In einem offenen Brief haben Holocaustüberlebende und Weltkriegszeugen nun an Erstwählerinnen und -wähler appelliert, ihre Stimme abzugeben – und die Demokratie zu stärken.
ARD, ZDF sowie taz und andere berichten heute über die Pressekonferenz auf der die Unterzeichner*innen ihren Offenen Brief vorgestellt haben.
In dem offenen Brief, initiiert von der Kampagnenplattform Avaaz, appellieren sie an Erstwählerinnen und -wähler, zur Wahl zur gehen und alles in ihrer Macht stehende für die Demokratie zu tun. „Für Millionen von Euch ist die Europawahl die erste Wahl in Eurem Leben. Für viele von uns könnte es die letzte sein.“ So steht es in dem Brief. Auch Eva Umlauf hat unterschrieben: „Wir Überlebende wissen vielleicht mehr als andere„, sagt die 81-Jährige. Sie haben erlebt, was es bedeutet, verfolgt zu werden, keinen Schutz, keine Rechte mehr zu haben. Umlauf ist Psychotherapeutin, sie stammt aus der Slowakei und lebt in München. Sie arbeitet noch immer, „so lange es geht“.
Alle acht Unterzeichner*innen eint eine besondere Geschichte, die selten geworden ist. Es sind Überlebende des Holocaust, die dazu aufrufen, der AfD entgegenzutreten. „Als die Rechten das letzte Mal an die Macht kamen, waren wir noch Jugendliche, teilweise Kinder“, heißt es in dem Brief an die Erstwählerinnen und Erstwähler. Die neuen Machthaber hätten damals versprochen, das Land wieder groß zu machen und dass die Deutschen zuerst kämen. Die Rechten seien auf demokratischem Wege an die Macht gelangt. Zu viele hätten sie unterschätzt. „Wir konnten es damals nicht verhindern. Aber ihr könnt es heute“, appellieren die Unterzeichner*innen an junge Wähler in Deutschland.
Hier die Vorstellung der Erklärung auf You-Tube: https://www.youtube.com/watch?v=Zg5GEJnbjyU