Förderverein des NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

EL-DE-Info 100 vom April 2024

Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,

mit diesem Newsletter, der 100. Ausgabe, wechseln wir vom pdf-Newsletter zum E-Mail-Newsletter. Wir hoffen, Sie dadurch künftig wieder regelmäßiger mit Informationen versorgen zu können.

So wie Sie es aus unserem bisherigen Newsletter kennen, werden wir weiterhin auf Ausstellungen und Veranstaltungen des NS-DOK, unseres Vereins EL-DE-Haus e.V. sowie auf ausgewählte Veranstaltungen anderer Vereine und Initiativen hinweisen. Sie gelangen zu den Artikeln, indem Sie auf die Links klicken. Auf unserer von Henry Bleicher betreuten Homepage finden Sie Berichte über Veranstaltungen, Redetexte, Buchvorstellungen, Podcasts und vieles mehr. https://el-de-haus-koeln.de/

Aktuell sind wir wie alle mit dem erstarkenden Rechtsextremismus und Antisemitismus beschäftigt. Dass es nach den großen Demonstrationen, dem Flagge zeigen gegen rechts, im Januar, nun am 21.März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, mit der Aktion „15 vor 12“ und einem Sternmarsch in Köln mit vielen beteiligten Vereinen und Institutionen weiter geht, ist ein Zeichen der Hoffnung. Unser Vorstand setzt sich auch persönlich mit dem Antisemitismus auseinander, indem wir an einem Workshop zur Weiterbildung mit diesem Thema teilnehmen.

Engagiert gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus war auch unser langjähriges Mitglied Brigitte Bilz, die am 30. Dezember 2023, nur wenige Tage nach der Bilz-Preisverleihung im NS-DOK, verstorben ist. Wir trauern um unsere Freundin Brigitte und wünschen ihrem Mann Fritz Bilz viel Kraft.

Im NS-Dokumentationszentrum gibt es nach der sehr gut besuchten Ausstellung „Shalom und Alaaf“ im April die Ausstellung Kulturretter:innen: Wie widerstehen?“ zu deren Besuch wir alle einladen.

Und zuletzt noch eine Nachricht, die uns besonders gefreut hat: Das Projekt „verbrannt und verbannt“, das der Verein anlässlich des 90. Jahrestages der Bücherverbrennungen initiiert hat, ist für den Kölner Kulturpreis nominiert worden. Ab dem 3. April können Sie als Publikum für das beste Kulturereignis in Köln abstimmen. Mit Ihrer Stimme erhöhen Sie unsere Chancen für den Kölner Kulturpreis!

Wir bedanken uns für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung unserer Arbeit und wünschen allen ein friedliches Fest, ob Ostern, Pessach oder Zuckerfest nach dem Ramadan!

Martin Sölle
Verein EL-DE-Haus e.V.

 

Aus dem NS-DOK: Ausstellungen, Veranstaltung, Publikationen

Besuchen Sie auch die Homepage des NS-DOK:

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=286

Hier geht es zum Veranstaltungsprogramm des EL-DE-Haus Vereins:

http://el-de-haus-verein.de/events/liste/

Nachfolgend eine Auswahl aus den Veranstaltungen im NS-DOK.

  • Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval – noch bis zum 31. März 2024 zu sehen

Mit Beginn des organisierten Kölner Karnevals vor 200 Jahren sind Jüdinnen und Juden ein Teil davon – im Treiben auf der Straße und in der Kneipe, im Verein, auf der Bühne und davor. Für einige gehört der Karneval zu den Höhepunkten des Jahres, manche verdienen mit ihm ihren Lebensunterhalt. Die Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval“ stellt erstmals jüdische Karnevalist*innen in den Mittelpunkt, die den Karneval prägen, mitgestalten, feiern.

  • Eröffnung der Ausstellung „Kulturretter:innen“
  1. April 2024, 19:00 Uhr

In der multimedialen Ausstellung werden „Kulturretter:innen“ aus vier Generationen vorgestellt – mutige Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, Widerstand geleistet und Kultur ins Heute gerettet haben.

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Kurator*innenführung: Kulturretter*innen
  1. April 2024, 15:00 Uhr

Kultur schenkt Hoffnung“ – schreiben die Kurator:innen der Kooperative Berlin in der Einleitung zu dieser Ausstellung, die derzeit im EL-DE-Haus zu Gast ist. Lernen Sie die neue Ausstellung im EL-DE-Haus mit Dr. Ljiljana Heise aus dem Kurator:innenteam der Kooperative Berlin kennen. Eine Kurator:innenführung für Vereinsmitglieder ist geplant.

Mehr hier:

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Gespräch: Alternative Fakten. Zur Praxis der kommunikativen Erkenntnisverweigerung
  1. März. 2024, 19:00 Uhr

Begriffe wie „postfaktisch“ und „alternative Fakten“ haben Konjunktur. Sie verweisen darauf, dass in vielen Gesellschaften ein Kampf um die Wirklichkeit der Wirklichkeit entbrannt zu sein scheint. Dr. Nils Kumkar (Universität Bremen) betrachtet diese Phänomene im Gespräch mit Dr. Janosch Steuwer (NS-DOK) jedoch aus einem anderen Blickwinkel und plädiert dafür, „alternative Fakten“ als diskursive Nebelkerzen im Kontext polarisierter Debatten zu verstehen. Mehr hier:

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Gespräch: Erstes Erzählcafé der Sinti-Allianz Deutschland
  1. April 2024, 18:00 Uhr

Sinti*zze und Rom*nja leben seit Jahrhunderten in Deutschland und in Köln. Sie fühlten sich immer als Kölner*innen. Stellvertretend für das wechselvolle Schicksal der Minderheit stellt die Dauerausstellung des NS-DOK die Rom-Familie Wernicke und die Sinti-Familie Reinhardt vor, die seit Jahrhunderten in der Stadt lebten.

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Weiterbildung: Schreibwerkstatt für BI_PoC*
  1. April 2024, 11:30 Uhr

Der Spoken Word und Poetry Künstler Maurice Soulié (Instagram: @reezyreez) wird im safer space (möglichst sicherer Raum) mit den Teilnehmenden ins Schreiben kommen und sich mit ihnen über das Geschriebene austauschen, um sich gegenseitig zu inspirieren. Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an Menschen, die von Rassismus betroffen sind, sprich BI_PoC (Black, Indigenous & People of Colour), migrantisierte und rassifizierte Menschen. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Vortrag: Extreme Rechte und Europa
  1. April 2024, 18:00 Uhr

Am 9. Juni finden Europawahlen statt. Bereits seit der letzten Wahl 2019 entfallen knapp 24 Prozent der 705 Mandate im Europäischen Parlament auf Parteien am rechten Rand. Ihr Anteil hat sich in zehn Jahren mehr als verdreifacht. 59 rechtsextreme Abgeordnete aus Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Belgien, Tschechien, Estland, Niederlande und Dänemark haben sich in der rechtsextremen Fraktion „Identität und Demokratie“ zusammengeschlossen, weitere in anderen Fraktionen. Am Beispiel ausgewählter Parteien analysiert Prof. Dr. Gudrun Hentges (Universität zu Köln), welche Themen sie setzen, welche Strategien sie anwenden und wie sie agitieren. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • Weiterbildung für Lehrkräfte: Theaterpädagogische Schulprojekte im Umgang mit Erinnerungen und Geschichte
  1. April 2024, 16:00 Uhr

Sie möchten ein Theaterprojekt mit historischen Zeitzeugeninterviews und Lebensgeschichten umzusetzen? Sie interessieren sich für theaterpädagogische Methoden im Umgang mit aktuellen Perspektiven auf Krieg und Frieden, Flucht und Vertreibung, Heimat und Fremde? Entwickeln Sie im Austausch mit dem JTK-Team und Dr. Dirk Lukaßen, Leitung Bildung und Vermittlung am NS-DOK, erste eigene Ideen zur Umsetzung oder Weiterentwicklung von Theaterprojekten in Ihrer Schule. Mehr hier: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v46329

  • NS-DOK-Publikation: Jüdische Schülerinnen und Schüler an Kölner Gymnasien. Ihre Geschichte(n) zwischen Integration, Ausgrenzung und Verfolgung | Dirk Erkelenz / Thomas Kahl (Hrsg.)

Berichte aus dem Verein EL-DE-Haus und aus anderen Vereinen und Initiativen

  • Nominiert für den 14. Kölner Kulturpreis:
    „verbrannt & verbannt“ – Bücher und ihre Autor*innen

Wir freuen uns sehr über die Nominierung unserer Aktionswoche http://verbranntundverbannt.info/ für den Kölner Kulturpreis. Am 3. April erscheint die Liste der Nominierten im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnische Rundschau“. Ab dann wünschen wir uns Ihre und Eure Unterstützung! Deshalb erhalten Sie am 3. April ein Schreiben mit dem Link für die Abstimmung.

Mehr dazu hier: https://el-de-haus-koeln.de/el-de-haus-verein/nominierung-fuer-kulturereignis-2023/

  • Neues Arbeitskonzept des NS-DOK – Bericht von Hans-Peter Killguss, Leiter der Abteilung Gegenwart im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Bei der Vorstandssitzung unseres Vereins am 11. März 2024 berichtete Hans-Peter Killguss über das neue Arbeitskonzept und die neue Gliederung des NS-DOK. Mehr hier: https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/veranstaltungsberichte/

  • „Niemand wurde zu Recht in einem Konzentrationslager inhaftiert, gequält oder ermordet“ – 27. Januar 2024: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Die diesjährige Gedenkveranstaltung in der Kölner AntoniterCitykirche nahm das Schicksal Tausender Menschen in den Blick, die die Nazis als „Asoziale“ oder „Berufsverbrecher“ bezeichneten. Erst im Jahr 2020 hatte sie der Bundestag als NS-Opfer anerkannt.

Wir berichten über die Veranstaltung https://el-de-haus-koeln.de/wp-content/uploads/2024/03/Bericht-27-Januar-2024.pdf und dokumentieren die bei der Veranstaltung gehaltene Rede von Klaus Jünschke https://el-de-haus-koeln.de/wp-content/uploads/2024/03/Rede-Klaus-Juenschke-Antoniterkirche-20240127.pdf.

  • „Multiperspektivisches Erinnern und Gedenken in der Einwanderungsgesellschaft“

Zwischen dem „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Verbrechens des Völkermordes und ihrer Würde und der Verhütung dieses Verbrechens“ (9. Dezember) und dem Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit wurden (27. Januar), sprachen Angehörige von Opfern von Völkermorden und Pogromen über die Bedeutung des multiperspektivischen Erinnerns und Gedenkens in der Einwanderungsgesellschaft. https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/veranstaltungsberichte/

  • Gewerkschaften im Gedächtnis der Demokratie.
    Welche Rollen spielen soziale Kämpfe in der Erinnerungskultur?

„Die Gefährdung der Demokratie in Deutschland ist unübersehbar. Sie zu verteidigen sehen die Gewerkschaften als ihre Aufgabe an. Aber wo sind die Gewerkschaften mit diesem Auftrag in der Öffentlichkeit, bei den politischen Akteuren, in der wissenschaftlichen Forschung wahrnehmbar?“ Lesen Sie die Buchvorstellung unseres ehemaligen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen hier: Buchbesprechung – Verein EL-DE-Haus e.V. (el-de-haus-koeln.de)

  • Podcast: Gespräche mit Menschen im EL-DE-Haus: Dietmar Orfgen

In der Podcast-Reihe „Gespräche mit Menschen im EL-DE-Haus“ hat unser Vorstandsmitglied Walla Blümcke diesmal Dietmar Orfgen getroffen. https://el-de-haus-koeln.de/medieninfo/interviews/

  • Bilz-Preisverleihung an Coach e.V. – Trauer um Brigitte Bilz

Die große Freude über die gelungene Bilz-Preisverleihung an den Verein Coach e.V. am 21. Dezember 23 wurde durch den Tod unseres langjährigen Mitglieds wenige Tage später überschattet. https://el-de-haus-koeln.de/dokumentation/archiv-dezember/

 

Ankündigungen und Termine

  • Nominiert für den 14. Kölner Kulturpreis:
    „verbrannt & verbannt“ – Bücher und ihre Autor*innen
  1. April 2024 – Abstimmen für „verbrannt&verbannt“

Am 3. April erscheint die Liste der Nominierten im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnische Rundschau“. Ab dann wünschen wir uns Ihre und Eure Unterstützung! Mehr dazu hier: https://el-de-haus-koeln.de/el-de-haus-verein/nominierung-fuer-kulturereignis-2023/

  • Einladung von Rom e.V. zum Welt-Roma-Tag:
  1. April 2024, 17 Uhr – Roma-Flagge hissen am Historischen Rathaus
  2. April 2024, 16 Uhr – Politisch-kulturelle Veranstaltung bei Rom e.V.

Der Rom e.V. lädt Roma- und Sinti-Vereine ein, den Welt-Roma-Tag gemeinsam zu begehen. Weiterhin werden alle Kölner Organisationen der Zivilgesellschaft eingeladen, den gemeinsamen Interessen nach gleichberechtigter sozialer Teilhabe, nach Bürgerrechten (z.B. Wahlrecht für alle) und an einer Gesellschaft ohne Rassismus Ausdruck zu verleihen. Schirmherr der Veranstaltung ist Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt. http://el-de-haus-verein.de/event/einladung-zum-welt-roma-tag/

  • Internationaler Gedenktag zum Genozid an den Armeniern
  1. April 2024, 17 Uhr – Gedenken am Mahnmal

Die Initiative „Völkermord erinnern“ und die Armenische Gemeinde Köln laden zum Gedenken am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ ein. „Wir erinnern an die Opfer! Wir nennen die Täter! Wir stellen uns gegen Kriegspropaganda, Antisemitismus und Rassismus heute!“ Mit Beiträgen u.a. von Israel Kaunatjike, Aktivist Herero/Nama, Berlin

Mehr über die Initiative und das Mahnmal finden Sie hier: https://voelkermord-erinnern.de/

  • Lesung „Zeichen setzen. Gegen Antisemitismus“
  1. April 2024, 19 Uhr im Literaturhaus Köln

Mit der Lesung von Texten jüdischer Autor*innen möchten die Auftretenden ein Zeichen gegen Antisemitismus sowie für Solidarität und ein friedliches Miteinander mit jüdischen Mitbürger*innen in Deutschland setzen und der jüdischen Kunst- und Geisteswelt eine Stimme geben. Eine Aktion, mit der wir gemeinsam und in Vielfalt das Wort für eine solidarische Welt erheben wollen – eine Welt, in der Antisemitismus keinen Platz hat. Mit Markus Berges, Dietlind Falk, Jörg Phil Friedrich, Andreas Graf, Julia Grinberg, Kirsten Jüngling, Tamara Labas, Barbara Peveling, Melanie Raabe, Mithu Melanie Sanyal, Simone Scharbert, Gundula Schiffer, Angela Steidele. Mehr hier: https://www.koelnische-gesellschaft.de/veranstaltungen/lesung-zeichen-setzen-gegen-antisemitismus/


EL-DE-Info 99 vom Dezember 2023- Februar 2024

EDITORIAL

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,

ich schreibe diese Zeilen am Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember. Dieses Thema beschäftigt mich seit meinem ersten Engagement als Schüler bei amnesty international. Und es hat auch 75 Jahre nach der Deklaration der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte eine bedrückende Realität in diesen Zeiten. Wir alle sind betroffen von dem Terrorangriff der Hamas auf die Kibbuze in Israel und die nun seit 2 Monaten andauernde Geiselhaft der Verschleppten. In der Folge kam und kommt es zu antisemitischen Übergriffen in Deutschland und anderswo. Der Verein EL-DE-Haus hat dazu auf seiner Mitgliederversammlung am 24.10.2023 eine Resolution verabschiedet und veröffentlicht: Solidarität mit Jüdinnen und Juden

Die Solidarität mit Jüdinnen und Juden gehört zur DNA unseres Vereins und steht auch über kontroversen politischen Debatten. Auch der andauernde Krieg der Putin-Regierung gegen die Ukraine beschäftigt uns weiter und fordert unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Dies gilt auch gerade angesichts der historischen Situation des deutschen Angriffskrieges gegen die Sowjetunion, der zunächst auf ukrainischen Boden stattfand.

Das zu Ende gehende Jahr stand für das NS-Dokumentationszentrum und für den Verein im Zeichen der Eröffnung der neuen im 3. und 4. Stock des Hauses. Die neuen Lernräume mit dem Demokratiespiel »Remote Island« sowie dem »Jungen Museum« wurden im Juni eröffnet. Zur dadurch veränderten neuen Konzeption lesen Sie in diesem Newsletter den Vortrag von Dr. Henning Borggräfe, die er auf der Mitgliederversammlung vorstellte.

Die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus bleibt als wichtiges politisches Thema weiter auf unserer Agenda.
Siehe: Kundgebung gegen Rechte und Putinfreunde

Im kommenden Jahr findet im Vorfeld der Wahlen zum Europaparlament eine inhaltliche Auseinandersetzung zu diesem Thema statt. Eine erste Veranstaltung findet am 24. Januar 2024 um 19 Uhr im NS-DOK statt. Richard Gebhardt referiert: Die AfD im Wahljahr 2024: Eine faschistische Bewegungspartei?

Der Verein hat nach der Coronapause wieder begonnen, Führungen und inhaltliche Angebote für die Mitglieder anzubieten. Neben Führungen im Haus gab es auch eine Einladung in die Jawne und einen Rundgang »Environment MA´ALOT«. Für das neue Jahr ist eine Ausstellungsführung in der Sonderausstellung »Shalom & Alaaf« geplant.

Wir bedanken uns für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung unserer Arbeit und wünschen allen ein friedliches neues Jahr!

Martin Sölle
Co-Vorsitzender Verein EL-DE-Haus

Der komplette Newsletter kann El-De-Haus-Info-99 geladen werden.


EL-DE-Info 98 vom Juni-August 2023

EDITORIAL

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,

kurz vor der Eröffnung der neuen Räume und damit einer großen räumlichen und inhaltlichen Erweiterung des NS-Dokumentationszentrums stellen wir diesen Newsletter zusammen.

Wir sind gespannt auf die kommenden Tage und freuen uns, viele von Euch und Ihnen dort wieder zu sehen und zu sprechen. http://www.museenkoeln.de/Downloads/nsd/20230523_Ausfuehrliches_Programm.pdf

Rückblickend standen die letzten Wochen einerseits im Zeichen der von uns initiierten Aktionswoche zum Gedenktag an den Jahrestag der Bücherverbrennungen. In ganz unterschiedlichen Formaten haben sich 113 Vereine, Buchhandlungen, Initiativen und Bildungseinrichtungen, Hochschulen sowie städtische Institutionen wie die Stadtbibliothek und die Volkshochschule daran beteiligt. Details und Berichte finden Sie auf der Seite https://verbranntundverbannt. info/

Andererseits war der Verein ebenfalls im Verbund mit vielen anderen Akteuren gefordert, sich mit der Kundgebung einer Putin-treuen Organisation, die vom rechtsextremen »Aufbruch Leverkusen« unterstützt wurde, vor dem EL-DE-Haus auseinanderzusetzen und dort eine Gegenkundgebung und Gegenöffentlichkeit zu organisieren. Dies gelang mit vielen Menschen, die sich am 6. Mai dort einfanden und teilweise auch kontrovers diskutierten.

https://el-de-haus-koeln.de/el-de-haus-verein/kundgebung-ge-gen-rechte-und-putinfreunde-erfolgreich/

Wichtig ist uns auch die Unterstützung des Engagements für Antirassismus, Antisemitismus und Erinnerungskultur, die in diesem Newsletter unter der Rubrik »Aus anderen Initiativen« zu finden ist. Deshalb weisen wir an dieser Stelle auf https://voelkermord-erinnern.de/ hin und drucken den Beitrag von Ilias Uyar bei der Kundgebung am Mahnmal für die Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern ab.

Schließlich weisen wir auf neue Bücher hin, u.a. auf den neuen Band von Petra Pluwatsch zu den Stolpersteinen.

https://metropol-verlag.de/produkt/verfolgt-und-nicht-verges-sen-geschichten-hinter-den-stolpersteinen/

Wir wünschen Ihnen und Euch ein nicht nachlassendes Engagement zu unseren gemeinsamen Themen und auch einen schönen Sommer!

Martin Sölle
Co-Vorsitzender Verein EL-DE-Haus

Das komlette EL-DE-INFO 98 kann hier geladen werden.


EL-DE-Info 97 vom April 2023

EDITORIAL

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,

um den Umfang unseres Newsletters zu verringern, werden wir ab dieser Ausgabe längere Texte auf unsere Homepage stellen und mit einem kürzeren Artikel im Newsletter verlinken. Auf unserer Homepage können Sie sich auch schneller und zeitnäher über bevorstehende und vergangene Veranstaltungen informieren: https://el-de-haus-koeln.de/

Unser Verein hat, wie bereits berichtet, eine breit angelegte Kampagne zur Erinnerung an den 90. Jahrestag der Bücherverbrennung im Mai gestartet. Fast 100 Kooperationspartner beteiligen sich bisher mit eigenen Veranstaltungen und Ausstellungen an der Aktionswoche. Es gibt auch weiter die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Die zentrale Eröffnungsveranstaltung findet am 10. Mai in der Stadtbibliothek am Neumarkt statt. Die Aktionswoche steht unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin. Alle aktuellen Informationen dazu finden Sie auf  https://verbranntundverbannt.info/

Im Juni wird das NS-Dokumentationszentrum die Räume im 3. und 4. Obergeschoss eröffnen. Mehr dazu lesen Sie im Bericht des Direktors Henning Borggräfe.
Weitere Informationen zum Programm und zu aktuellen Veranstaltungen des NS-Dokumentationszentrums finden Sie auf
https://museenkoeln.de/NS-DOKUMENTATIONSZENTRUM

Nicht zuletzt möchten wir an zwei Menschen erinnern, mit denen das NS-DOK und der Verein verbunden waren. Auf Faye Cukier, die am 23. Januar 2023 im Alter von 100 Jahren verstorben ist, hat Werner Jung einen Nachruf verfasst. Faye Cukier wird nicht nur in unserer Erinnerung weiterleben, sondern ist auch als Zeitzeugin in den neuen Räumen präsent.

Unser langjähriges Mitglied Jochen Kaufmann ist am 6. Januar 2023 kurz vor seinem 80. Geburtstag verstorben. Jochen Kaufmann hat viele Aktivitäten begleitet und gefördert, besonders zu erwähnen ist sein Engagement für die Errichtung des Deserteurs- Denkmal am Appellhofplatz.

Wir haben die Tradition der Ausstellungsführungen für die Mitgliedschaft wieder aufgenommen, die regen Zuspruch findet. Über neue Termine halten wir Sie gern auf dem Laufenden. Der Verein bedankt sich für das Interesse an seiner Arbeit und Ihre Förderung, durch die wir die Arbeit des NS-Dokumentationszentrums begleiten und unterstützen können.

Martin Sölle

Der komplette Newsletter kann hier geladen werden.


EL-DE-Info 96 vom Dezember 2022

EDITORIAL

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,

zum Jahresende haben wir einen Newsletter zusammengestellt, der einerseits einen Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr und andererseits einen Ausblick auf das kommende Jahr gibt.

Das Jahr begann für uns mit einem Paukenschlag: Die AFD-Fraktion wollte unserem Verein beitreten. Wir haben diesen Antrag mit guten Gründen abgelehnt und dies auch öffentlich bekannt gemacht. Es gab von den Antragstellern danach keine weitere Reaktion. Im Verein führte dies zu einer Diskussion über die Vereinsziele, die wir präziser fassen wollten. Schließlich haben wir eine Satzungsänderung beschlossen, die auf der letzten Mitgliederversammlung verabschiedet wurde. Die neue Satzung wird nach Abschluss der Formalitäten veröffentlicht werden.

Das große Thema in 2022 war die sich hinziehende Debatte um die Besetzung der Direktion in der Nachfolge von Werner Jung. Unklarheiten über das Verfahren und Verzögerungen im Ablauf führten zu einer von uns angestoßenen öffentlichen Debatte, in der sich viele von Ihnen mit engagierten Beiträgen zu Wort meldeten. Im Sommer herrschte dann schließlich Klarheit über den  Ablauf und zum 1. November konnten die Mitarbeiter*innen des NS-Dokumentationszentrums und wir als Verein Dr. Henning Borggräfe als neuen Direktor begrüßen. Sein Grußwort an die Mitglieder des Vereins verbunden mit einem Ausblick auf die zukünftigen Schwerpunkte der Arbeit veröffentlichen wir an dieser Stelle.

Neben inhaltlichen Themen und Veranstaltungen – als größte ist der Besuch von Beate Klarsfeld zu nennen – war ein Schwerpunkt unserer Arbeit die Neuaufstellung unserer Öffentlichkeitsarbeit.

Neben diesem bewährten Newsletter haben wir seit einiger Zeit eine eigene Homepage, auf der wir aktuelle Beiträge und Berichte einstellen. An der Verbindung zum NS-Dokumentationszentrum hat sich dadurch nichts geändert. Im Gegenteil: wir können dadurch auch gezielter werben, auf wichtige Themen hinweisen und schneller reagieren.

Wer sie noch nicht kennt, klicken Sie hier:

https://el-de-haus-koeln.de

Auch der Facebook-Auftritt des Vereins wurde verändert und unabhängig von der städtischen Institution gestaltet. Dies gibt uns die Möglichkeit, mit eigenen Themen an die Öffentlichkeit zu gehen. Zusätzlich pflegen wir auch einen Instagram-Auftritt, um dort auch die Beiträge des Museums zu teilen und zu verbreiten.

Für das kommende Jahr freuen wir uns nach den genannten Debatten auf neue inhaltliche Aspekte, sowohl im Verein EL-DE-Haus als auch im NS-Dokumentationszentrum. Ein inhaltlicher Schwerpunkt wird das Gedenken an die Bücherverbrennungen im Mai 1933 anlässlich des Jahrestages sein, zu dem wir eine Aktionswoche mit vielen unterschiedlichen Kooperationspartnern und Akteuren planen. Aktuelle Informationen dazu gibt es unter: http://verbranntundverbannt.info/

Darüber hinaus werden wir in einer eigenen Veranstaltung an das Inkrafttreten des sogenannten Gesetzes zur Wiedereinführung des Berufsbeamtentums erinnern.

Im NS-DOK steht die Eröffnung des Hauses für Erinnern und Demokratie an, auf die wir alle sehr gespannt sind. Einen ersten Ein-druck mit einer Besichtigung der neuen Räume bieten die Mitarbeiter Bastian Schlang und Ilja Gold am Mittwoch, dem 18. Januar 2023 um 17 Uhr an. Bitte melden Sie sich bei Interesse unter el-de-haus@web.de an.

Der Verein wird wie bereits in der Vergangenheit mit anderen Gruppen und Institutionen in der politischen Arbeit kooperieren. Zu nennen sind hier besonders das Bündnis »Köln stellt sich quer« und die »Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit«, aber auch einige andere Bündnispartner, mit deren Themen wir verbunden sind. Dies spiegelt sich auch in der Vernetzung der einzelnen Vorstandsmitglieder in anderen Initiativen wider.

Schließlich bieten wir noch eine Kuratorenführung zu der aktuellen Sonderausstellung »Haut, Stein« mit Jakob Ganslmeier am Ende der Ausstellung am Sonntag, dem 8. Januar 2023 um 16 Uhr an. Auch hierzu bitte eine Rückmeldung bei Interesse mit Ihrer Anmeldung.

Im Namen des gesamten Vorstands wünschen wir Euch und Ihnen frohe Feiertage und einen guten Übergang in das neue Jahr!

Martin Sölle

Der komplette Newsletter kann hier geladen werden.

 


EL-DE-Info 95 vom September 2022

EDITORIAL

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,
wir melden uns nach der Sommerpause zurück mit einem diesmal
etwas kürzeren Newsletter.
Seit einiger Zeit hat unser Verein eine eigene Homepage, auf der
wir aktuelle Beiträge und Berichte einstellen. An der Verbindung
zum NS-Dokumentationszentrum hat sich dadurch nichts geändert.
Im Gegenteil: wir können dadurch auch gezielter werben und
auf wichtige Themen hinweisen und schneller reagieren. Hier der
Link zu unserer Homepage: https://el-de-haus-koeln.de
Leider haben wir zum Stand des Besetzungsverfahrens für die
Nachfolge von Dr. Werner Jung nicht viel Neues zu berichten. Immerhin
geht es nunmehr den von der Verwaltung angekündigten
Gang. Die Bewerbungen sind eingegangen und laut Mitteilung
vom 19. August ist eine Kommission unter Einbeziehung von (uns
bisher nicht bekannten) Expert*innen gebildet worden. Das letzte
Wort wird die Oberbürgermeisterin zu sprechen haben. Ob das
Verfahren dann zum Jahrestag der Verabschiedung von Werner
Jung abgeschlossen sein wird, bleibt abzuwarten.

Der Vorstand des Vereins hat in der letzten Zeit verstärkt Gäste zu
seinen Sitzungen eingeladen, um einzelne inhaltliche Aspekte zu
vertiefen. Zuletzt stellte uns Daniel Vymyslicky von der Meldestelle
für antisemitische Vorfälle in der Fachstelle m2 seine Arbeit und
den gerade veröffentlichten Jahresbericht vor. Diese Arbeit ist –
unabhängig von den Strafverfolgungsbehörden – eine wichtige
niedrigschwellige Instanz, um Betroffenen zu helfen und auf das
Thema in der Öffentlichkeit hinzuweisen.
Bei zwei Gedenkveranstaltungen wurden wir um Beiträge angefragt,
die von der Co-Vorsitzenden Claudia Wörmann-Adam wahrgenommen
wurden.
Am 2. Juli wurde an das Massaker von Sivas erinnert, bei dem 33
Menschen im Jahr 1993 von Islamisten ermordet wurden. Die alevitischen
Organisationen fordern seit langem ein würdiges Gedenken
für die Opfer, das von der türkischen Führung verweigert wird.
Am 24. August wurde zum wiederholten Mal am Brückenkopf der
Hohenzollernbrücke die Errichtung eines Denkmals zum Gedenken
an den Genozid am armenischen Volk im Jahr 1915 eingefordert.
In ihrem Beitrag stellte Claudia die literarischen Bezüge zu dem
Völkermord an den Armeniern her und problematisierte das Kaiser-Wilhelm-
Denkmal direkt gegenüber. Der Beitrag ist in diesem Newsletter auch enthalten.
Wir verstehen die Teilnahme an diesen Veranstaltungen nicht nur
als Akt der Solidarität, sondern auch als eine Aufgabe des Vereins,
das Gedenken an Verbrechen gegen die Menschlichkeit räumlich
und zeitlich weiter zu fassen.

Bereits vor der Sommerpause haben wir die Veranstaltung des
Lern- und Gedenkorts Jawne mit dem ukrainischen Historiker Boris
Zabarko unterstützt. Darüber wurde bereits berichtet.
Mit großer Freude erfüllt uns die Nachricht von der Verleihung des
Giesberts-Lewin-Preises der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-
Jüdische Zusammenarbeit für unseren Verein. In ihrer Mitteilung
erwähnt die Gesellschaft neben unserem wichtigsten Thema,
der Erinnerungskultur, auch das Engagement des Vereins gegen
Antisemitismus und Rassismus. Die Verleihung wird in einer Feierstunde
am 15. September stattfinden. Wer teilnehmen möchte,
kann sich, solange noch Plätze vorhanden sind, über
kontakt@koelnische-gesellschaft.de melden.

Und schließlich noch der Hinweis auf die üblichen Vereinsregularien:
Am Dienstag, dem 25. Oktober 2022 laden wir zur nächsten
Mitgliederversammlung ein. Ein Thema wird dort eine vom Vorstand
vorgeschlagene Satzungsänderung sein, die die Vereinszeile
und die Aufnahme von neuen Mitgliedern präzisiert und neu formuliert.
Die Einladung dazu erfolgt in Kürze.

Martin Sölle, Co-Vorsitzender des Vereins EL-DE-Haus e.V.

Das komplette  EL-DE-Info 95  kann als PDF geladen werden.


EL-DE-Info 94 vom Juni-Juli 2022

EDITORIAL

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,

die letzten Wochen und Monate standen im Zeichen der Debatte und Auseinandersetzung um die Frage der Stellenbesetzung der Direktor*innenstelle des NS-Dokumentationszentrums. Die Arbeit unseres Vorstands war hauptsächlich, aber nicht ausschließlich da-von geprägt. Über die einzelnen Abläufe und unsere Aktivitäten dazu haben wir in verschiedenen Rundbriefen berichtet. Sie werden deshalb an dieser Stelle nicht noch einmal wieder gegeben.

Dies ist Anlass auch auf die neue Homepage des Vereins hinzuweisen, die nun über diesen Link direkt angeklickt werden kann: https://el-de-haus-koeln.de
Für die Erstellung der Homepage ein herzliches Dankeschön an Henry Bleicher!
Die aktuelle Entwicklung, nachdem die Stellenausschreibung nun veröffentlicht wurde und mit einer Befristung versehen ist, kommentiert Claudia Wörmann-Adam.

Die stellvertretende Direktorin Annemone Christians-Bernsee weist auf die beiden aktuellen Sonderausstellungen »Theo Beckers. Ein junger Nationalsozialist fotografiert Köln« und »Klänge des Lebens. Geschichten von Sinte*zze und Rom*nja« hin, zu denen es auch ein Begleitprogramm gibt. Der Verein hat die Initiative für Kurator*in-nenführungen durch die Sonderausstellung für die Mitglieder  wieder aufgenommen, zu denen wir gesondert einladen. Seit ein paar Tagen liegt der Jahresbericht 2021 vor, den Sie als Mitglied an der Kasse kostenlos erhalten können.
Aus aktuellem Anlass berichten wir auch über verschiedene Themen im Zusammenhang mit der Ukraine:
Ein Spendenaufruf der Späten Hilfe für vom Krieg betroffene Überlebende des Holocausts und ihre Familien verdient besondere Beachtung. Im NS-Dokumentationszentrum gibt es auch die Möglichkeit bar zu spenden.
https://el-de-haus-koeln.de/wir-ueber-uns/spendenaktion

Unsere Mitglieder Margret und Werner Müller erhielten aus der Hand der Oberbürgermeisterin das Bundesverdienstkreuz für ihre Arbeit zu diesem Thema, besonders bei der Edition des Buches von Boris Zabarko: »Leben und Tod in der Epoche des Holocaust in der Ukraine«. Der Lern- und Gedenkort Jawne hat nun Boris Zabarko für den 30. Juni nach Köln eingeladen. Näheres dazu in der Ankündigung.

Die für den Herbst geplante Studienfahrt zu Gedenkstätten nach Belgien verschieben wir auf das kommende Frühjahr 2023. Eine Ankündigung dazu folgt noch.
Und nicht zuletzt:

Walla Blümcke hat eine weitere Folge in der Reihe »Menschen im EL-DE-Haus« erstellt und stellt im Podcast Daniel Vymyslicky von der Fachstelle [m2] vor.
Allen, die in Wort und Tat unsere Aktivitäten unterstützt haben, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Ihre Leserbriefe, Briefe an die Verwaltung und andere Wortmeldungen haben das Bewusstsein für die Bedeutung des NS-Dokumentationszentrums geschärft und ins richtige Licht gesetzt.

Martin Sölle
Co-Vorsitzender des Vereins EL-DE-Haus e.V.

Das komplette  EL-DE-INFO 94 kann als PDF geladen werden.


EL-DE-Info 93 vom März-April 2022

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,
Wir alle sind von der Eskalation des Krieges in der Ukraine sehr betroffen und stehen dieser Entwicklung hilflos, aber nicht sprachlos gegenüber. Seit dem
24. Februar haben viele Menschen in unterschiedlichster Form gegen die Aggression der russischen Führung und die Verletzung des Völkerrechts protestiert und vor allem ihreSolidarität mit den Menschen in der Ukraine artikuliert und organisiert.  Wir sind als Verein im Bündnis »Köln stellt sich quer« beteiligt und Claudia Wörmann-Adam ist dort im Sprecher*innenkreis. Dieses Bündnis hat mit vielen anderen zu der großen Demonstration am Rosenmontag aufgerufen, an der 250.000 Menschen teilgenommen haben. Über die Aktivitäten des Bündnisses gibt es einen Bericht in diesem Newsletter.
Nachdem das neue Jahr für uns mit dem Paukenanschlag des Mitgliedsantrags der AFD in unseren Verein begonnen hatte, sind wir nach wie vor mit der sich hinziehenden Frage der Besetzung der Direktorenstelle des NS-Dokumentationszentrums beschäftigt.
Der Verein EL-DE-Haus ist besorgt über die Nicht-Entscheidung der Stadtspitze in dieser Frage. Wie seit langem bekannt war, gingDr. Werner Jung Ende Oktober 2021 in den Ruhestand. Inzwischen sind Konzepte zur sogenannten »historischen Mitte« in der Debatte, in die das NS-Dokumentationszentrum mit einbezogen wird, obwohl dies u. E. weder geographisch noch sachlich passt. Die Besonderheit der Gedenkstätte mit ihrer pädagogischen Arbeit kann nur in einem eigenständigen Konzept realisiert werden.
Wir appellieren deshalb an die Verantwortlichen im Rat und in der Verwaltung, einen der erfolgreichsten städtischen Institutionen mit ihrem besonderen Charakter zu stärken und umgehend mit einer kompetenten Leitung zu besetzen. Der Aufbau des NS-Dokumentations-zentrums als Gedenkstätte und Dokumentationszentrum wurde durch langjähriges Engagement und Initiativen aus der Kölner Bürgerschaft angestoßen und letztlich auch etabliert. Der Verein EL-DE-Haus ist die Institution dieser Initiative und versteht sich daher nicht nur als Förderverein, sondern auch als Bewahrer der Gedenkstätten- und der spezifischen museumspädagogischen Arbeit des NS-DOK. Vor allem aber trägt der Verein auch das erweiterte Konzept des Hauses zum »Haus für Erinnern und Demokratie« mit, das in Kürze realisiert wird. Diese Erweiterung des Hauses und des Konzeptes sind mit Hilfe einer vom Verein EL-DE-Haus organisierten Spendenaktion (Verdoppelung der Spenden durch die Bethe-Stiftung) und durch zahlreiche Förderer und Spender*innen und vielen Unterstützer*innen aus dem Kulturleben möglich gemacht worden. Dabei ist auch dieEinzelspende des Ehepaars Schuster von 100.000 Euro zu erwähnen.
Was wird nun aus diesem wunderbaren Engagement? Als Vorstand des Vereins – und wir denken auch im Namen der Bürgerschaft und der Förderer sprechen zu können – erwarten wir eine umgehende Besetzung der Leitung des Hauses, um eine Kontinuität der   folgreichen Arbeit von Dr. Werner Jung und dem NS-DOK und neuen Haus für Erinnern und  Demokratie, zu gewährleisten.
Der Vorstand führt zurzeit Gespräche mit Verantwortlichen in Politik und Verwaltung. Wir hoffen unseren Mitgliedern bald ein positives Ergebnis vermelden zu können.

Martin Sölle

Das komplette  EL-DE-INFO 93 kann als PDFgeladen werden.


EL-DE-Info 92 vom März-April 2022

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

nur ein Übergang für den Verein war Ende Oktober die Neuwahl des Vorstandes. Aber für das NS-Dokumentationszentrum war der Abschied des langjährigen Direktors Dr. Werner Jung in den Ruhestand noch kein Neuanfang, da die Frage der Nachfolge noch nicht geregelt war und noch immer nicht ist. Für den Verein gibt es mit der nun gewählten Doppelspitze eine neue Struktur, in die wir uns gerade hineinfinden. Deshalb sind wir sehr froh, dass nach dem Ausscheiden von Hajo Leib und Wolfgang Uellenberg-van Dawen der Vorstand ansonsten fast gleichgeblieben ist. Ein neues Vorstandsmitglied konnten wir mit Angelika Link-Wilden gewinnen, die wir auch hier herzlich begrüßen. An unserer ersten Sitzung nach der Mitgliederversammlung nahm die stellvertretende Direktorin Dr. Annemone Christians-Bernsee teil und mit ihr freuen wir uns auf eine Fortsetzung der guten Kooperation zwischen Verein und NS-Dokumentationszentrum. Ihr Grußwort lesen Sie in diesem Newsletter.

Der Abschied für Dr. Werner Jung wurde vom Verein EL-DE-Haus in der Synagogengemeinde ausgerichtet. Der Gemeinde und ihren Vertreterinnen und Vertretern sowie allen, die daran mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle auch ein öffentliches Dankeschön ausgesprochen. Die Arbeit von Dr. Werner Jung wird im Newsletter mit dem Beitrag von Hans-Peter Killgus gewürdigt. Es ist eine bearbeitete

Fassung seines Redebeitrags bei der Verabschiedung. Die letzte von Werner Jung verantwortete Ausstellung »Philibert & Fifi«, die noch bis zum 31. Januar 2022 läuft, kommt hier auch in einem Gastbeitrag von Martin Oehlen (früher Kölner Stadt-Anzeiger) zur Sprache, der uns eine Besprechung der Publikation zu Charrin von Werner Jung zur Verfügung stellt. Herzlichen Dank dafür!

Kurz hintereinander bekamen wir zwei Todesnachrichten zu Menschen, die mit uns und unserer Arbeit eng verbunden waren. Wir trauern um den Historiker und Mitarbeiter Dr. Ulrich Eumann, der im Auftrag des Vereins im NS-Dokumentationszentrum u.a. zum Thema Widerstand geforscht und gearbeitet hat. Eine Würdigung ist hier veröffentlicht.

Wir trauern um den Schriftsteller Doğan Akhanlı, mit dem viele von uns persönlich verbunden waren und der neue Impulse in die Arbeit der Gedenkstätte eingebracht hat. Es sind zahlreiche Nachrufe für ihn veröffentlicht worden. Eine Zusammenstellung dieser Würdigungen seiner Person und seiner Arbeit finden Sie ebenfalls hier.

Schließlich möchten wir auf die alljährliche Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 2022 hinweisen. Wir hoffen sehr, dass sie dieses Jahr in Präsenz stattfinden kann, nachdem sie in 2021 abgesagt werden musste. Da die Antoniterkirche wegen Sanierungsarbeiten nicht zur Verfügung steht, sind wir zu Gast in der Kunst-Station St. Peter Köln, nicht weit von der Antoniterkirche und dem Neumarkt entfernt.

Wie angekündigt haben wir als Reaktion auf die zunehmenden antisemitischen Übergriffe und Angriffe auf Jüdinnen und Juden in Köln ein Armbändchen mit der Aufschrift Stopp – Antisemitismus herausgebracht, das allen, die ihre Solidarität bekunden wollen, zur Verfügung steht. Die Bändchen sind nun da und können und sollen hoffentlich von vielen getragen werden. Sie bekommen sie an der Museumskasse gegen eine kleine Spende in die Spendenbox.

Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage und alles Gute für das neue Jahr 2022!

Martin Sölle und Claudia Wörmann-Adam

Das komplette  EL-DE-INFO 92 kann hier als PDF geladen werden.


Die Newsletter bis zum Dezember 2021 finden sich hier:

https://www.museenkoeln.de/Downloads/nsd/EL-DE-INFO_91.pdf