Förderverein des NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Herzlichen Glückwunsch für Gunter Demnig zum Geburtstag

Der in Berlin am 27. Oktober 1947 geborene Künstler wurde insbesondere durch die von ihm verlegten Stolpersteine bekannt. Diese Gedenksteine aus Messing, niveaugleich in das Pflaster des Gehwegs integriert, erinnern an das Schicksal von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Verlegung des Stolpersteins für Heinrich Berger in der Ulrich-Zell-Str. in Köln (Foto: HB)
Verlegung des Stolpersteins für Heinrich Bergers in der Ulrich-Zell-Str. in Köln (Foto: HB)

Demnig wuchs in Nauen und Berlin auf und studierte Kunst an den Hochschulen in Berlin und Kassel. Dort war er von 1980 bis 1985 künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Kunst der Universität.

Anfang der 1990er Jahre reifte in Demnig die Idee, Inschriften auf Pflastersteinen für die Opfer der NS-Diktatur zu verlegen, und zwar jeweils an der letzten freigewählten Adresse der Opfer. Die frühen 1990er Jahre stehen für Städte wie Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen; Orten, in denen sich in Ost und West massiver Rassismus in pogromähnlichen Taten zeigte. Noch stand das Holocaust-Mahnmal in Berlin nicht

Die ersten Stolpersteine verlegt Demnig in Berlin und Köln; mittlerweile sind es über 116.000 in über 1.860 Orten in 31 europäischen Ländern. Die meisten eigenhändig von ihm verlegt. Vorausgegangen war 1990 ein anderes Bodendenkmal von ihm in Köln: ein Schriftband von der Innenstadt nach Deutz, um an die Deportationsroute der Kölner Sinti und Roma zu erinnern. Im Kölner NS-DOK gibt es seit 2005 eine frei zugängige Datenbank mit der Auflistung aller in Köln verlegten Stolpersteine.
(https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/Volltextsuche-Stolpersteine)

Der Verein EL-DE-Haus ist dem Werk von Gunter Demnig sehr verbunden und ernennt ihn für sein umfangreiches künstlerisches Gesamtwerk zur Gedenkkultur am kommenden Donnerstag zu seinem Ehrenmitglied.