Förderverein des NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Zeitzeugenprojekt „Das Maskottchen von Auschwitz“

Das von der NRW-Stiftung mit 31.500 Euro und dem Förderverein EL-DE-Haus e.V. geförderte Projekt zum Leben des Holocaust-Überlebenden Dany Dattel ist abgeschlossen.

Ziel des Projekts (Oktober 2022 bis Dezember 2023) war es, die Erinnerungen des als Kind nach Auschwitz deportierten Dany Dattels professionell zu sichern und für die Vermittlungs- und Bildungsarbeit aufzubereiten.

Dany Dattel wurde am 29. Juli 1939 in Berlin in eine jüdische Familie geboren – 1942 musste sie untertauchen. 1944 wurde sein Vater verhaftet und verriet unter Folter das Versteck der Familie. Dany wurde als 5-Jähriger mit seiner Mutter Ruth nach Auschwitz deportiert, beide entgingen jedoch der Ermordung. Sie überlebten auch die Todesmärsche und konnten auf verschlungenen Pfaden nach Berlin zurückkehren.

In den 1950er Jahren zog Dany Dattel nach Köln. Er lebte hier bis zu seinem unerwarteten Tod Anfang 2023 – das Zeitzeugenprojekt war da noch nicht abgeschlossen.

Dany Dattel hat lange über seine Kindheitserinnerungen geschwiegen, mit seinen Kindern kaum darüber gesprochen und nie Interviews dazu gegeben. Für das Projekt hat er erstmals ausführliche Gespräche geführt und seine Erinnerungen für seine Enkelkinder und die Nachwelt festgehalten.

Die filmische Umsetzung des Projekts übernahm die Gemini Film & Library (Köln) zusammen mit Gruppe 5 Filmproduktion (Köln).

Mit dem Material des Projekts ist eine Langfilmfassung entstanden, die am 16. Mai 2024 um 20:15 Uhr bei ARTE erstmals gesendet wird.