Hentges (Universität zu Köln), welche Themen sie setzen, welche Strategien sie anwenden und wie sie agitieren. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329
- Weiterbildung für Lehrkräfte: Theaterpädagogische Schulprojekte im Umgang mit Erinnerungen und Geschichte
- April 2024, 16:00 Uhr
Sie möchten ein Theaterprojekt mit historischen Zeitzeugeninterviews und Lebensgeschichten umzusetzen? Sie interessieren sich für theaterpädagogische Methoden im Umgang mit aktuellen Perspektiven auf Krieg und Frieden, Flucht und Vertreibung, Heimat und Fremde? Entwickeln Sie im Austausch mit dem JTK-Team und Dr. Dirk Lukaßen, Leitung Bildung und Vermittlung am NS-DOK, erste eigene Ideen zur Umsetzung oder Weiterentwicklung von Theaterprojekten in Ihrer Schule. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329
- NS-DOK-Publikation: Jüdische Schülerinnen und Schüler an Kölner Gymnasien. Ihre Geschichte(n) zwischen Integration, Ausgrenzung und Verfolgung | Dirk Erkelenz / Thomas Kahl (Hrsg.)
Berichte aus dem Verein EL-DE-Haus und aus anderen Vereinen und Initiativen
- Nominiert für den 14. Kölner Kulturpreis:
„verbrannt & verbannt“ – Bücher und ihre Autor*innen
Wir freuen uns sehr über die Nominierung unserer Aktionswoche http://verbranntundverbannt.info/ für den Kölner Kulturpreis. Am 3. April erscheint die Liste der Nominierten im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnische Rundschau“. Ab dann wünschen wir uns Ihre und Eure Unterstützung! Deshalb erhalten Sie am 3. April ein Schreiben mit dem Link für die Abstimmung.
Mehr dazu hier: https://el-de-haus-koeln.de/el-de-haus-verein/nominierung-fuer-kulturereignis-2023/
- Neues Arbeitskonzept des NS-DOK – Bericht von Hans-Peter Killguss, Leiter der Abteilung Gegenwart im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Bei der Vorstandssitzung unseres Vereins am 11. März 2024 berichtete Hans-Peter Killguss über das neue Arbeitskonzept und die neue Gliederung des NS-DOK. Mehr hier: https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/veranstaltungsberichte/
- „Niemand wurde zu Recht in einem Konzentrationslager inhaftiert, gequält oder ermordet“ – 27. Januar 2024: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Die diesjährige Gedenkveranstaltung in der Kölner AntoniterCitykirche nahm das Schicksal Tausender Menschen in den Blick, die die Nazis als „Asoziale“ oder „Berufsverbrecher“ bezeichneten. Erst im Jahr 2020 hatte sie der Bundestag als NS-Opfer anerkannt.
Wir berichten über die Veranstaltung https://el-de-haus-koeln.de/wp-content/uploads/2024/03/Bericht-27-Januar-2024.pdf und dokumentieren die bei der Veranstaltung gehaltene Rede von Klaus Jünschke https://el-de-haus-koeln.de/wp-content/uploads/2024/03/Rede-Klaus-Juenschke-Antoniterkirche-20240127.pdf.
- „Multiperspektivisches Erinnern und Gedenken in der Einwanderungsgesellschaft“
Zwischen dem „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Verbrechens des Völkermordes und ihrer Würde und der Verhütung dieses Verbrechens“ (9. Dezember) und dem Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit wurden (27. Januar), sprachen Angehörige von Opfern von Völkermorden und Pogromen über die Bedeutung des multiperspektivischen Erinnerns und Gedenkens in der Einwanderungsgesellschaft. https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/veranstaltungsberichte/
- Gewerkschaften im Gedächtnis der Demokratie.
Welche Rollen spielen soziale Kämpfe in der Erinnerungskultur?
„Die Gefährdung der Demokratie in Deutschland ist unübersehbar. Sie zu verteidigen sehen die Gewerkschaften als ihre Aufgabe an. Aber wo sind die Gewerkschaften mit diesem Auftrag in der Öffentlichkeit, bei den politischen Akteuren, in der wissenschaftlichen Forschung wahrnehmbar?“ Lesen Sie die Buchvorstellung unseres ehemaligen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen hier: Buchbesprechung – Verein EL-DE-Haus e.V. (el-de-haus-koeln.de)
- Podcast: Gespräche mit Menschen im EL-DE-Haus: Dietmar Orfgen
In der Podcast-Reihe „Gespräche mit Menschen im EL-DE-Haus“ hat unser Vorstandsmitglied Walla Blümcke diesmal Dietmar Orfgen getroffen. https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/interviews/
- Bilz-Preisverleihung an Coach e.V. – Trauer um Brigitte Bilz
Die große Freude über die gelungene Bilz-Preisverleihung an den Verein Coach e.V. am 21. Dezember 23 wurde durch den Tod unseres langjährigen Mitglieds wenige Tage später überschattet. https://el-de-haus-koeln.de/dokumentation/archiv-dezember/
Ankündigungen und Termine
- Nominiert für den 14. Kölner Kulturpreis:
„verbrannt & verbannt“ – Bücher und ihre Autor*innen
- April 2024 – Abstimmen für „verbrannt&verbannt“
Am 3. April erscheint die Liste der Nominierten im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnische Rundschau“. Ab dann wünschen wir uns Ihre und Eure Unterstützung! Mehr dazu hier: https://el-de-haus-koeln.de/el-de-haus-verein/nominierung-fuer-kulturereignis-2023/
- Einladung von Rom e.V. zum Welt-Roma-Tag:
- April 2024, 17 Uhr – Roma-Flagge hissen am Historischen Rathaus
- April 2024, 16 Uhr – Politisch-kulturelle Veranstaltung bei Rom e.V.
Der Rom e.V. lädt Roma- und Sinti-Vereine ein, den Welt-Roma-Tag gemeinsam zu begehen. Weiterhin werden alle Kölner Organisationen der Zivilgesellschaft eingeladen, den gemeinsamen Interessen nach gleichberechtigter sozialer Teilhabe, nach Bürgerrechten (z.B. Wahlrecht für alle) und an einer Gesellschaft ohne Rassismus Ausdruck zu verleihen. Schirmherr der Veranstaltung ist Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt. http://el-de-haus-verein.de/event/einladung-zum-welt-roma-tag/
- Internationaler Gedenktag zum Genozid an den Armeniern
- April 2024, 17 Uhr – Gedenken am Mahnmal
Die Initiative „Völkermord erinnern“ und die Armenische Gemeinde Köln laden zum Gedenken am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ ein. „Wir erinnern an die Opfer! Wir nennen die Täter! Wir stellen uns gegen Kriegspropaganda, Antisemitismus und Rassismus heute!“ Mit Beiträgen u.a. von Israel Kaunatjike, Aktivist Herero/Nama, Berlin
Mehr über die Initiative und das Mahnmal finden Sie hier: https://voelkermord-erinnern.de/
- Lesung „Zeichen setzen. Gegen Antisemitismus“
- April 2024, 19 Uhr im Literaturhaus Köln
Mit der Lesung von Texten jüdischer Autor*innen möchten die Auftretenden ein Zeichen gegen Antisemitismus sowie für Solidarität und ein friedliches Miteinander mit jüdischen Mitbürger*innen in Deutschland setzen und der jüdischen Kunst- und Geisteswelt eine Stimme geben. Eine Aktion, mit der wir gemeinsam und in Vielfalt das Wort für eine solidarische Welt erheben wollen – eine Welt, in der Antisemitismus keinen Platz hat. Mit Markus Berges, Dietlind Falk, Jörg Phil Friedrich, Andreas Graf, Julia Grinberg, Kirsten Jüngling, Tamara Labas, Barbara Peveling, Melanie Raabe, Mithu Melanie Sanyal, Simone Scharbert, Gundula Schiffer, Angela Steidele. Mehr hier: https://www.koelnische-gesellschaft.de/veranstaltungen/lesung-zeichen-setzen-gegen-antisemitismus/