Verein EL-DE-Haus e.V.

Förderverein des NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Unsere Freund*innen brauchen Hilfe

Nachstehend veröffentlichen wir einen Aufruf unseres Mitgliedes „Kölner Jugendring“ und weiterer Kooperationspartner:

Nothilfe für betroffene Jugendverbände

Wir sind noch immer erschüttert über die Terrorangriffe am 07.10 und den Krieg seither. Besonders brutal traf es am 07.10. unter anderen die Kibbutzim Be´eri, Nir Oz und Nirim, der israelischen Falkenorganisationen Hashomer Hatzair und Noar Oved Vehalomed (NOAL).Viele unserer Genossinnen wurden bei dem Angriff ermordet oder verschleppt. Es erfüllt uns mit tiefer Trauer und Wut, dass sich noch immer Mitglieder der Organisationen in Geiselhaft befinden. Auch die beduinischen Dörfer im Umland, wo der arabisch-israelische Falkenverband Ajyal aktiv ist, wurden angegriffen und leiden seit Wochen unter Raketenfeuer und Krieg.

Hashomer und Ajyal haben einen Hilfsfond eingerichtet, der die evakuierten Familien unterstützt und die kontinuierliche Arbeit vor Ort sichern soll.

Wir bitten um die Unterstützung der Initiative. Unsere Partnerinnen vor Ort leisten seit vielen Jahren wichtige Arbeit und kämpfen für Demokratie, Frieden und Verständigung. Seit Wochen erfahren Kinder und Jugendliche in der ganzen Region nun schreckliche Gewalt. Jugendverbandsarbeit zu machen, bedeutet international zu denken und zu handeln und solidarisch zu sein.

Durch viele Jugendbegegnungen sind die Kölner Verbände eng mit den Kölner Partnerstädten Tel Aviv und Bethlehem verbunden. Jetzt, wo unsere Partnerinnen vor Ort unter Druck sind, wollen wir akut helfen und unseren Beitrag zum Erhalt und Wiederaufbau der Strukturen der Jugendverbandsarbeit leisten. Die Kölner Falken rufen gemeinsam mit dem Kölner Jugendring dazu auf, stellvertretend die Kampagne von Hashomer und Ajyal zu unterstützen.

Am 27.11.23 kommt die Vorsitzende der deutschen Sektion des Hashomer nach Köln. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat Nitzan eingeladen, um in der Synagogengemeinde zur Geschichte von Hashomer Hatzair im Widerstand gegen den Faschismus zu berichten. Die Veranstaltung ist Ausgangspunkt für weitere Recherchen über den Kölner Ken, der vor der Shoah eine der größten seiner Gliederungen war. Heute verbindet die Kölner Falken eine tiefe Freundschaft mit den Genossinnen des neugegründeten Ken Berlin. 2021 haben wir das 75-jährige Wiederbestehen der Falken Köln gemeinsam mit dem Hashomer mit einem rauschenden Fest in der Bottmühle gefeiert.
Vor dem Vortrag um 18:30 Uhr wird der Vorsitzende des Kölner Jugendring Konrad Schmitz gemeinsam mit Bürgermeister und Vorsitzenden des Jugendhilfeausschuss‘ Ralf Heinen den Kölner Beitrag symbolisch an die Vorsitzende von Hashomer Deutschland überreichen.

Zur Spendenkampagne von Hashomer & Falken:
https://www.wir-falken.de/de/news/272a8f7484

Zur Veranstaltung „Hashomer Hatzair – Jüdische Widerständigkeit“
https://www.koelnische-gesellschaft.de/termin/juedische-widerstaendigkeit-hashomer-hatzair/

Spenden für die NOAL:
https://www.wir-falken.de/de/news/spenden_2023_dror_noal

Lassen wir unsere Freund_innen in diesen schweren Zeiten nicht allein! Die Situation vor Ort ist kompliziert und widersprüchlich, doch bei unseren Schwesterorganisationen kommt die Hilfe dort an, wo sie gebraucht wird und einen konkreten Unterschied machen kann. Ihr könnt über den Spendenlink Geld schicken; Gelder die uns für die Kampagne erreichen können auch wir weiterleiten. Teilt auch die Kampagne!

Solidarität mit Jüdinnen und Juden

Die Mitgliederversammlung des Vereins EL-DE-Haus hat am 24. Oktober die nachfolgende Resolution beschlossen:

Solidarität mit Jüdinnen und Juden

Der brutale Terrorangriff der Hamas auf feiernde junge Menschen und friedliche Zivilist*innen am 7. Oktober im Süden Israels und der folgende Aufruf der Hamas zu welt­weitem Terror gegen jüdische Menschen waren und sind unerträglich!

Die Bilder der Verschleppung von Geiseln, das Bangen um ihre Existenz waren und sind grausam. Auch Menschen, die sich für die Verständigung zwischen Jüd*innen und Araber*innen eingesetzt haben, wurden verschleppt.

Unerträglich ist auch das Feiern dieser Brutalität auf deutschen Straßen und sind die anti­semitischen Vorfälle und Übergriffe in vielen deutschen Städten – auch in Köln.

Der Hass, den die Hamas sät, wirkt weltweit, auch in Deutschland: der Brandanschlag auf eine Synagoge in Berlin, das Markieren von Wohnungen jüdischer Menschen mit dem Davidstern – das können und wollen und werden wir nicht dulden!

Wir, die Mitglieder im Verein EL-DE-Haus, des Fördervereins des NS-Dokumentations­zentrums der Stadt Köln, haben uns aus dem Wissen über die Shoah und die NS-Verbre­chen verpflichtet, jedem antisemitischen Verhalten entgegenzutreten: für uns gilt „Nie wieder“!

Wir sind Teil einer offenen, demokratischen Gesellschaft. Wir schätzen die Pluralität und Diversität menschlichen Lebens und Glaubens und verurteilen jede Ausgrenzung, jede Stigmatisierung von Gruppen oder Individuen.

Jüdinnen und Juden auszugrenzen, sie zu markieren, zu verletzen, werden wir nicht akzeptieren. Wir ergreifen das Wort, wenn Jüdinnen und Juden angegriffen und beleidigt werden. Wir melden entsprechende Vorfälle und zeigen sie an, wo immer es nötig sein wird. Wer Jüdinnen und Juden angreift, ob mit Worten oder Taten, der greift auch uns und unsere demokratische Gesellschaft an.

Es gibt viel zu verlieren. Verteidigen wir unsere Werte. Wir sind solidarisch mit den jüdischen Bürger*innen unserer Stadt: unseren Nachbar*innen, Kolleg*innen, Freund*innen!

Wir verteidigen auch das Existenzrecht Israels, des für Jüdinnen und Juden – bisher – sicher geglaubten Orts auf dieser Welt, denen aber genau dieses Gefühl von Sicherheit gerade brutal zerstört wurde.

Wir unterstützen Bewegungen und diplomatische Initiativen für eine friedliche Lösung des Konflikts im Nahen Osten.

 

Solidarität mit Israel – Helfen Sie jetzt!

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Vereins EL-DE-Haus,

der nachfolgende Aufruf der Kölner Synagogengemeinde erreichte uns gestern.
Wir veröffentlichen ihn als Zeichen der Unterstützung und Solidarität angesichts des grausamen Massakers durch die Terrororganisation Hamas an weit über 1.000 Zivilistinnen und Zivilisten, darunter vielen Kindern und Säuglingen sowie der massenhaften Entführung von Zivilpersonen. Wir drücken unsere Sorgen und Befürchtungen vor den weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen aus.

„Solidarität mit Israel – Helfen Sie jetzt!

Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Freunde,

angesichts der verheerenden Lage in Israel, richten wir, der Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, eine klare Botschaft an Sie: https://www.sgk.de/solidaritaet-mit-israel/

Die Menschen in Israel benötigen jetzt Ihre Hilfe. Daher hat sich die Synagogen-Gemeinde Köln für eine konkrete Unterstützung der israelischen Bevölkerung vor Ort entschieden und leitet Spenden direkt und unbürokratisch weiter. Wir unterstützen unter anderem den Kauf von dringend benötigter Schutzausrüstung.

Helfen Sie den Betroffenen in Israel jetzt mit einer Spende. Nutzen Sie hierzu bitte den folgenden Link und nennen Sie unter Nachricht das Stichwort „Israelhilfe“:

https://www.sgk.de/spende/

oder überweisen Sie unter dem Stichwort „Israelhilfe“ an

Kreissparkasse Köln
BIC COKSDE33XXX
IBAN DE76 3705 0299 0000 0175 72

oder

Sparkasse KölnBonn
BIC COLSDE33XXX
IBAN DE31 3705 0198 0071 0329 57

Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen zugleich alles Gute!

Am Israel Chai
Synagogen-Gemeinde Köln
Der Vorstand und die Gemeindevertretung“

MA´ALOT das größte Kölner Außenkunstwerk

Mit großem Interesse und spannenden – für sie neuen Informationen – haben Mitglieder und Freunde des Vereins EL-DE-Haus am Sonntag, dem 8. Oktober an einer Führung zum Environment MA´ALOT des Künstlers Dani Karavan teilgenommen.

Martin Sölle begrüßt die Teilnehmer*innen der Führung ( Foto: HB)

Die Architektin und Kunsthistorikerin Mareike Fänger hat den Teilnehmenden kenntnisreich und umfassend aus verschiedenen Perspektiven das Kunstwerk auf dem Heinrich-Böll-Platz beim Dom und der Philharmonie erläutert. Unter Bezug auf ihre fachlichen Erläuterungen greifen wir mit freundlicher Genehmigung von Detlef Hagenbruch auf seine Darstellung zu Dani Karavans Kunstwerk auf der Homepage des Projektes für das Kunstwerk MA´ALOT zurück:

„Wenn in früheren Zeiten die Pilger vom Rhein kommend hinauf zum Dom zogen, passierten sie nach dem Aufstieg zunächst die Stiftskirche Maria ad gradus (Maria zu den Stufen), die allerdings bereits im Zuge der Profanisierung der Domumgebung 1816/17 abgerissen wurde. Der israelische Künstler Dani Karavan greift diese Tradition auf und nennt dieses von ihm geschaffene Environment Ma‘alot. = Schir ha Ma‘alot = „Ein Aufstiegsgesang“. So übersetzt Martin Buber den Anfang der Psalmen 120-134. Ma’alot bedeutet aber auch Stufen.

Für den Besucher fällt, vom Rhein her oben angekommen, der Blick geradewegs auf die architektonische Großplastik. Auch hier: Stufen. Im Wechsel von Granit und Gußeisen kommt dieser Plastik, die größte Bedeutung zu. In zeitgemäßem Sinne ersetzt Sie die einst in Verlängerung des Domchores errichtete mittelalterliche Kirche St. Maria ad gradus, die in liturgischem Sinne für vom Rhein kommende, prominente Gäste das Tor zum Dom gewesen war. Für den Betrachter ist dieses Werk ein markantes Platzzeichen und schlägt den Bogen vom Mittelalter zur Moderne.“ [1]

Der Blick vom Rheinufer       (Foto: HB)

Um diesen Weg und die Perspektive erfahrbar zu machen, machte die Gruppe unter Anleitung von Mareike Fänger einen Rundgang vorbei am Kurt-Hackenberg-Platz über die Bischofsgartenstraße bis zum Rheinufer. Von dort aus war dann der offene Blick frei auf den Dom und den davor platzierten 10,80 Meter hohen Turm des MA´ALOT an der nordöstlichen Ecke des Heinrich-Böll-Platzes.

Der Turm ist das „markantestes Element der Platzgestaltung…. Über einer quadratischen Grundfläche von 2,70 x 2,70 m erheben sich sechs Stufen von je 1,80 m Höhe, abwechselnd aus Granit und Gusseisen: Eine von Osten und Westen über Treppenstufen begehbare Skulptur, Schlitze und Durchbrüche fokussieren den Blick auf Dom und Rheinbrücke und verschaffen dem massiven Konstrukt Transparenz. Ein 100 m langer „Granitteppich“ führt vom Eingang des Museums hinüber zu dieser Turmskulptur.

Der Blick über den Heinrich-Böll-Platz (Foto: HB)

Vor der Glasfront des Museumsrestaurants markiert eine aus dem Boden wachsende Kreisstruktur – wiederum im Wechsel von sechs Granit- und Eisensegmenten gestaltet – das Podium des Konzertsaals unter dem Platz. Zwei weitere Ringe verlängern die Kreisbewegung hinaus auf die Platzfläche. Als „graphisches Element“ strukturieren zudem in den Boden eingelassene Eisenbahnschienen, parallel geführt und im 45° Winkeln gegeneinander gesetzt, die Fläche des Platzes.“[2]

„Im August 1986 wurde der Platz fertig gestellt. Karavan bezeichnet sein Kunstwerk “Ma’alot” als “Environment aus Granit, Gusseisen, Ziegelsteinen, Eisen und Schienen, Gras und Bäumen”. Ein Werk, welches in enger Zusammenarbeit mit den Architekten Busmann und Haberer und dem Landschaftsarchitekten Luz wesentlich geprägt wurde. Wie selbstverständlich verbindet Karavan die gegensätzlichsten Materialien und zeigt dadurch die Extreme, zwischen denen jüdisches Leben in Deutschland stattfand, zwischen Bäumen und Schienen.“ …

Mareike Fänger erläutert das Gesamtkunstwerk mi dem Blick vom Rhein zum Dom und Ma´alot (Foto: HB)

Dani Karavan selbst sagt, … das Kunstwerk habe »nicht die Aufgabe, eine bestimmte Geschichte zu erzählen oder bestimmte Zusammenhänge zu bebildern. Es kann nur Widerhall hervorrufen und Assoziationen beim Betrachter, beim Besucher, beim Passanten evozieren“. Aber, so Karavan weiter: „Wenn ich jetzt als Israeli, als in Israel geborener Jude, zwischen den fließenden Wassern des Rheins und der ruhenden Masse des Doms ein Kunstwerk hinterlasse als Teil eines neuen Kulturzentrums, kann ich es, selbst wenn ich wollte, nicht vermeiden, mit meinen Fingerspitzen durch die natürlichen Materialien hindurch zu tasten, und ich berühre Erinnerungen.«

Mit diesen Worten Dani Karavans beendete die Kunsthistorikerin ihre Führung und gab damit einen Anstoß, das Environment ausführlich zu betrachten und seine Platz in Geschichte und Kunstgeschichte zu reflektieren.

Zur intensiven Betrachtung des größten Außenkunstwerks im Kölner Raum empfiehlt sich vorbereitend eine intensive Lektüre der Homepage der Bürgerinnen und Bürger für Ma’alot.[3]

[1] Siehe https://www.maalot.de/
[2] ebenda
[3] https://www.maalot.de/BuergerInnen-fuer-Ma-alot/

 

Kölner Jugendring ist 500. Mitglied im Verein EL-DE-Haus

Der Vorstand des Verein EL-DE-Haus freut sich sehr, dass der Kölner Jugendring e.V. jetzt das 500. Vereinsmitglied geworden ist. Die Stimme der Jugend ist eine wichtige Verstärkung der inhaltlichen Arbeit des Vereins, der vor nunmehr 35 Jahren gegründet wurde.

Die Motivation zum Beitritt beschreiben die jungen Menschen wie folgt: „Für uns als Kölner Jugendring ist es wichtig, dass wir als Jugendvertretungen nicht die Vergangenheit vergessen. Aus diesem Grund ist es für uns ein unausweichlicher Schritt, uns beim EL-DE-Verein einzubringen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und eine starke gemeinsame Haltung gegen Rechts!“

 

Herzlichen Glückwunsch Rolly!

Der Verein EL-DE-Haus gratuliert seinem langjährigen Mitstreiter und Freund herzlich zum 80. Geburtstag!

Wenn man „Rolly Brings“ in die Internet-Suchmaschine eingibt, findet man:
„Jahrgang 1943, Seemann, Hilfsarbeiter, Maschinenschlosser, Lehrerstudium, Emmaus-Lumpensammler, Lehrer“. Das ist aber längst nicht alles: er ist natürlich auch Musiker, Autor, Übersetzer, Gewerkschafter, Aktivist, Mitstreiter bei vielen Themen die wir teilen:
EL-DE-Haus, Edelweißpiraten, Zwangsarbeiter*innen, Auseinandersetzung gegen Rechts, Gedächtniskultur, Arsch huh!, Köln stellt sich quer, Anerkennung von Minderheiten u.v.m..

Lieber Rolly, wir danken Dir von ganzem Herzen für dein großes Engagement, für deine Solidarität, deine Streitlust, deinen Kampfeswillen in vielen Bereichen und seit verdammt vielen Jahren! Du hast diese Eigenschaften auch weitergegeben an die nächsten Generationen und damit Erinnerung und Zukunft miteinander verbunden.

Das NS-DOK und wir als Verein EL-DE-Haus konnten immer auf Dich zählen: beim Streiten mit der Kölner Obrigkeit für die Einrichtung als Gedenkort, bei zahlreichen Spendenaktionen für den Ausbau des EL-DE-Haus, bei der Auseinandersetzung um die Besetzung des Direktorenpostens, zuletzt noch beim Kampf darum, dass das NS-DOK nicht von Putin-Freund*innen und Rechtsextremist*innen missbraucht wird, wie auch bei der Veranstaltung zur Eröffnung des »Haus für Erinnern und Demokratie«.

Wir wünschen Dir alles erdenklich Gute, Lebensfreude und ganz viel Gesundheit! Es ist gut, Dich an unserer Seite zu wissen.
Und als Dankeschön ernennen wir Dich mit großer Freude zum Ehrenmitglied im Verein EL-DE-Haus.

(Fotos: HB)

„Wir sind entsetzt – Stadt Köln will Mahnmal zwangsräumen“

Mit einem nachdrücklichen Appel und der Bitte zu helfen, wendet sich die »Initiative Völkermord erinnern«an alle ihre Unterstützer*innen.

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
die Auseinandersetzungen mit der Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ in Köln spitzen sich zu.

Nachdem vor einem Jahr das Mahnmal von der Stadt Köln mit Polizeischutz abgeräumt worden war, bat die Oberbürgermeisterin Frau Reker die Initiative zu einem Gespräch. Sie schlug vor, dass die Initiative sich an die Bezirksvertretung Innenstadt wenden sollte, um eine Erlaubnis für die Aufstellung des Mahnmals zu bekommen.

Das geschah und am 30.3.2023 beschloss die Bezirksvertretung einstimmig, dass das Mahnmal aufgestellt werden sollte und präzisierte später, dass es für ein Jahr an dem Ort an der Hohenzollernbrücke aufgestellt bleiben soll.

Da die Stadt androhte, das Mahnmal am 24.5.2023 dennoch wieder abräumen zu lassen, beantragte die Initiative beim Verwaltungsgericht der Stadt Köln dies zu untersagen. Am 26.6.2023 wurde dieser Antrag aus formalen Gründen abgelehnt.

Am 1.7.2023 wurde der Initiative die Aufforderung der Stadt zugestellt, das Mahnmal bis zum 10.7.2023 zu entfernen, ansonsten werde im Wege der „Ersatzvornahme“ die Stadt auf Kosten der Initiative die Entfernung vornehmen.

Ausführliche Informationen befinden sich auf unserer Webseite www.voelkermord-erinnern.de

Wir bitten Sie/Euch ganz dringend, bei der Oberbürgermeisterin Frau Reker zu intervenieren, dass diese Ordnungsverfügung zurück genommen wird.

Nachfolgend die Kontaktinformationen der Stadt:

Mit Dank, die »Initiative Völkermord erinnern«

 

 

Eröffnungsfest des räumlich und thematisch erweiterten NS-DOK

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Mitglieder des Vereins EL-DE-Haus,

Am Samstag, dem 17. Juni wurden unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit die neuen Räume im EL-DE-Haus eröffnet und damit eine große räumliche und inhaltliche Erweiterung des NS-Dokumentationszentrums vollendet. Einige Bilder seht ihr auf unserer facebook-Seite https://www.facebook.com/VereinELDEHaus/

Sehr gut besucht war die Vorstellung des neuen Buches von Petra Pluwatsch »Verfolgt und nicht vergessen – Geschichte hinter den Stolpersteinen«.

Es erzählt die Schicksale von 12 Personen und Familien, für die der Künstler Gunter Demnig Stolpersteine in Köln verlegte. Im Gespräch wurde neben der Entstehungsgeschichte des Buches auf die Rolle des NS-DOK als lokaler Partner des Stolpersteinprojektes eingegangen. Weiterhin wird der Prozess der kontinuierlichen Realisierung neuer Stolpersteine dargelegt.

Annemone Christians-Bernsee moderiert die Veranstaltung unterstützt von Ibrahim Basalamah, der für die Bildredaktion des Bandes zuständig war.

Das Buch ist im Metropolverlag erschienen. Weitere Informationen finden sich hier.

Rückblickend standen die letzten Wochen einerseits im Zeichen der von uns initiierten Aktionswoche zum Gedenktag an den Jahrestag der Bücherverbrennungen. In ganz unterschiedlichen Formaten haben sich 113 Vereine, Buchhandlungen, Initiativen und Bildungseinrichtungen, Hochschulen sowie städtische Institutionen wie die Stadtbibliothek und die Volkshochschule daran beteiligt. Details und Berichte finden Sie auf der Seite https://verbranntundverbannt.info/

Andererseits war der Verein ebenfalls im Verbund mit vielen anderen Akteuren gefordert, sich mit der Kundgebung einer Putin-treuen Organisation, die vom rechtsextremen »Aufbruch Leverkusen« unterstützt wurde, vor dem EL-DE-Haus auseinanderzusetzen und dort eine Gegenkundgebung und Gegenöffentlichkeit zu organisieren. Dies gelang mit vielen Menschen, die sich am 6. Mai dort einfanden und teilweise auch kontrovers diskutierten.

https://el-de-haus-koeln.de/el-de-haus-verein/kundgebung-gegen-rechte-und-putinfreunde-erfolgreich/

Wichtig ist uns auch die Unterstützung des Engagements für Antirassismus, Antisemitismus und Erinnerungskultur, die in diesem Newsletter unter der Rubrik »Aus anderen Initiativen« zu finden ist. Deshalb weisen wir an dieser Stelle auf https://voelkermord-erinnern.de hin und drucken den Beitrag von Ilias Uyar bei der Kundgebung am Mahnmal für die Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern ab.

Gedenken für die ermordeten Sinti und Roma

Unterstützt haben wir auch den Gedenkmarsch für Sinti und Roma und die Kundgebung am Deportationsort vor der Kölner Messe. Ein Bericht und Fotos von Helmut Nink sind auf der Seite von Bürgermeister Ralph Elster zu sehen

https://www.ralph-elster.koeln/gedenken-an-sinti-und-roma-unsere-gesellschaft-eines-respektvollen-miteinanders-staerken/

Das komplette Infopaket findet sich im EL-DE-INFO 98 vom Juni-August 2023 und kann hier gelesen und heruntergeladen werden.

 

Schließlich noch ein Termin zum Vormerken für den Herbst: Am 24. Oktober findet die diesjährige Mitgliederversammlung des Vereins statt.

Wir wünschen Ihnen und Euch ein nicht nachlassendes Engagement zu unseren gemeinsamen Themen und auch einen schönen Sommer!

Martin Sölle
Co-Vorsitzender Verein EL-DE-Haus

„Gegen die Kündigung – für den Erhalt des DIZ Emslandlager!

Liebe Mitglieder und Unterstützer*innen des Verein EL-DE-Haus,

wir unterstützen den Aufruf „Gegen die Kündigung – für den Erhalt des DIZ Emslandlager!“ und haben dem DIZ nachstehende Unterstützungsadresse
zugesandt. Auch über den 10.6. hinaus bittet das DIZ um Unterstützung, daher bitte wir Sie/euch, ebenfalls, sich mit dem DIZ solidarisch zu erklären.

Bitte senden Sie Ihre Unterstützung an:

mail@diz-emslandlager.de

Unterstützung des Aufrufs „Gegen die Kündigung – für den Erhalt des DIZ Emslandlager!“

Mit großem Unverständnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass das Büro für das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager in der Gedenkstätte Esterwegen durch die Stiftung der Gedenkstätte  Esterwegen zum 15.6.23 gekündigt werden soll.

Als Förderverein des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln wissen wir um die Bedeutung der Arbeit, die das DIZ bisher geleistet hat.

Das Fortbestehen der Arbeit und des bürgerschaftlichen Engagements des DIZ sind ebenso gefährdet wie die wichtige umfangreiche Sammlung. Wir fordern die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen auf, die Kündigung umgehend zurückzunehmen und in konstruktive Verhandlungen einzutreten.

Für den Verein EL-DE-Haus – Förderverein des NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln.

Claudia Wörmann-Adam und Martin Sölle
Co-Vorsitzende

Der Unterstützungsaufruf kann hier als PDF geladen werden:
2023_06_05_Unterstützungsaufruf

Kundgebung gegen Rechte und Putinfreunde erfolgreich

Gegen 14 Uhr trafen die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der unterstützenden Organisationen zur Kundgebung vor dem EL-DE-Hauses ein. Mitarbeiter*innen des Hauses brachten Transparente an und Vereinsmitglieder bauten die Infotische mit Informationen zum Haus und zu der Aktionswoche in Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 auf. Besucher*innen des NS-DOK und Vorübergehende zeigten sich daran sehr interessiert. Um 15 Uhr begrüßte Claudia Wörmann-Adam, Co-Vorsitzende des Vereins EL-DE-Haus die Unterstützerinnen und Unterstützer der Kundgebung sowie die Rednerinnen und Redner verschiedener beteiligter Organisationen. Zu nennen sind Marianne Arndt, Martin Bock, Rolly Brings, Jörg Detjen, Ciler Firtina, Albrecht Kieser, Kerstin Klein, Vertreterin Omas gegen Rechts, Markus Reinhardt und Wolfgang Uellenberg van Dawen. Ihre Reden wurden von den Anwesenden mit Beifall begrüßt.

Noch bevor die Rechten und Putin-Unterstützer von der Deutzer Werft eintrafen, fing es an, drastisch zu regnen aber die übergroße Zahl der erschienen Unterstützer*innen blieb. Sie stellten sich dann den Rechten und Kriegstreibern entgegen. Die anwesenden Polizeikräfte sorgten sehr umsichtig dafür, dass die Kontrahenten nicht aufeinanderstießen und die Demonstranten in ausreichendem Abstand vom EL-DE-Haus gestoppt wurden. An der Schwalbengasse war für sie Endstation. Mit ihren Blumen, die sie im NS-DOK hatten niederlegen wollen, zogen sie dann um 16:30 begleitet von den Parolen der EL-DE-Haus-Verteidiger gegen sie wieder ab. Diese beendeten zum Abschluss ihrer Verteidigungsaktion gemeinsam die erfolgreiche Kundgebung mit dem von Rolly Brings intonierten „Lied der Moorsoldaten“.

Die Ansprache von Claudia WörmannAdam zur Kundgebung und der Text des EL-DE-Haus-Liedes, das Rolly Brings im kölschen Originaltext vorgetragen hat, sowie Fotos der Veranstaltung  finden sich auf der Dokumentationsseite.